Ein guter Lauf, perfektes Wetter, gute Organisation. Einziger Minuspunkt war der sehr langsame Start. Ich hatte mich zu weit hinten aufgestellt und konnte erst nach einem Kilometer richtig anfangen zu laufen.
Ansonsten hat es aber richtig Spass gemacht und wir haben beide neue Bestzeiten ueber 15 km aufstellen koennen. Natuerlich haben auch die vielen Zuschauer
Jon ist mit 1:03:27 (Nettozeit) als 278. Mann und 37. in seiner Altersgruppe ins Ziel gekommen, waehrend ich ein bisschen laenger gebraucht habe.
Meine Nettozeit 1:07:14 hat fuer den 24. Platz bei den Damen und dem 3. Platz in der F30-34 gereicht.
Einen besseren Jahresabschluss kann man sich kaum wuenschen!
31 Dezember 2008
Silvesterlauf von Werl nach Soest
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Kerstin
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08 November 2008
Space Coast Classics 15k
Ich hab den Mund zu voll genommen. Die letzte Verletzung, der letzte Halbmarathon haben es gezeigt, ich wollte es nur erstmal nicht wahr haben.
Ich kann keine 136 km in der Woche laufen und dabei ein hohes Niveau aufrecht erhalten. Das schaffe ich nicht. Ich kann auch (noch) keinen Marathon in 3:09 laufen. Das Tempo halte ich noch nicht mal auf 15 km durch.
Aber ich habe auch schon einen Plan, alles waehrend des Laufs heute ausgedacht. Als ich nach der Haelfte der Strecke nicht mehr konnte und mich laut heulend an den Strassenrand gesetzt habe. Sowas ist mir im Rennen noch nie passiert. Und dann ist auch noch Robin H. an mir vorbei gezogen, die sich immer so furchtbar wichtig machen muss. So geht das ja nicht. Da bin ich dann doch wieder aufgestanden und weitergelaufen, allerdings etwas langsamer bis ich mich wieder gefangen hatte.
Na gut, das Ganze klingt jetzt recht konfus.
Also, ich hatte heute einen 6-Meilen (10 km) Tempolauf auf dem Plan. So ein langer Lauf geht am besten als Rennen, aber der einzige Zehner, den ich fuer heute in Florida gefunden habe, ist ganz furchtbar weit weg. Der Fuenfzehner dagegen war hier direkt in Melbourne und so haben wir eben da mitgemacht.
So ziemlich die gesamte Laufgemeinde unseres Kreises hatte sich heute Morgen versammelt und da wusste ich gleich, dass es mit dem Sieg in meiner Altersgruppe nichts wird, als ich Kara N. gesehen habe. Sie ist einfach schneller als ich und ausserdem fuer die kuerzeren Strecken trainiert.
Trotzdem war ich, als es dann losging, dumm genug meine Strategie ueber den Haufen zu werfen und in viel zu schnellem Tempo mit ihr mithalten zu wollen. Etwa drei Kilometer ging das auch gut, aber dann musste ich doch passen und sie ziehen lassen. Wenn ich das etwas langsamere Tempo, das ich mir von Anfang an vorgenommen hatte, dann noch haette halten koennen waere ja alles gut gewesen, aber ich habe mal wieder alles vergessen, was ich eigentlich schon lange verinnerlicht haben sollte. Fuer kopfloses Rasen am Anfang muss ich spaeter bezahlen. Vor allem, wenn ich in der selben Woche schon 87 km gelaufen bin.
Ich wurde immer langsamer, die schwuele Luft half jetzt auch nicht unbedingt und ueberhaupt ging es mir gar nicht gut. So kam es eben dann irgendwann zum Voll-Stopp.
Irgendwas lief hier vollkommen falsch und als ich wieder unterwegs war, reifte mein neuer Plan: Die Regenerationslaeufe zweimal am Tag werden nun anders gehandhabt. Ich lasse den zweiten 4-Meilen-Lauf weg und werde statt dessen wieder schwimmen gehen oder Radfahren. Ich fuehle mich doch bei etwa 120 Wochenkilometern am wohlsten, so wie ich fuer Boston trainiert habe. Alles was darueber geht macht mich nur langsamer und das ist ja nun nicht wirklich Sinn der Sache.
Immer noch am Laufen erinnerte ich mich an mein "Relaxed and Strong" Mantra, das mir ueber die weitere Strecke half. Ausserdem fragte ich mich ernsthaft, was denn nun genau weh tat und konnte keine ueberzeugende Antwort finden.
Auf dem letzten Kilometer, nachdem ich meinen Schuh neu gebunden hatte, konnte ich dann aus irgendwelchen Reserven noch mal alles rausholen, beschleunigen und mit 1:08:20 in einem grandiosen Endspurt ins Ziel stolpern, vier Minuten nach Jon, der zwar auch gelitten hatte unterwegs, aber doch einfach schneller ist.
Als Preise gab es fuer die jeweils ersten drei Gewinner jeder Altersgruppe eine kleine Palmenstatue. Wir haben nun zwei Stueck davon, fuer Jon als dritten und mich als zweiten Platz in der Altersgruppe.
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Kerstin
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10:28
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16 Mai 2008
Space Coast Warrior Run
Es ist doch immer das Gleiche. Da nimmt man sich vor, es mal ruhiger angehen zu lassen und nicht so viele Rennen zu laufen und dann kommt ein Telefonanruf von Jon: "Willst du Freitag Morgen mit mir auf der Base laufen?"
Klar will ich, keine Frage. Dienstag ist ja wegen des Gruppentrainings mein Tempolauf ausgefallen und da ist so ein 3-Meilen-Lauf doch eine gute Gelegenheit, den nachzuholen. Vor allem, weil es bei dem Lauf um nichts geht, es weder Preise noch Platzierungen gibt und für mich als Nicht-Soldatin sowieso schon mal gar nicht. Also können wir es doch mal ruhig angehen lassen.
Freitag Morgen auf dem Weg zur Base besprechen wir unsere Strategie: Wir bleiben zusammen und laufen so um die 21 Minuten. Der Lauf ist ein bisschen kürzer als 5 km, also kommt das für einen Tempolauf ja ganz gut hin.
Den ersten Teil der Strategie haben wir eingehalten: Wir sind 19 Minuten lang zusammen geblieben und Jon hat ganz hervorragend gecoacht. Als ich im letzten Drittel müde wurde und am liebsten aufgegeben hätte, riet er mir mich zu entspannen, die Augen zu schließen und ein bisschen langsamer zu machen. Aber nur ein bisschen. Das half.
Was auch half, vor allem wenn ich mich daran erinnern konnte, war die Vorstellung, eine Marionette zu sein und an einem Faden zu hängen. Danke, Michi, für dieses Bild!
Am Ende hatte Jon trotz seiner Bemühungen, mich gut durch das Rennen zu bringen, noch ein bisschen mehr Speed in sich und setzte sich zum Endspurt ab. Ich beschleunigte ebenfalls, konnte ihm aber nicht mehr folgen. Doch als ich Schritte von hinten hörte, gab ich noch mal alles und sauste mit einer Zeit von 19:45 ins Ziel. Das ist für mich eine neue Bestzeit auf drei Meilen. Gewonnen habe ich damit auch, die nächste Frau brauchte über 21 Minuten für die 3 Meilen.
Soviel also zum Thema, es ruhig angehen zu lassen.
Aber Spaß gemacht hat's schon, das muss man sagen! Und das nächste Rennen steht nun wirklich erst am ersten Juni an, ein Sprint-Triathlon in Melbourne.
Das ist das Gute am Triathlon: Ich bin am Ende schon zu kaputt, um noch ein richtig schnelles 5-km-Rennen zu laufen.
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Kerstin
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Labels: Personal Record, Rennen
03 Mai 2008
2 Mile Pineapple Bulldog Run
Fuer dieses Wochenende hatte ich mindestens drei Laeufe zur Auswahl und wenn ich nicht erst vor zwei Wochen den Boston Marathon gelaufen waere, haette ich mich sicher zum Disney's Women Run the World 15K in Orlando angemeldet oder zumindest zum Disney's Go Red for Women 5K. Beide Laeufe finden allerdings in Orlando statt, verheissen also eine relativ weite Anreise, zu weit fuer Jon, der diese Woche Bereitschaft hat, kosten viel Geld und sind mir fuer so kurz nach dem Marathon auch einfach zu lang.
