5 Wochen 6 Tage
Endlich scheint die Kältewelle, die auch über Florida hereingebrochen war, mal ein Ende zu haben oder uns wenigstens für eine Weile zu verschonen. Wozu haben wir uns denn durch den heißen Sommer gequält, wenn wir jetzt frieren und unser Baby in warme Pullover, Wollmützen und Handschuhe einpacken müssen?
Das Wochenende jedenfalls hat uns mal wieder entschädigt und gezeigt, wie das perfekte Winterwetter hier aussieht. Und natürlich haben wir es ausgenutzt.
Am Samstag Morgen mussten wir früh raus, denn mein erster 5-km-Lauf ohne Niklas stand an. Seit Mai hat er mich bei jedem Rennen begleitet, diesmal war er zum ersten Mal "nur" Zuschauer. Jon wollte selber nicht mitlaufen und hat sich bereit erklärt auf das Baby aufzupassen während ich mal sehen wollte, wo ich nach 3-4 Wochen Laufen stehe und was trotz der bisher nur sehr kurzen Strecken und der nicht mal 6 Wochen zurückliegenden Geburt so geht.
Bei perfektem Laufwetter, 11 Grad, bedeckt und so gut wie windstill gab ich mein Bestes. Es war hart, es war anstrengend, 5 km kamen mir sehr weit vor, und es war total klasse! Wie herrlich, nicht mehr schwanger zu sein und ohne dicken Bauch einfach loslaufen zu können.
Die beiden ersten Meilen lief ich auch noch wunderbar gleichmäßig mit jeweils 7:30/Meile (4:39/km), in der dritten reichte die Kondition dann doch nicht ganz aus. Ich hatte damit schon gerechnet und einen Plan im Kopf, also verzweifelte ich nicht, sondern verlangsamte mein Tempo einfach soweit wie nötig mit Kraft für einen ordentlich langen Endspurt, bei dem ich noch auf den letzten Metern einen Herrn vor mir einsammeln konnte. Mit dem Ergebnis von 23:37 (4:43/km, eine Sekunde schneller als mein Tempo in Boston) bin ich auf jeden Fall zufrieden, hatte ich doch mit irgendwas um 25 Minuten gerechnet. Dass ich damit auch noch meine Altersgruppe gewann war auf jeden Fall ein schöner Lohn für die Anstrengung.
Damit fühle ich mich nun fit und bereit, wieder mit dem Training anzufangen. In den nächsten 12 Wochen werde ich mit einem 10-km-Anfängerplan auf die Laufserie in der Pfalz vorbereiten, der auch wieder Speedwork, Tempoläufe und Hügeltraining beinhaltet.
Nach der Siegerehrung mussten wir relativ schnell wieder abfahren, denn mittags wollten wir uns mit Stephanie bei den Pferden treffen. Nächstes Wochenende bringt Jon Brownie in sein Zuhause in Tennessee (das heißt, er trifft sich mit den Leuten auf der Hälfte der Strecke in Georgia) und so war nun die letzte Gelegenheit gekommen mit Brownie noch mal in einen schönen Naturpark zu fahren und einen längeren Ausritt zu machen.
Inzwischen hatte es sich sehr schön aufgewärmt und wir hatten viel Freude an einem flotten Ritt auf dem Lake Lizzie Trail.
Meine Männer blieben ausnahmsweise mal zu Hause.
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Am Sonntag Morgen wurden wir wieder von strahlendem Sonnenschein geweckt und wieder nutzte ich Jon's Anwesenheit schamlos aus und ließ ihn mit Niklas zu Hause. Schon seit einer Weile hatte mich mein Rennrad in der Garage angelacht, aber unter der Woche ist das ein bisschen schwierig mit dem Baby. Jetzt war es endlich soweit. Ich musste noch das Rad austauschen und die Reifen aufpumpen, bevor ich mich auf die etwa einstündige 23 km lange Tour machte. Ich hatte schon fast vergessen wieviel Spaß das Rennradfahren macht und gar nicht gewusst, wie sehr ich es vermisst hatte.