Um aber wieder erfolgreich ins Renngeschehen einzusteigen - mir juckte es einfach wieder in den Beinen nach den zwei Erholungswochen mit wenig Meilen - und als Vorbereitung fuer den letzten 5km-Lauf der Running Zone Race Series naechste Woche kam mir dagegen der 2-Meilen-Lauf (ca. 3200m) in Melbourne Beach gerade richtig. Jons Wade zwickt ihn leider immer noch, deswegen war er auch diesmal wieder nur mit der Kamera dabei.
Wir hatten meine Rennstrategie besprochen und waren uns einig, dass ich am Anfang so schnell wie moeglich laufen sollte, da der Lauf kurz genug war. Langsame Zeiten am Anfang haette ich spaeter nicht mehr wieder rausholen koennen und ich hatte die Erlaubnis, nach einer Meile zu "sterben". Wenn ich die erste Meile unter 6 Minuten schaffen wuerde waere das schon mal schnell genug um insgesamt unter 13 Minuten zu bleiben.
Ich wusste schon aus der Ausschreibung, dass die Strecke jede Viertelmeile (oder 400m) markiert war und das war eine grosse Hilfe, denn da konnte ich mir vornehmen, so lange wie moeglich 400m in 1:30 oder schneller zu laufen.
Wir kamen frueh genug zum Ort des Geschehens dass ich mich ordentlich aufwaermen und vor dem Start auch noch zweimal zur Toilette gehen konnte. Das war schon mal ein guter Anfang. Natuerlich hatten sich wieder ein paar Kinder ganz vorne aufgestellt, aber immerhin konnten sie nach dem Startschuss mein Tempo ueber fast 400m halten und liessen sich erst dann erschoepft zurueckfallen. Es war also direkt vom Start an genug Platz. Ich startete direkt hinter unserem lokalen Ultralaeufer Matt Mahoney, liess ihn aber sofort hinter mir. Natuerlich war er wieder mit dem Rad angereist und bereitet sich bestimmt auf den 100 Meilen Lauf nach Key West in zwei Wochen vor.
Jedenfalls rannte ich los und konnte die ersten 400m gleich in 1:25 laufen. Sehr schoen, doch lange durchzuhalten war dieses Tempo natuerlich nicht. Die zweiten 400 lief ich in 1:30 wie geplant. Ich war als dritte Frau unterwegs und lief mit ungefaehr gleich schnell mit zwei Maennern. Alles schoen und gut, doch es wurde schon unangenehm das Tempo zu halten. Trotzdem konnte ich die dritten 400m mit 1:28 noch mal kurz beschleunigen.
Jetzt wurde die Sache aber ganz schoen anstrengend und mein Gehirn versuchte staendig mich auszutricksen und mich zu ueberreden langsamer zu laufen. Auch meine beiden Mitlaeufer wurde langsamer und so lief ich die vierten 400m in 1:33. Damit war die erste Meile geschafft, wie geplant in knapp unter 6 Minuten. Na also, geht doch.
Ich hatte nun die offizielle Erlaubnis langsamer zu werden. Ich glaube, sowas sollte ich mir fuer zukuenftige Laeufe lieber abgewoehnen! Wir kamen ganz dicht an die zweite Frau heran, vielleicht 10 oder 20 Meter, doch da bekam ich auf einmal Schiss und dachte, wenn ich jetzt ueberhole muss ich das Tempo noch ewig halten und das schaffe ich nicht. Meine Mitlaeufer muessen das selbe gedacht haben, denn wir wurden langsamer und ich drueckte bei 1:37 die Rundentaste. Nur noch 1200m, das sind drei Runden auf der Bahn. Ich kaempfte vor allem mit mir selber, denn mein Gehirn dachte sich immer neue Ausreden aus. "Ich bin doch gerade erst Boston gelaufen." oder "Ist doch egal wie schnell ich heute bin." oder "Gewinnen kann ich sowieso nicht mehr."
Mir wurde deutlich bewusst, wie sehr ich daran arbeiten muss diese negativen Gedanken zu kontrollieren und zu eliminieren. Meine schnellsten Rennen bin ich immer gelaufen wenn es mir richtig gut ging und ich besonders motiviert war. Ich muss nun lernen, nicht nur meine Beine sondern auch den Kopf zu trainieren.
Jedenfalls lief ich die naechsten 400m in 1:36.
Nach 1,5 Meilen kam dann der Tiefpunkt des Laufes. Ich wurde immer langsamer und dann auch gleich von zwei Frauen ueberholt. Mein einziger Trost war, dass sie nicht in meiner Altersgruppe starteten. Den Sieg hatte ich relativ sicher. Aber es ist schon nicht schoen, so kurz vor Schluss noch ueberholt zu werden. Fuer den siebten 400er brauchte ich geschlagene 1:39. Damit war jede Chance, unter 12 Minuten zu bleiben fuer immer vergessen. Da ich damit aber sowieso nicht gerechnet hatte war das nicht so schlimm.
Das Ende war nah und da sah ich auch schon Jon und einen anderen Fotografen an der Kurve zur Zielgeraden stehen. Ich laechelte fuers Foto und wusste, dass ich es fast geschafft hatte.
Ploetzlich ging es mir wieder besser (fuers naechste Mal zur Erinnerung: Laecheln hilft!). Keine Ahnung, wo meine beiden Mitlaeufer abgeblieben waren, ob sie vor oder hinter mir waren, aber das war ja nun auch egal. Ich schaffte keine stetige Beschleunigung mehr ins Ziel, aber immerhin wurde ich wieder etwas schneller und lief die letzten 400m in 1:33.
Damit hatte ich mein realistischstes Ziel, unter 12:30 zu bleiben, tatsaechlich erreicht! Insgesamt habe ich fuer die 2 Meilen 12:24 gebraucht. Das ist fuer mich eine neue Bestzeit und verheisst fuer folgende Laeufe nur Gutes (wenn man dem Runners World Rechner Glauben schenkt).
1500m 5:31
the mile 5:57
3000m(3k) 11:31
3200m(about 2 miles) 12:19
5000m(5k) 19:47
8000m(8k) 32:33
5 miles 32:45
10,000m(10k) 41:14
ten miles 1:08:17
a half marathon 1:30:55
a marathon 3:09:33
Ich war sehr zufrieden mit meinem Lauf, denn ebenso wie in Boston hatte ich das Gefuehl, gut gelaufen zu sein, aber mit mehr Training und Konzentration noch viel mehr herausholen zu koennen. Ich muss Beine und Kopf mehr zusammenarbeiten lassen und beides trainieren.
Natuerlich war es ein bisschen schade, dass ich den dritten Platz verpasst hatte, aber immerhin habe ich meine Altersgruppe gewonnen und durfte, passend zum Namen des Laufes, eine Ananas und eine Medaille mit nach Hause nehmen.
Ich bin wieder da im Renngeschehen! Passt auf, Ladies, ich komme!
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Kerstin
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23 April 2008
Ein fast perfektes Rennen
Wie beschreibt man ein fast perfektes Rennen?
Hart trainiert, haarklein strategisch und rationell geplant, auf den Punkt gelaufen. Keine Überraschungen, Abweichungen von höchstens 20 Sekunden oder so pro Meile. Das ist für einen Marathon, wie ich finde, schon ganz schön genau. 26,2 Meilen lang.
Hört sich irgendwie langweilig und viel zu kopfmäßig an. Mit Tabelle in der Hand gelaufen, ja bleibt denn da nicht das Erlebnis auf der Strecke.
Meine definitive Antwort: Nein.
Ich habe gelernt, ich habe mich nicht hinreißen lassen, ich bin mit dem Kopf gelaufen, habe nicht mein Hirn ausgeschaltet und bin einfach losgerannt. Wenn ich wirklich gut laufen will, kann ich nicht mehr dieses intuitive Augen-zu-und-durch-Tempo rennen, sondern muss planen, mich konzentrieren, mit vollem Verstand laufen.
20 Wochen, seit dem 31. Dezember, habe ich trainiert, nach Zahlen zu laufen. Flott zu laufen, lange zu laufen, Berge (bzw. Brücken) rauf und runter. Rennen nach der Uhr zu laufen. Das war nicht immer einfach und nicht immer schön, aber ich habe es immer wieder gut hingekriegt.
Boston war die Krönung. Es war die Krönung harten Trainings, die Krönung genauer Planung, die Belohnung für Disziplin und harte Arbeit und viele, viele Kilometer unter 5 Minuten.
Boston war mein Rennen, ein Wahnsinnserlebnis. Die Tabelle hat mich nicht eingeschränkt, sondern mir Sicherheit gegeben. So eine Tabelle funktioniert nur, wenn man seine Leistung gut einschätzen und genau vorhersagen kann. Das ist mir gelungen.
Meile um Meile konnte ich meine Zeit mit der Tabelle vergleichen und Meile um Meile stimmte die Zeit.
Sicher, beim Start bergab aus der ersten Reihe der zweiten Welle sind alle losgerannt wie angestochen. Da hab ich keine Ausnahme gemacht. Da musste, wie eine Mitläuferin das sehr nett gesagt hat, sich erstmal das ganze Adrenalin ein bisschen setzen. Aber ganz schnell bin ich, vom Space Coast Marathon geläutert, langsamer geworden und schon die erste Meile war eine Punktlandung. 7:22 geplant, 7:17 gelaufen, perfekt!
Um die Abweichungen des Forerunners auszugleichen, habe ich auch brav nach jeder Meile die Lap-Taste gedrückt.
Von Anfang an war die Strecke von Zuschauern gesäumt. Es war einfach überwältigend. Die armen Leute müssen am Abend alle heiser gewesen sein, so wurde jeder angefeuert. Es war teilweise ein ohrenbetäubender Lärm. Kinder standen am Straßenrand und hielten die Hände zum Abklatschen raus, hielten Orangenstückchen, Bonbons, Wasserbecher für die Läufer hin. Neben den unzähligen offiziellen Wasser- und Gatoradestationen gab es noch mal mindestens doppelt oder dreimal so viele privat organisierte.
Ich kam aus dem Grinsen nicht mehr raus.
Dazu gab mir meine Tabelle die Sicherheit, mein Tempo zu laufen. Ich hatte keine Probleme, mich zurückzuhalten und auch als dann die ersten kleinen Bergaufstrecken kamen, lief es wunderbar locker und leicht und plötzlich zahlte sich jede einzelne Trainingsmeile, jeder Brückenlauf, jeder Schweißtropfen, den ich im Training vergossen hatte, aus. Nicht nur half mir das Training jetzt, meinen dritten und bisher besten Marathon zu laufen, es gab mir auch das Selbstvertrauen, es schaffen zu können, eben weil ich genau auf dieses Ereignis, auf genau dieses Tempo, genau diese Zeit hinaus gearbeitet hatte.
Auch die zweite Meile, die ich eigentlich 7:32 laufen sollte, war mit 7:16 noch gut im Rahmen, die dritte mit 7:25 und geplanten 7:29 sogar noch näher dran.
Jetzt hatte ich schon die ersten 5 km hinter mir, lief über die erste Zeitmatte und musste an alle denken, die vielleicht vor dem Computer mitfieberten und nun meinen ersten Split mitgeteilt bekommen würden. Ich sandte laut Grüße aus, denn bei dem Lärm der Zuschauer konnte das sowieso keiner sonst mitbekommen.
Die Strecke führte durch Vororte Bostons und hatte außer unbelaubtem Wald, Einfamilienhäusern und ein paar ganz netten Straßendörfern nichts zu bieten. Jon und ich waren sie Freitag vor dem Lauf abgefahren und ich war ein bisschen enttäuscht, wie unspektakulär sie war, aber zum Einen war ich so aufs Laufen konzentriert, dass ich von der Strecke sowieso nicht besonders viel mitgekriegt habe und zum Anderen machten die vielen Zuschauer das Ganze zu so einem unvergleichlichen Erlebnis, dass es diesmal wirklich nicht auf landschaftliche Schönheit ankam.
Die Straße war schmal, man würde eigentlich denken viel zu schmal für 25000 Läufer, aber ich hatte mit meinem Startplatz einen strategischen Hauptgewinn gezogen. Direkt aus der zweiten Reihe der zweiten Welle zu starten und ein flottes Tempo zu laufen hatte den unschätzbaren Vorteil, dass auf den ersten 20 Meilen immer genug Platz zum Laufen und Überholen war. Die Versorgungsstationen waren nie überlaufen, immer konnte ich direkt vom ersten Helfer mein Wasser oder Gatorade bekommen. Gleichzeitig war ich aber auch niemals auch nur annähernd alleine auf der Strecke, war für mich z.B. beim Space Coast Marathon ein großes motivationales Problem gewesen war.
Hier hatte ich immerzu genug Leben um mich herum.
Ich spulte die Meilen ab, genoss den Lauf, kontrollierte meine Zeit.
Meile 4 7:24, Meile 5 7:40, Meile 6 7:51, Meile 7 7:36, Meile 8 7:37, Meile 9 7:36, Meile 10 7:42, Meile 11 7:43, Meile 12 7:36, Meile 13 7:34.
Den Halbmarathon schaffte ich fast genau in der angegebenen Zeit und nun wusste ich sicher, dass ich den Marathon wie geplant laufen konnte. Ich war von dieser Einsicht überwältigt. Ich konnte einen Marathon in drei Stunden und 20 Minuten laufen. Es war auf einmal möglich.
Mir ging mein eigenes Gegrinse schon auf die Nerven, meine Oberschenkel waren recht hart, taten aber noch gut ihre Dienste, und immer wieder wurde ich von den Zuschauern ermutigt, weiter zu laufen. Es fiel mir leicht mein Tempo zu halten, aber ich hatte ein anderes Problem. Ich wusste, dass ich genug trinken musste, aber jedes Mal wenn ich mir im vollem Lauf aus einem Pappbecher Wasser oder Gatorade in den Hals schüttete, ging unweigerlich auch etwas in meine Nase. Ist ja nicht mein erstes Rennen, aber so genervt hat mich das vorher wirklich noch nie. Je weiter ich kam desto unangenehmer wurde es und ich hatte schon gar keine Lust mehr überhaupt was zu trinken, vor allem weil ich auch eigentlich gar keinen Durst hatte, doch mit jener Disziplin, mit der ich alle Trainingsläufe schneller als im 5er-km-Schnitt absolviert hatte, zwang ich mich auch weiterhin, im Wechsel Wasser und Gatorade zu mir zu nehmen.
Besonders schlimm wurde es, also ich nach 15 oder 16 Meilen meine Handschuhe auszog, fallen ließ und danach nichts mehr zum Mund- und Naseabwischen hatte. Das war eine der unangenehmen Erfahrungen des Marathons und ein Grund mehr so schnell zu werden, dass man als Eliteläufer seine persönliche Wasserflasche angereicht bekommt.
Trotz dieses geringeren Problems lief ich munter weiter meine Splits: Meile 14 7:36, Meile 15 7:42, Meile 16 7:15, Meile 17 7:51.
Mein altbekanntes Problem, der böse Durchfall, machte Meile 18 mit 8:13 leider langsamer als geplant, aber zu Glück gab es direkt an der richtigen Stelle zwei für Läufer reservierte Dixie-Klos, nicht besetzt, sodass sich der Schaden in Grenzen hielt. Ich kam außerdem in die berühmt berüchtigten Newton Hills und überholte immer mehr der in Welle 1 um 10 Uhr gestarteten angeblich schnelleren Läufer, die die Berge hoch gingen. Das war etwas unpraktisch, denn nun wurde es doch etwas eng und die ganzen Geher machten auch nicht unbedingt immer gleich Platz.
Kurz vor dem schlimmsten Anstieg lief ich Meile 19 7:42, Meile 20 7:55 und den bösen Heartbreak Hill auf Meile 21 schließlich in 8:03 (geplant 8:04). Auch hier wurden alle Läufer von den Zuschauer angefeuert was das Zeug hielt. Viele Leute hatten ihren Namen auf die Nummer oder ihr Shirt geschrieben und wurden persönlich angesprochen, aber daran hatte ich ja gar nicht gedacht und so hörte ich, je weiter das Rennen voranschritt, immer öfter meine Nummer. Kein Wunder, ich ging im Gegensatz zu vielen anderen keinen einzigen Schritt, sondern überholte einen Läufer nach dem anderen.