Nach so vielen Alleingängen musste auch endlich mal meine Jungs zu ihrem Recht kommen. Jon war noch aufgeputscht von meinem Lauf und entschloss sich, diesmal den langen Lauf zugunsten von 800-m-Intervallen ausfallen zu lassen. Während er in der Mittagshitze schwitzte, ging ich mit Niklas im Kinderwagen spazieren und feuerte Jon an wenn ich ihn traf.
Mit Niklas abwechselnd im Tragetuch und auf Daddys Bauch liegend konnten wir am Nachmittag mit offenen Türen unser "Wohnzimmer draußen", den Florida Raum, nutzen. Niklas gefällt die Schaukel natürlich gut und ich habe beide Hände für andere Dinge frei.
Abgerundet wurde das Wochenende mit einem kleinen Familienausflug zum Strand. Alle zusammen fuhren wir zum Cocoa Beach Pier, zum ersten Mal für Niklas und spielten Touristen. Lange sind wir schließlich nicht mehr hier, da müssen wir die Nähe zum Meer ausnutzen!
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22 Februar 2010
Draußen Spielen
23 Januar 2010
Niklas' erster Fünfer
Jedenfalls seit er auf der Welt ist. In meinem Bauch hatte er ja schon einiges an Rennerfahrung gesammelt, so auch bei den ersten beiden Läufen der Titusville Race Series.
Heute stand nun der dritte an und weil es mir so gut geht und man auch fürs Gehen Punkte bekommt führte unser heutiger Familienausflug mal wieder ins 30 Minuten entfernte Titusville. Laufen soll ich ja noch nicht wieder, aber gegen einen 5 km langen "Spaziergang" mit meiner süßen Maus kann ja keiner was einzuwenden haben. Mit elf Tagen wird es ja auch langsam Zeit, in dieser Richtung erste Erfahrungen zu sammeln.
Natürlich waren wir am Vortag wieder nicht vor elf ins Bett gekommen und Niklas bestand darauf, um fünf Uhr morgens gestillt zu werden (natürlich nicht das einzige Mal in dieser Nacht), sodass wir doch mit einem ordentlichen Schlafdefizit anreisten, das der guten Laune aber keinen Abbruch tat.
Es war ein wunderschöner Morgen, sonnig, trocken und relativ kühl ohne zu kalt zu sein. Gerade richtig für einen Lauf, Spaziergang, Ausfahrt im Kinderwagen. Von meiner üblichen Nervosität war nichts zu spüren und das Aufwärmen konnte ich mir diesmal auch sparen. Stattdessen war ich mal wieder über die getönten Fenster und den vielen Platz im Auto froh der Niklas und mir bei seiner letzten Mahlzeit vor dem Rennen genug Privatsphäre gab. Insgesamt waren wir wieder mal positiv überrascht, wie einfach es ist, unser Baby überall mit hinzunehmen.
Um acht war es schließlich soweit. Ich hatte mich ganz hinten am "Walkers" Hütchen aufgestellt und dann fiel der Startschuss.
Ein großes Glück durchströmte mich als wir uns in Bewegung setzten, zum ersten Mal mit Niklas im Kinderwagen, der übrigens wirklich hervorragend leichtläufig ist. In einem Rennen mit meinem Sohn dabei zu sein war ein großartiges Gefühl.
Dass sich die meisten Läufer direkt mal absetzten und eine immer größer werdende Lücke entstand machte mir sowas von überhaupt nichts aus. Ich ging meinen schnellsten Schritt und Niklas war sowieso von der Bewegung direkt eingeschläfert worden.
Die Strecke eignete sich hervorragend für unsere Zwecke, denn einen 5-km-Rundkurs hat man nicht allzu oft.
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Dazu war sie auch noch besonders schön, an ruhigen Seitenstraßen entlang, im Morgenlicht und Sonnenschein einfach klasse. Ich muss es zugeben: Nach 10 Minuten Gehen joggte ich probeweise ganz langsam eine Minute lang. Ging richtig gut. Fünf Minuten flottes Gehen, eine Minute langsames Joggen, das war ein guter Kompromiss. Es fiel mir ganz leicht und ich glaube nicht, dass ich es damit übertrieben habe. Niklas, der das mit dem Joggen im Kinderwagen noch nicht kannte, machte ab und zu mal ein überraschtes Geräusch, wachte dabei aber nicht mal wirklich auf.
Vielleicht einen Kilometer vor dem Ziel gab es dann noch eine schöne Überraschung: Jon, der natürlich schon ewig vorher angekommen war kam uns entgegen, sodass wir den Rest der Strecke zusammen zurücklegen konnten.
Das war am schönsten: Mit der ganzen Familie im Rennen. Ich bin so froh, dass wir diese ganzen tollen Sachen zusammen machen können.
Jon erzählte mir von seinem eigenen Lauf: Obwohl er nicht wirklich sooo viel trainiert hatte war ihm doch mit 19:31 an diesem perfekten Laufmorgen eine neue (Florida) PB gelungen. Nur als siebzehnjährigem Highschool Läufer in Iowa war er noch schneller. Da war ich natürlich besonders stolz auf ihn.
Im Ziel war einiges an Zuschauern versammelt, die mich begeistert auf den letzten Metern anfeuerten. Ich beschleunigte meinen Laufschritt (Wir LAUFEN ins Ziel, hab ich damals beim Distanzreiten gelernt) noch ein bisschen und kam über beide Ohren grinsend nach 42 Minuten ins Ziel. Das ist eine Minute schneller als meine 10-km-Bestzeit, aber ich möchte trotzdem behaupten, dass dieses erste Mal mit Niklas mein bestes Rennen überhaupt war. Vor allem vom Gefühl her, das mich irgendwelche Zeiten sofort vergessen ließ.
Ich hatte dieses Mal natürlich nichts gewonnen, aber Jons Zeit war gut genug für den dritten Platz in seiner Altersgruppe. Passenderweise gab es diesmal als Preise für alle Platzierten Teddybären. Da kann man sich ja denken, für wen er seinen gewonnen hatte.
Auf der Heimfahrt öffnete Niklas dann schließlich so ziemlich zum ersten Mal an diesem Tag seine Augen für länger und konnte sich seinen neuen Plüschkumpan auch mal anschauen.
31 Dezember 2009
Gelaufene Rennen 2009
Jon 2009
* GELAUFEN
* 18. 1. Arizona Rock'n'Roll Half Marathon - 1:31:30 - 249. von 8004 Männern
* 14. 2. Suncoast Classic 10K - 42:09 - 37. von 192 Männern
* 13. 3. Women's History Month 5k Race - 20:3? - 4. Mann
* 14. 3. Gate River Run 15k - 1:02:33 - 266. von 6547 Männern
* 31. 3. Monthly 5k Run (PAFB) - 18:33 - 3. Mann
* 1. 4. 10K Run challenge (PAFB) - 43:34 - 3. Mann
* 4. 4. Downtown Melbourne 5k - 19:52 - 25. von 233 Männern
* 11. 4. Croom Trail 15 Mile Fool Run - 2:09:30 - 10. Mann
* 26. 4. Ashburn Village 10K - 41:50 - 6. von 82. Männern
* 2. 5. AFTAC 5 Mile Run - 44:02 - verletzt