Eigentlich hätte ich auf dem Heartbreak Hill nach 21 Meilen mein drittes Gel einnehmen sollen – die anderen hatte ich wie geplant bei Meile 7 und 14 konsumiert – aber ich hatte das gleiche Problem wie bei anderen langen Läufen und Marathons. Irgendwann kann ich das Zeug einfach nicht mehr sehen und mich selber nicht mehr dazu zwingen, mehr davon zu mir zu nehmen, vor allem wenn ich auch noch viel süßes Gatorade trinke.
Meine Oberschenkelmuskulatur war inzwischen völlig verhärtet und schrie mir zu, doch bitte langsamer zu machen oder am besten gar nicht weiterzulaufen, aber immer wieder gelang es mir mich selber zu weiterlaufen zu überreden, immer wieder wurde ich von diesem Glücksgefühl überwältigt, den Boston Marathon zu laufen und ihn gut zu laufen.
Immer wieder konnte ich mich an meine guten Trainingsläufe erinnern und die Frauen vor meinem inneren Auge sehen, die am Vortag bei den Marathontrials mitgelaufen waren. Ich stellte mir vor, eine von ihnen zu sein, imitierte ihren Laufstil, lief hoch aufgerichtet und schnell. Immer wieder konnte ich mich an die vielen Tipps erinnern, die ich von meinem Coach, rollender Versorgungsstation und Kuss-Stopp Jon auf langen und kurzen Läufen und vor allem zum Bergauf- und –ablaufen bekommen hatte.
Die Newton Hills hatte ich erfolgreich hinter mich gebracht, aber nicht jeder war scheinbar in einer Kondition, weiter rennen zu können. Das Feld verdichtete sich immer mehr, der Platz zum Laufen wurde knapper und das Überholen mühsamer. Das heißt, nicht das Überholen an sich, denn die Läufer die ich überholte joggten oder gingen nur noch.
Dafür wurde der Lärm der Zuschauer immer ohrenbetäubender und bekam sogar fast hypnotisierenden Charakter. Es gab nur noch die Strecke. Den Marathon und mich. Ich schaffte es, den unglaublichen Tunnelblick zu bekommen, bei dem ich außer der Strecke, den zu überholenden Läufern, meinem eigenen Körper und vor allem meinen Beinen nichts mehr mitbekam. Ich war hochkonzentriert und nur wenn mir diese Konzentration teilweise verloren ging, merkte ich, dass ich mich doch ganz schön quälen musste.
Egal, die 3:20 waren immer noch in greifbarer Nähe, auch wenn ich ein paar Sekunden hinter meinen Splits war.
Meile 22 7:30, Meile 23 7:41, Meile 24 7:25, Meile 25 7:43.
Zu diesem Zeitpunkt, bei Meile 25, erreichte ich das berühmte Citgo-Zeichen. Nur noch eine Meile. Ich ließ alles fallen was ich noch in den Händen hatte, drei Gels und meine Tabelle fielen auf den Boden und wurden wahrscheinlich von den nachfolgenden Läufern plattgetrampelt. Ich brauchte diese Sachen jetzt nicht mehr. Ich war fast da. Ich hatte den Boston Marathon fast geschafft. Nun hieß es nur noch, die allerletzte Meile und 385 Yards so schnell wie möglich zu laufen und vielleicht noch ein paar Sekunden aufzuholen, die ich in den letzten Meilen verloren hatte.
Ich hatte keine Ahnung wo ich war, ich rannte nur noch, überholte, rannte, überholte. Kein einziges Mal schaute ich mehr auf den Forerunner, ich lief, versuchte soviele positive Gedanken und Gefühle wie möglich heraufzubeschwören und die Stimme in meinem Kopf abzutöten die mir sagte, dass 3:23 doch auch keine schlechte Zeit wäre. Ich musste mich aktiv daran erinnern, dass die 3:20 mein Ziel war und ich es nicht aus Bequemlichkeit so kurz vor dem Ziel aufgeben konnte.
Sieht so aus, als glaubte ich mir selber, denn als ich schließlich in die Endgerade, Boylston Street, einbog und das Ziel sehen konnte, hörte ich meinen Namen, sammelte noch mal alle Kraft und sprintete los. Ich konnte noch nicht die Uhr sehen, aber rannte trotzdem wie der Teufel. Es war knapp und ich hoffte, vielleicht doch noch die 19 zu sehen.
Naja, was soll ich sagen? Die 8 Sekunden habe ich wohl mal wieder zu lange auf der Toilette gesessen. Als ich ins Ziel lief war ich unsagbar enttäuscht. 8 Sekunden! Ich konnte es kaum glauben. Genauso eine blöde Zeit wie mein 20:00 Minuten 5km-Lauf im letzten Jahr. Dabei hätten sich 3:19:59 doch viel besser angehört. Sowar Gemeines!
Ich war wie betrunken vor Erschöpfung, überwältigt von Gefühlen, außer mir und erzählte erstmal meine Geschichte von den 8 Sekunden einem freiwilligen Helfer, bevor ich mich ein bisschen besser fühlte.
Auf dem langen Weg durch die Gasse der Läufer, während des scheinbar ewig dauernden
Prozess des Deckeumhängens, Medailleabholens, Chipentfernens, usw. usw. bis ich endlich zu Jon durchgedrungen war dämmerte mir immer mehr, was ich gerade geschafft hatte. 8 Sekunden hin oder her, ich habe mein Ziel erreicht und ich hätte es kaum punktgenauer erreichen können. Mein Ziel waren nicht 3:19:59 sondern 3:20. Genau die bin ich gelaufen (vgl. Greif) und ich kann stolz auf meine Leistung sein, zufrieden mit meinem fast perfekten Lauf und dankbar für dieses wunderbare Erlebnis, den Boston Marathon gelaufen zu sein.
Wenn mir jetzt, einen Tag nach dem Marathon, auch das Treppensteigen so schwer fällt wie noch nie und ich wütend auf irgendwelche unbekannten Architekten und Städteplaner werde – und endlich auch wirklich mal die Frustration von Rollstuhlfahrern verstehen kann – die Stufen statt Rampen bauen, so hat sich die ganze Schinderei doch gelohnt. Ich habe endlich eine Idee davon bekommen, wie ich einen guten Marathon laufen kann. Ich weiß jetzt so ungefähr wie es geht und das Allerbeste an der Sache ist, dass noch kein Ende der Fahnenstange in Sicht ist. Ich weiß, dass ich noch viel schneller werden kann und kann es kaum abwarten, den nächsten Marathon zu laufen!
Vielleicht ändern wir unsere Pläne ja doch noch mal und gucken uns einen schönen kleineren Marathon im Oktober oder November aus. Der San Antonio Rock’n’Roll Marathon am 16. November zum Beispiel hört sich im Prinzip schon mal gar nicht sooo schlecht an…
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Kerstin
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21 April 2008
Boston Marathon
14076 Dea, Kerstin 30 F Rockledge FL USA GER
Checkpoints 5k 10k 15k 20k Half 25k 30k 35k 40k
0:22:46 0:46:35 1:10:15 1:34:02 1:39:10 1:57:42 2:22:01 2:46:18 3:09:48
Finish Pace Projected Time Official Time Overall Gender Division
0:07:38 3:20:08 4306 449 364
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Kerstin
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13 April 2008
Peak Performance
Ich merke immer mehr, wie sich das Training seit Anfang des Jahres auszahlt. Mit reduzierter Meilenzahl fühle ich mich stark, schnell und bereit für Boston.
Die normalen Läufe fallen mir schwer, weil ich es nicht mehr gewöhnt bin nur 6 km oder so zu laufen und mich dafür nur schlecht motivieren kann. Aber alle Schlüssel-Workouts – Intervalltraining, Tempo- und lange Läufe – hinterlassen ein einfach geniales Gefühl.Mein heutiger Sonntagslauf, eine Woche vor dem großen Ereignis nur 21 km lang, bildete da keine Ausnahme.Um 9 Uhr morgens war Fototermin mit allen Boston-Teilnehmern aus unserem Kreis (das waren mehr viel mehr als ich gedacht hätte, aber die meisten schon älter) und da wir schon mal an Ort und Stelle waren, sollte der letzte lange Lauf dann auch gleich auf dem Tropical Trail stattfinden.
Weil ich den schneller laufen wollte und Jon im Moment noch nicht so für lange Strecken trainiert ist, hatten wir wieder das Mountain Bike dabei und er fungierte ein letztes Mal als rollende Versorgungsstation und Kuss-Stopp.
Die anderen Teilnehmer waren entweder schon gelaufen, planten für heute eine Radtour oder wollten nur ganz langsam und gemütlich laufen.
Nach dem letzten Foto machten Jon und ich uns also wie immer alleine auch gleich auf den Weg.
Mein Plan war, auf jeden Fall unter 8:00/Meile (4:57/km) zu bleiben und obwohl wir auf dem Hinweg Gegenwind hatten, gelang mir das schon auf der ersten Hälfte mühelos und hervorragend. Das Wetter war aber auch perfekt, bewölkt, etwa 21 Grad, der Wind nicht besonders stark nur angenehm kühlend und es ging auf Asphalt am schönen Indian River entlang immer geradeaus. Die Strecke ist nicht umsonst eine der beliebsten für lange Läufe und auch Radfahrten und so wurden wir ständig von Rennradlern überholt, die auch alle freundlich grüßten. Läufer trafen wir allerdings keine mehr. Hier wird generell besonders früh morgens gelaufen. Aber überholt hätte uns wohl auch so keiner.
Immer wenn Jon mich fragte wie viele Meilen wir denn schon zurück gelegt hatten war er ganz erstaunt, dass wir schon so weit waren. Ich war eben heute wesentlich flotter unterwegs als sonst auf langen Läufen und so kamen wir auch viel schneller voran.
Nach 10,62 km und 52 Minuten war es Zeit für ein Gel, einen Schluck Wasser, einen Kuss und umzudrehen. Ich dachte noch, wie nett es wäre, einfach die gleiche Strecke geradeaus weiterzulaufen, aber dann hätte ich auf meinen Begleiter verzichten müssen und überhaupt wäre das alles jetzt zu umständlich gewesen.
Wir kehrten also um und nun trat das ein, was allgemein als “negative Splits” bekannt ist.
Ich war ja nun auf dem Rückweg, hatte nur noch knapp über 10 km vor mir und außerdem Rückenwind. Müde war ich nicht, mein Blutzuckerspiegel war dank des Gels hoch, der Adrenalinspiegel dank des Fototermins auch und mein Selbstvertrauen dank lauter positiver Verstärkung von mir selbst und von Jon im Himmel.
Ich: “Do I look fast and mean?”
Jon: “Yes, you do!”
Ich: “Will I run fast next week?”
Jon: “You will, if you run smart.”
Ich: “Will I finish first Brevard (unser County) female?”
Jon: “You sure will.”
Und weiter.
Jon: “You are swinging your arms right.”
Ich: “I’m learning. I have a great coach!” (nämlich ihn!)
Jon: “You can run fast.”
Ich: “I feel so strong.”
Und so ging es immer wieder. Da muss man doch rennen wie der Teufel!
Na gut, ich gebe es zu dass ich zum Ende doch ganz schön kaputt war und froh am Ziel zu sein, aber ich schaffte es, den Halbmarathon schneller als je zuvor im Training zu beenden.
Für den Rückweg hatte ich nur 48:39 gebraucht, was einem 4:39er Schnitt entspricht. Das ist für mich schon ziemlich schnell, schneller als mein geplantes Marathontempo.
Vor jedem Marathon erreiche ich ganz nach Plan diesen Peak, auf dem mir das Laufen einfach unglaublich leicht fällt, ich schneller und schneller werde und mich unheimlich stark fühle.
Das war auch vor dem Space Coast Marathon der Fall, doch da ist mir das Wetter und mein viel zu hohes Anfangstempo in die Quere gekommen.
Boston wird anders! In Boston ist es nie schwül. Es kann zwar warm werden, aber das bin ich von hier ja gewohnt. Normalerweise ist es aber kühl.
Ich werde mir eine Tempotabelle mit meinen Splits ausrechnen lassen und beim Marathon mit mir tragen. Dann muss ich mich nicht nur auf den Forerunner verlassen, sondern kann mein Tempo auch anhand der offiziellen Uhren an jeder Meile und alle 5km überprüfen.
Ich werde NICHT zu schnell losrennen, sondern die ersten 10 Meilen etwas langsamer laufen, die nächsten 10 Meilen etwas flotter und auf den letzten 10 km dann sehen was noch geht.
Ich werde um 13:50 Uhr oder früher im Ziel ankommen, Jon abknutschen und mich dann umgehend betrinken. Ein kleines Bier müsste ja reichen.
Ich werde den Boston Marathon laufen und ich kann es kaum noch abwarten, endlich losrennen zu können. Wenn ich jemand von den um 10 Uhr gestarteten Läufern einholen kann, wäre das natürlich noch besser, aber alleine werde ich bei diesem Marathon nicht laufen müssen.
Ich freu mich schon so!
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Kerstin
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29 März 2008
The Dea Running Team
... hat wieder zugeschlagen!
Ein richtig offizielles Rennen war es nicht heute morgen im Wickham Park in Melbourne, sondern "nur" ein 5 Meilen Lauf, organisiert von Jons Arbeitsplatz. Im Prinzip ging es darum, dass sich die verschiedenen Abteilungen untereinander messen. Die schnellsten Laeufer bekommen die meisten Punkte, die ihrer Abteilung gutgeschrieben werden.
Eigentlich dachten wir auch, dass die Laeufe von Ehepartnern gar nicht mitzaehlen und deswegen hatte ich mich nicht auf den Lauf vorbereitet, bin gestern am spaeten Nachmittag noch 9 Meilen gelaufen und wollte heute morgen einfach nur mitlaufen, um nicht wieder alleine meine Runde um den Block zu drehen. Natuerlich wollte ich auch nicht joggen, aber mein Bestes musste ich auch nicht geben.
Ein paar Minuten vor dem Start - wir hatten uns sogar schon warmgelaufen - dann die gute Nachricht: Ehepartner koennen ebenfalls Punkte holen! Die am Start versammelten Damen sahen allesamt nicht besonders schnell aus und auch viele der Herren wuerden wohl eher langsam sein.
Hier kamen nun zwei Mitglieder des schnellen Dea Running Teams (das dritte, Brownie, durfte leider nicht dabei sein und hat naechsten Samstag seinen grossen Auftritt) ins Spiel, stellten sich ganz vorne auf und sausten nach dem Startschuss ganz flink los.
Das heisst, Jon war von Anfang an deutlich flotter als ich und ich hatte nicht den Hauch einer Chance, mit ihm mitzuhalten. Wie schon gewohnt musste ich alleine laufen, weil ich andererseits auch wieder zu schnell fuer den Haupthaufen war. Jon setzte sich gleich mit der Spitzengruppe ab und uebernahm, weil er intelligenterweise in Kurven die kuerzeste Strecke lief, auch nach ein paar Minuten die Fuehrung. Ich konnte ihn lange Zeit noch von hinten beobachten und rief ihm ein aufmunterndes "Go, Jon!" zu, bevor er mir aus dem Blickfeld geriet.
Um es kurz zu machen, ich konnte und wollte das irrsinnige Anfangstempo nicht halten, wurde aber nicht so viel langsamer, als dass ich nicht den einen oder anderen noch haette ueberholen koennen, die sich wohl zu viel vorgenommen hatten.
Auf der Haelfte gab es Wasser und ein einsamer leerer Becher, weggeworfen am Strassenrand, war ein schoener Gruss von Jon. Ich wusste doch gleich, dass er als einziger so schlau gewesen war, Wasser zu nehmen.