* 30. 5. Dam to Dam 5k - 28:41
* 6. 6. Hospital Hill Run Half Marathon - 2:01:52 - 833. von 1266 Maennern
* 4. 7. Firecracker 5k - 20:18 - 44. von 549 Teilnehmern
* 9. 7. Squadron 5KRun - 19:25 - 1. Mann
* 22. 8. Carrabba's Summer Beach Run
* 11. 10. Health First Triathlon
* 29. 11. Space Coast Half Marathon
Kerstin 2009
* GELAUFEN
* 18. 1. Arizona Rock'n'Roll Marathon - 3:27:11 - 106. von 2980 Frauen
* 14. 2. Suncoast Classic 10K - 44:34 - 16. von 206 Frauen
* 13. 3. Women's History Month 5k Race - 20:27 - 1. Frau
* 31. 3. Monthly 5k Run (PAFB) - 21:36 - 1. Frau
* 14. 3. Gate River Run 15k - 1:05:24 - 78. von 6356 Frauen
* 1. 4. 10K Run challenge (PAFB) - 44:42 - 1. Frau
* 4. 4. Downtown Melbourne 5k - 19:55 - 4. von 231 Frauen
* 11. 4. Croom 15M Fools Run - 2:09:58 - 2. Frau
* 26. 4. Ashburn Village 10K - 43:32 - 1. von 80 Frauen
* 2. 5. AFTAC 5 Mile Run - 34:30 - 1. Frau
* 30. 5. Dam to Dam 5k - 28:41 - 211. von 1620 Frauen
* 6. 6. Hospital Hill Run Half Marathon - 2:01:52 - 433. von 1133 Frauen
* 4. 7. Firecracker 5K - 23:42 - 120. von 549 Teilnehmern
* 9. 7. Squadron 5KRun - 28:59 - 3. Frau
* 22. 8. Carrabba's Summer Beach Run - 44:20 - 59. von 509 Frauen
* 19. 9. Get Up and Go 10K - 52:21 - 8. von 31 Frauen
* 26. 9. Longdoggers Beach Challenge 5k - 29:29 - 78. von 317 Teilnehmern
* 3. 10. Jacksonville Marine Corps 1/2 Marathon - 2:17:24 - 375. von 733 Frauen
* 21. 11. Chain of Lakes 5k - 25:11 - 35. von 96 Frauen
* 19. 12. Brown Family Benefit 5K - 11. Frau
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Kerstin
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Labels: Rennen
21 November 2009
Chain of Lakes 5k
Wer hätte das gedacht? Da hat es gestern beim 5-km-Lauf doch mal wieder für einen Altersgruppensieg gereicht, den dritten seit ich schwanger bin. Zugegeben, mit 25:11 hätte ich bei einem größeren Lauf keinen Blumentopf gewinnen können, aber gefreut habe ich mich doch. Ich hätte gar nicht gedacht, dass ich doch noch so schnell kann.
Geholfen hat auf jeden Fall am Freitag die Teilnahme am 5-km-Vorhersage Lauf, bei dem man vorher schätzen musste, wie lange man braucht und dann ohne Uhr laufen sollte. Ich hatte ganz vorsichtig mal 30 Minuten geschätzt, weil ich schon so lange keine 5 km mehr gelaufen bin. Diese Läufe auf der Air Force Base sind grundsätzlich immer nur 3 Meilen (4,8 km) lang, aber die meisten Teilnehmer laufen nur mit, weil sie sich als Air Men und Women fit halten müssen. Nicht-schwanger bin ich grundsätzlich immer als erste Frau ins Ziel gekommen.
Diesmal sollte aber nicht der Schnellste gewinnen, sondern derjenige, der seine Zeit am besten einschätzen konnte. Das war ganz sicher nicht ich, denn trotz Gegenwind auf dem Rückweg, mit dem alle ganz schön zu kämpfen hatten, hatte ich mich um viereinhalb Minuten verschätzt: 25:33 stand am Ende auf der Uhr.