Die anderen Frauen waren tatsaechlich so langsam, dass die zweite Gewinnerin mit einigen Minuten Abstand ins Ziel kam, obwohl ich nicht wirklich alles gegeben habe und deswegen mit 35:43 auf 8 km ganz zufrieden war. Lustigerweise ist das fuer mich sogar ein neuer Rekord auf 5 Meilen. Immerhin konnte ich mit meinem Sieg Jons Abteilung Punkte sichern.
Jon selber war so schnell gerannt wie moeglich und mit 33:59 als Dritter ins Ziel gekommen. Na also, geht doch!
Wie schoen, ein schnelles Team zu sein!
Zum Auslaufen taten wir uns mit dem Sieger zusammen, der die anderen ueber eine Minute hinter sich gelassen hatte, ein Arbeitskollege von Jon, mit dem wir uns gut unterhielten und der auch beim Space Coast Marathon mitgemacht hatte.
Auf jeden Fall war das ein schoener Morgen und ein schoener Lauf durch den Park, der gerne wiederholte werden duerfte. Es gab weder Preise noch eine Siegerehrung oder T-Shirts, aber dafuer auch kein Startgeld. Einfach nur laufen, das macht Spass!
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Kerstin
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22 März 2008
Croom Fools Run
24,7 km lang war der heutige Lauf laut Forerunner.
Laut Veranstalter sollte er etwas länger sein, aber ich will mich mal nicht beschweren.
Ich hatte nämlich gestern bei der Registrierung, die netterweise an unserem Hotelpool stattfand, noch groß den Mund aufgerissen und nachgefragt, warum denn letztes Jahr die Siegerin über zwei Stunden gebraucht hätte. Das wäre ja wohl ziemlich langsam. Ob die Wege so sandig wären, oder was?
Ein paar sandige Stellen wären wohl dabei, aber die Route wäre insgesamt recht langsam und 2:06 wäre schon eine gute Zeit für diesen Lauf, so die Antwort. Außerdem wäre die Strecke eben etwas länger, eher 16 als 15 Meilen.
Na gut, dann wollten wir mal sehen.
Die Ernährung vor so einem Lauf ist ja immer eine komplizierte Sache, aber diesmal habe ich es scheinbar endlich raus!
Wir waren bei zum Abendessen schon recht früh bei Dennys und da es dort keine Nudeln gibt, habe ich mich für Grilled Shrimp Skewers entschieden. Two skewers of succulent shrimp grilled and placed over our savory vegetable rice pilaf. Served with your choice of one side and dinner bread. Wegen der Kohlenhydrdate habe ich mich also für Kartoffelbrei mit Chicken Gravy entschieden. Vorher noch einen gemischen Salat.
Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang haben wir im Hotel noch ein Heineken getrunken und bevor es um halb neun ins Bett ging gab es noch ein Snickers Marathon.
Ich schreibe das alles so genau auf, damit ich mich für den nächsten Lauf daran erinnern kann. Denn so gut hat es eigentlich selten geklappt. Also weiter. Oder den nächsten Abschnitt einfach überspringen.
Der Lauf fing um 7 Uhr morgens an, also habe ich mich um halb 5 wecken lassen und meine feingeschredderten, am Vortag mit Wasser gekochten Haferflocken mit Rosinen und einen PowerBar gefuttert. Auf dem Weg zum Wald habe ich mir an einer Tankstelle noch eine große Tasse Kaffee mit einem kleinen Päckchen Half&Half geholt.
Im Wald angekommen musste ich mich erstmal anstellen - WANN lernen es die Veranstalter endlich mal, genug Toiletten zur Verfügung zu stellen? - und dann eine Meile warmlaufen. Vorher noch ein Gel mit 2x Koffein und nachher nochmal anstellen.
Als sich kurz 7 die 15 Meilen und 50 km Läufer am Start versammelten - die 50 Meilen Läufer waren schon eine Stunde vorher losgelaufen - war es noch dunkel, denn der Himmel war bewölkt und wir waren im Wald. Zum Glück ging es aber den ersten halben Kilometer oder so die breite Zufahrtsstraße entlang und einige Läufer hatten Stirnlampen auf, sodass trotz des doch recht rasanten Starts niemand ins Straucheln kam. Trail Runs sind keine schnellen Rennen, die Teilnehmerzahl war auf 250 begrenzt und so war ich hinter zehn Männern oder so bald alleine. Das Tempo war auf den ersten Metern natürlich viel zu schnell, denn es ging auch noch leicht bergab und jeder wollte wohl gleich am Anfang Zeit rausschinden. Zwei Frauen überholten mich und ich dachte schon, die eine hätte uns komplett abgehängt, während die andere und ich nah zusammen blieben.
Wir bogen von der Straße ab auf einen Waldweg und nun war ich wirklich froh, dass die andere Frau ihre Stirnlampe dabei hatte. Die Vorläuferin hatten wir bald wieder ein, sie war wohl in ein Loch getreten und stand nun am Rand. Das Tempo verlangsamte sich und mir wurde der Weg geleitet, bis es schließlich hell genug war, um die Anzeige des Forerunners erkennen zu können.
Nun merkte ich, dass ich mein Ziel, unter zwei Stunden zu bleiben, bei dem langsamen Tempo nicht erreichen würde und überholte. Es lief prima, immer wieder ganz leicht bergab und ich fühlte mich großartig.
Der Waldweg war wunderschön, auch wenn sich keine Sonne zeigen wollte. Die Temperatur war gerade richtig, nicht zu kalt und nicht zu warm. Das einzige was mich störte war meine Wasserflasche, die ich vorsichtshalber mit mir rumschleppte. Es sollte nur drei Versorgungsstationen geben und ich dachte, ich bräuchte mehr zu trinken, aber da es so schön kühl war, war das gar nicht nötig.
Über 4 Meilen musste ich die Flasche durch den Wald tragen, bis ich sie endlich an der ersten Station abgeben konnte. Ein Glück! Ich trank noch schnell etwas und dann konnte ich endlich unbeschwert weiterlaufen. Was für eine Freude!
Ich überholte immer wieder 50 Meilen Läufer, die auf ihrer zweiten Runde waren und immer freundlich zur Seite traten, denn der Weg war so schmal, dass man nur einzeln darauf laufen konnte. Bald war ich doppelt froh, die Flasche los zu sein, denn es folgten doch tatsächlich ein paar herrlich technische Stellen, als es zwar nicht weit, aber dafür sehr steil bergab in eine kleine enge Schlucht ging und ein paar Meter weiter wieder genau so steil bergauf. Das ging ein paarmal so und erinnerte mich and vergangene Läufe in Kalifornien, bei denen solchen Schwierigkeiten gang und gebe sind und die natürlich besonders Spaß machen.
Trotzdem lag ich nämlich immer noch gut in der Zeit, aber die zwei Stunden standen auf Messers Schneide. Wenn die Strecke wirklich 16 statt 15 Meilen lang war, würde ich mich ganz schön ranhalten müssen, bei 15 Meilen wäre es gar kein Problem, denn nach einer Stunde hatte ich bereits 7,9 Meilen zurück gelegt.
Die zweite Hälfte des Laufs war ein bisschen schwieriger, denn dann ging es nach aller Logik natürlich wieder mehr bergauf als auf der ersten. Wir reden hier nicht von Bergen, denn immerhin sind wir immer noch in Florida, aber sandige Steigungen gehen schon an die Kräfte und die Bergabstrecken, auf denen man die bergauf verlorene Zeit wieder gutmachen konnte, wurden immer kürzer. Mir ging es trotzdem noch gut, auch wenn ich etwas an Tempo verloren hatte. Meine Pacing Strategie ging wieder auf, so wie bei allen Läufen bisher in diesem Jahr. Ich hatte genug Reserven, um auf der allerletzten Meile noch eine Sekunde herauszuholen und überholte sogar kurz vor dem Ziel noch einen anderen Läufer.
Die genaue offizielle Sekundenzahl weiß ich jetzt nicht, aber auf dem Forerunner standen 1:59:29 (15,35 Meilen) und auch die Zieluhr zeigte auf jeden Fall die 1:59 an. Na also, geht doch! Gesicht gewahrt, auch wenn das bei 16 Meilen nicht mehr der Fall gewesen wäre.
Als Ausgleich für den hässlichen Drachen letzte Woche habe ich dann auch noch einen sehr netten Pokal bekommen und nachdem ich meine Eltern aus dem Hotel abgeholt hatte, gab es auch noch Hamburger vom Grill, mit denen man sich nach der Anstrengung hervorragend wieder stärken konnte.
Meine Lieblingsdistanz: 21-30 km! Wieder mal bestätigt.
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Kerstin
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13 März 2008
Jahr und Tag
So lange dauert nun schon mein Running Streak. Kurz nach dem Napa Valley Marathon vor einem Jahr habe ich mich dazu entschieden taeglich zu laufen, weil mir jeder "Ruhetag" erzwungen vorkam und ich versucht habe, alle moeglichen Aktivitaeten in diese Tage zu packen, sodass sie mit "Ruhe" wirklich gar nichts mehr zu tun hatten. Ich dachte, wenn ich schon wie eine Verrueckte radfahre, walke, reite, schwimme und irgendwelche Gymnastikuebungen mache, dann kann ich auch gleich laufen. Das ist auch nicht anstrengender.
Und so halte ich es nun schon ein Jahr und einen Tag.
Manchmal sind die Laeufe natuerlich etwas kuerzer ausgefallen, vor allem als ich mit dem Rad nach Key West gefahren bin und nur abends noch eine Mini-Runde gedreht habe. Aber ich bin jeden Tag mindestens eine Meile gelaufen und das zaehlt dann ja wohl.
Meist ist es sowieso mehr. An Ruhetagen laufe ich meist 3-5 Meilen (5-8 km), an "normalen" Tagen 7-9 Meilen (11-14,5 km), an mittellangen bzw. Tempotagen 10-13 Meilen (16-21 km) und sonntags zwischen 13,1 (Halbmarathon) und 23 Meilen. Je nachdem, was mein Trainingsplan mir so vorgibt.
Ich werde auch weiterhin versuchen, taeglich zu laufen. Aber ich werde mich nicht (total) verrueckt machen und wenn es irgendwann gar nicht gehen sollte, dann wird ein ausgefallener Tag mich auch nicht umbringen. Ich bin jedenfalls froh, dass Jon mich so gut versteht und mich in jeder Hinsicht unterstuetzt. Das heisst, er draengt mich nicht, aber wenn ich sage, ich muss aber noch laufen, dann versucht er auch mir den Ruecken frei zu halten. Mein Jon ist naemlich einfach ein Schatz! Und natuerlich werden wir Samstag Morgen die 10 km zusammen laufen.
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Kerstin
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09 März 2008
Bilder vom Dino Dash
Die Profi-Fotos von gestern wollte ich dann doch noch mal vorzeigen! Ich wusste gar nicht, dass ich so knapp 9. geworden bin.
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Kerstin
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08 März 2008
Dino Dash
Ein Zoobesuch im Schnelldurchgang, so könnte man den 3-km-Lauf heute auch bezeichnen. Der Brevard Zoo hat eine neue Dinosaurier Ausstellung und wohl um mehr Besucher anzulocken und das Ganze bekannt zu machen, hat man das vierte Rennen der Running Zone Race Series durchs Dinoland geführt.
Passenderweise hatten waren alle Mitarbeiter als Steinzeitmenschen verkleidet und als Preise gab es Plüschdinosaurier zu gewinnen. Klar, dass wieder jede Menge Kids am Start waren.
Bei 3 km sieht man natürlich von so einer Ausstellung nicht besonders viel, dafür ist der Lauf einfach zu flott, aber die Strecke durch den Zoo fand ich trotzdem sehr nett.
Leider ging es am Ende wieder nach draußen auf die gerade Zufahrtsstraße, das letzte Stück gegen den Wind und meine Konkurrentin Kara Niedermeier, die ich im November noch ganz knapp um 2 Sekunden geschlagen habe, konnte wieder aufholen und mich gnadenlos hinter sich lassen. Es war zwar nicht besonders warm, aber dafür herrschte eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit und für so kurze Strecken habe ich ja auch gar nicht trainiert.
Das Wichtigste war, dass am Ende doch wie geplant eine Zeit unter 12 Minuten stand - 11:48, um genau zu sein - und dass ich mir mit dem zweiten Platz in meiner Altersgruppe auch so einen kuscheligen Gesellen sichern konnte. Erstaunlicherweise setzt sich damit fuer mich eine Serie fort, in der ich schon beim vierten Lauf in Folge auf dem neunten Platz der Frauen gelandet bin. Hoffentlich wird mich dieser ganz neue "Streak" bald wieder verlassen!
Jon, der nun endgültig wieder "im Rennen" ist, kam mit 12:06 kurz nach mir an. Sieht so aus, als wäre sein Ergeiz und Spaß am Laufen endlich wieder geweckt, denn als wir nach Hause gekommen sind, hat er sich gleich für nächstes Wochenende zum 10-km-Lauf in Melbourne angemeldet. Da werden dann mal die Rollen getauscht und ich stehe am Rand um ihn anzufeuern, denn im Moment macht es für mich nicht viel Sinn, schon wieder einen Zehner zu versägen. Ich freu mich schon, mal sein Zuschauer zu sein!
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Kerstin
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24 Februar 2008
Tosohatchee Run & Bike
Endlich hatte ich heute mal wieder Begleitung bei meinem langen Lauf. Jon hat sich bereit erklärt, mit dem Rad mitzukommen und diesmal hat es dann tatsächlich auch geklappt.
Ich war wirklich froh, dass er dabei war und obwohl der Lauf heute mit 23 Meilen oder 37 km der längste zusammenhängende Trainingslauf war, den ich bisher gemacht habe, habe ich doch wieder gemerkt, wie man sich an diese langen Läufe gewöhnen kann.
Natürlich war es anstrengend, aber mir tat während des Laufens nichts weh, weder Schienbeine noch Hüften oder Knie haben protestiert. Das hatte ich ja nun schon öfter und es bestätigt wieder meine Theorie, dass man für lange Läufe auch mal ruhig ein Stück fahren kann und sie auf Wanderwegen doch wesentlich angenehmer sind als auf Asphalt.
Außerdem sind Palmen, Prärie und Pinien am Wegesrand doch netter anzuschauen als Fabriken, Häuser und Autos. Da macht das Laufen gleich mehr Spaß.
Das Schöne am Tosohatchee Park ist auch, dass es sich so ziemlich um eine große Runde handelt, mit einem 3 Meilen langen Abstecher und nur dem allerletzten Stück an der Straße.
Jedenfalls war es ein unerwartet netter Lauf – ich hätte das nach dem 10er gestern gar nicht gedacht, dass es doch relativ einfach werden würde – vor allem auch wegen der Begleitung, obwohl Jon auf den teilweise doch recht sandigen Wegen selbst mit dem Mountainbike so seine Probleme hatte. Aber immerhin konnte ich ihn mit allem Wasser, Energy Chews und Kamera ausrüsten, musste nichts selber tragen und war trotzdem immer bestens versorgt. Wie angenehm es ist, vom Fahrrad aus seine Trinkflasche angereicht zu bekommen, während des Laufens zu trinken und sie danach direkt wieder abgeben zu können, wusste ich vorher auch noch nicht. Schade, dass wir das nicht bei offiziellen Läufen machen können. So ein Coach auf dem Fahrrad dabei und ich wäre bestimmt noch ein bisschen schneller!
Die 23 Meilen bin ich jedenfalls in 3:11:53 gelaufen, eine Zeit, mit der ich schon gut zufrieden bin. Vor allem, weil diesmal keine Meilen im Marathontempo und keine Endbeschleunigung auf dem Plan standen.
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Kerstin
um
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17 Februar 2008
Long Trail Run
21 Meilen standen heute auf dem Programm und um meine Füße und Schienbeine zu schonen – und natürlich, weil es dort so schön ist – bin ich mit meinem Eltern zum Hal Scott Regional Preserve gefahren. Ich wollte meinen armen Schienbeinen wenigstens an einem Tag den harten Asphalt ersparen und auf herrlichen Wanderwegen laufen. Meine Eltern konnten währenddessen eine kürzere Wanderung machen.