Das motivierte natürlich für Samstag, den zweiten Lauf der Titusville Race Series. Beim Get Up & Go 10k, dem ersten Lauf im September hatte ich auch schon meine Altersgruppe gewonnen, vor zwei Jahren bei genau diesem Chain of Lakes 5k meine absolute persönliche Bestzeit von 19:44 aufgestellt und damit den Frauenlauf gewonnen. Alle diese Erfolge versetzten mich für dieses Jahr schon mal in eine sehr positive Grundstimmung, dazu relativ bewölktes, gutes Laufwetter (wenn auch nicht ganz so kühl und gut wie vor zwei Jahren) und ein sehr schöner Kurs rund um einige kleine Seen, abwechslungsreich mal auf Asphaltwegen, mal über Gras und feste Sandwege. Da macht das Laufen Spaß. Es waren viele Bekannte aus der Laufgruppe da, mit denen wir uns unterhielten und eine moderate Startzeit von acht Uhr morgens (statt wie im Sommer 7 oder 7:30) machte die ganze Geschichte noch angenehmer.
Direkt nach dem Start wurde mir klar, dass ich mich zu weit hinten aufgestellt hatte, aber bei nur 270 Läufern war das kein wirkliches Problem. Es gab genug Platz zum Überholen und Überholen ist ja auch immer sehr motivierend. Vielleicht nicht für diejenigen, die von einer Schwangeren überholt werden, aber darauf konnte ich jetzt auch keine Rücksicht nehmen.
Vor allem wenn sich viele am Anfang übernehmen, ich aber ein gleichmäßiges Tempo laufe und daher bis zum Ende immer noch Läufer einsammeln kann, ist das ja wirklich nicht meine Schuld!
Wie am Vortag hatte ich keine Uhr, um wieder ganz nach Gefühl laufen zu können. Um wieder bei 25 Minuten zu bleiben musste ich diesmal ein bisschen schneller, aber auch das war noch drin.
Was für ein schöner Lauf! Über beide Ohren strahlend und voll zufrieden mit meiner Leistung überquerten mein Baby und ich fünf Minuten nach seinem Vater die Ziellinie.
Jon, gerade erst von seiner blöden Verletzung geheilt, hatte mit 20:19 den zweiten Platz in seiner Altersgruppe erreicht. Mal wieder ein erfolgreicher Tag für das Dea Running Team!
Das wird wohl einer der letzten Läufe gewesen sein, an dem wir beide zusammen teilnehmen können. Wenn unser Junge erstmal geboren ist - und meine Eltern abgereist - können wir uns abwechseln mit dem Laufen. Ich persönlich kann mir ja kaum was Motivierenderes vorstellen als Jon mit Baby auf dem Arm, die an der Ziellinie auf mich warten. Da werde ich sicher versuchen noch schneller als sonst zu laufen, um so bald wie möglich wieder mit den beiden vereint zu sein. Das wird gut!
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31 Dezember 2008
Silvesterlauf von Werl nach Soest
Ein guter Lauf, perfektes Wetter, gute Organisation. Einziger Minuspunkt war der sehr langsame Start. Ich hatte mich zu weit hinten aufgestellt und konnte erst nach einem Kilometer richtig anfangen zu laufen.
Ansonsten hat es aber richtig Spass gemacht und wir haben beide neue Bestzeiten ueber 15 km aufstellen koennen. Natuerlich haben auch die vielen Zuschauer
Jon ist mit 1:03:27 (Nettozeit) als 278. Mann und 37. in seiner Altersgruppe ins Ziel gekommen, waehrend ich ein bisschen laenger gebraucht habe.
Meine Nettozeit 1:07:14 hat fuer den 24. Platz bei den Damen und dem 3. Platz in der F30-34 gereicht.
Einen besseren Jahresabschluss kann man sich kaum wuenschen!
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Kerstin
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Labels: Personal Record, Rennen
21 Dezember 2008
Jon's Running
He's training for a half marathon and getting faster all the time!
On Friday we did a little 3 mile race on the base that he finished in 19:15.