Weil wir gestern den ganzen Tag gestanden und in Daytona Bier verkauft hatten, wollte ich es ein bisschen langsamer angehen lassen und einfach nur darauf achten, jede Meile unter 8:30 zu laufen. Außerdem hatte ich vom Trainingsplan auch noch die Vorgabe, die mittleren 4 Meilen im Marathontempo zu laufen.
Jon musste erst noch seinen Verwandten, die im Moment in der Nähe sind, Karten für den Kennedy Space Center bringen, wollte aber nachkommen und mich noch ein Stück mit dem Mountain Bike begleiten.
Ein wunderschöner Tag, ein kühler Wind sorgte für Abkühlung, herrliche Natur mit Prärie und lichten Kiefernwäldern, dazu gut laufbare Wanderwege und das alles in völliger Einsamkeit. Was will man mehr? Meine eigenen Vorgaben konnte ich gut einhalten, mir kam das Tempo sogar ziemlich langsam vor, weil ich ja seit ein paar Wochen auch die normalen Trainingsläufe gut unter 5min/km laufe. Auch die 4 Meilen im Marathontempo waren gut zu schaffen, vor allem weil ich zwischendurch noch wieder am Parkplatz vorbei kam und eine extra Trinkpause einlegen konnte.
Die letzten fünf Meilen waren hart. Ich hatte meine Trinkflasche an der Einbiegung zur letzten Schleife abgestellt, es wurde jetzt doch ganz schön warm und die Wege waren mehr grasbewachsen. Trotzdem blieb ich immer bei meiner Vorgabe, war aber heilfroh, als ich endlich wieder bei meiner Flasche mit dem letzten Schluck Wasser ankam. Jetzt nur noch eine einzige Meile. Hach, was das anstrengend! Ich keuchte so vor mich hin, da, endlich!, wurde ich von einem Fahrrad überholt. Hurra, es war Jon! Obwohl ich nur noch 0,1 Meile zu laufen hatte freute ich mich sehr, ihn zu sehen. Trotzdem schickte ich ihn gleich wieder los, zurück zum Parkplatz um mehr Wasser zu holen. Ich hatte die 21 Meilen oder 33,81 km in 2:52:26 geschafft, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5:06/km entspricht. Ich war ganz schön kaputt, aber zufrieden und als Jon mit dem Wasser wieder kam und ich nur noch zum Parkplatz zurück gehen musste, erholte ich mich auch schon wieder ein bisschen. Dann noch zum Abkühlen in den See direkt am Parkplatz, auf dem Rückweg bei Subway vorbei und ein leckeres Seafood-Sensation-Sandwich und meine Welt war wieder in Ordnung.
Was für ein schöner Lauf und wie schön, Jon doch noch unterwegs zu treffen. Das war ein viel wertvolleres Valentinsgeschenk für mich als alle Rosen und Schokoherzen der Welt! (die ich natürlich trotzdem bekommen habe…)
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Kerstin
um
12:21
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26 Januar 2008
16 Meilen am Samstag Morgen
Das sind 25,8 km, die ich heute Morgen schon um halb sieben gelaufen bin, weil ich spaeter zum Ausreiten verabredet war.
Obwohl ich wieder alleine unterwegs war, unterschied sich dieser Lauf grundlegend von dem schrecklichen langen Lauf vor zwei Wochen, bei dem ich mich einfach nur vorwaerts geschleppt habe.
Diesmal habe ich die Strecke in fuer mich rekordverdaechtigen zwei Stunden und zehn Minuten geschafft. Ich glaube, so schnell war ich noch nie auf 16 Meilen, dabei hatte ich sogar zweimal eine hohe Bruecke zu ueberqueren.
Woran lag es?
Ach, es hat einfach Spass gemacht. Wenn in Boston so ein Wetter ist kann ich mich ja nun wirklich nicht beschweren. Alle anderen Faktoren kann und werde ich beeinflussen. Ich bin so froh, dass ich letzte Woche die 30 km in New Orleans gelaufen bin. Das macht Hoffnung fuer Boston und gibt Kraft fuers Training. Ich habe mir sowieso vorgenommen, insgesamt schneller zu laufen, auch die normalen Laeufe unter der Woche. Schliesslich habe ich hohe Ziele fuer 2008!
Ich freu mich schon!
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Kerstin
um
16:50
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21 Januar 2008
Louisiana State Champion
My first running title, earned yesterday when I won The “WALL” Louisiana State 30K Championship in a time of 2:23:08, the slowest female state champion since 1981, but I won and that’s what counts.
There was a strong head wind all over the first half of the race that definitely slowed everybody down, but helped me personally to keep my pacing strategy of running a 7:45/mile pace the first half. With that wind I simply wasn’t able to run any faster, but sped up and finished strong, leaving a very good and confident feeling about running Boston.
There was no competition at all yesterday, the second woman finished almost 5 minutes behind me and I ran by myself for a long time.
With 13 weeks of training left I’m pretty sure I can achieve the 3:20 goal, even though the race will be longer and there will be hills, but it won’t be hot or humid and I’ll be tapered and rested, a thing that I didn’t do at all for this race. There will also be a lot more runners around me to keep me motivated and probably pushing me a bit more than yesterday where after the first half I knew it was almost impossible not to win the whole thing.
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Kerstin
um
14:56
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20 Januar 2008
Louisiana State Champion
Ja! Das bin ich!
Zwar der langsamste weibliche State Champion ueber 30 km seit 1981, aber immerhin. Kann ich ja nichts fuer, dass sich keine schnelleren Frauen angemeldet haben.
Ich bin ja nicht hergekommen um zu gewinnen und bin mit meiner Zeit von 2:23:08 auch sehr zufrieden.
Ein schoenes Rennen, bei dem ich mich endlich mal an meine Pacing Strategie gehalten habe und das ist dann auch voll aufgegangen.
Ergebnisse!
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Kerstin
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13:45
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01 Januar 2008
Bestzeiten im Training
1-2 Meilen: 1.50 miles 10:15 (6:50/mile) 19 April, 2007
2-3 Meilen: 2.88 miles 22:09 (7:41/mile) 6 Mai, 2008
3-4 Meilen: 3.09 miles 20:02 (6:29/mile) 6 Februar, 2007
4-5 Meilen: 4 miles 27:53 (6:58/mile) 14 November, 2007
5-6 Meilen: 5.04 miles 37:52 (7:30/mile) 11 April, 2007
6-7 Meilen: 6 miles 45:57 (7:40/mile) 25 Oktober, 2007
7-8 Meilen: 7.38 miles 53:26 (7:14/mile) 2 Mai, 2008
8-9 Meilen: 8.50 miles 1:01:39 (7:15/mile) 4 April, 2008
9-10 Meilen: 9.03 miles 1:16:30 (7:36/mile) 14 Februar, 2008
10-11 Meilen: 10.05 miles 1:14:36 (7:25/mile) 11 März, 2008
11-12 Meilen: 11.01 miles 1:22:38 (7:30/mile) 26 Februar, 2008
12-13 Meilen: 12 miles 1:31:52 (7:39/mile) 20 November, 2007
13-14 Meilen: 13.10 miles 1:40:45 (7:41/mile) 13 April, 2008
14-15 Meilen: 14.03 miles 1:48:38 (7:45/mile) 4 September, 2007
15-16 Meilen: 15.05 miles 1:58:09 (7:51/mile) 5 November, 2008
16-17 Meilen: 16.18 Miles 2:06:51 (7:50/mile) 4 Oktober, 2008
17-18 Meilen: 17.51 miles 2:36:11 (8:55/mile) 30 März, 2008
18-19 Meilen: 18.18 miles 2:27:49 (8:07/mile) 6 April, 2008
19-20 Meilen: 19.01 miles 2:41:19 (8:29/mile) 16 März, 2008
20-21 Meilen: 20.02 miles 2:47:24 (8:21/mile) 2 November, 2008
21-22 Meilen: 21.01 miles 2:52:26 (8:12/mile) 17 Februar, 2008
22-23 Meilen: 22 miles 3:05:41 (8:26/mile) 9 November, 2008
23-24 Meilen: 23.01 miles 3:11:53 (8:20/mile) 24 Februar, 2008
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Kerstin
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12:47
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16 Dezember 2007
Jingle Bell 2 Miler
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Kerstin
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