On Saturday Jon went for a 5.52 mile training run around town. It took him 41 minutes. I rode the bike with him, carrying his cell phone and water and taking pictures and videos.
Today he got up early and ran 12.12 miles in 1:37:21. Jon doesn't believe in stopping the watch when he stops to drink etc. His pace varied from 7:13/mile to 7:45/mile.
He ran along the Indian River Drive while I was still sleeping.
20 Dezember 2008
Jingle Bell 5k Run for Arthritis
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Auch heute Morgen ist es wieder wunderbar gelaufen. Sogar noch besser also ich gedacht hatte.
Dabei war ich um halb sieben noch in voller Hektik, weil ich den Sun-Pass nicht gefunden habe, mit dem die Mautgebuehren der gebuehrenpflichtigen Strassen nach Orlando automatisch abgebucht werden. Ich hatte voller Verzweiflung schon eine ganze Kiste voller Muenzen im Auto als Jon mich anrief, gerade als ich die Siedlung verlassen wollte. Er hatte ihn gefunden! Ein Glueck! Nun musste ich nicht an jeder Mautstelle anhalten, sondern konnte schnell durchfahren. Ich war sowieso schon ganz schoen spaet dran, weil das GPS im Auto natuerlich auch nicht die Strasse gefunden hatte, wo ich hin musste. Also wieder zurueck ins Haus und Google Maps fuer mich arbeiten lassen.
Dann war es auch noch neblig wie Sau - nur ueber dem St. Johns River gab es einen kleinen Lichtblick und eine erste Ahnung auf einen pastellfarbenen Morgen, als die Sonne sich schliesslich ihren Weg zur Erde frei brannte. Schon schoen!
Wie durch ein Wunder schaffte ich es trotz langer Schlangen an der Anmeldung - ich hatte einen Zettel mit freier Anmeldung und deswegen nicht die Online-Anmeldung nutzen koennen - noch rechtzeitig, meine Aufwaermrunde zu laufen, aufs Dixie-Klo zu gehen und ein bisschen zu dehnen. Ich war bereit!
Die Startlinie war extrem schmal, da der Lauf groesstenteils auf einem Radweg rund um einen See stattfand. Ich stellte mich also besonders weit vorne auf, um nicht am Anfang erstmal alle moeglichen anderen Laeufer ueberholen zu muessen. Eine andere Dame neben mir hatte die selbe Zielzeit: Unter 21 Minuten zu bleiben. Sie nahm aber nicht an, dass sie es schaffen wuerde, denn sie hatte Asthma und das Wetter war schon recht warm, nun da die Sonne auch das letzte Woelkchen vertrieben hatte.
Jedenfalls war ich in der richtigen Startposition. Ein Mann im roten T-Shirt wurde mir vorgestellt als einer, der vor ein paar Wochen 20:40 gelaufen war. Na also, das war mein Pacer! Ich beschloss so lange mit ihm zu laufen wie moeglich, mich aber nicht zu aergern bzw. nicht alles aufzugeben wenn er mich schliesslich abhaengen wuerde. Das war eine gute Strategie. Ausserdem hatte mir die andere Frau versichert, dass auch sie, wenn sie zwei Rennen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen lief, beim zweiten Mal immer schneller war. Das selbe hatte ich fuer mich selbera auch schon festgestellt. Also los!
Um es kurz zu machen, es lief wieder richtig gut. Nach einer Meile gab es Wasser. Ich war immer noch an "meinem" Pacer dran. Dann abbiegen eine Schleife vom See weg. Auf etwa der Haelfte der Strecke setzte er sich ab, ueberholte aber kurz vorher noch einen anderen Mann, meinen neuen Pacer, an dem ich nun dran blieb. Zwei Meilen waren in 13:14 oder so geschafft. Ich hatte ja keinen Forerunner, sondern lief wieder nur mit Stoppuhr. I war gut in der Zeit.
Die letzte Meile ist meist die schwerste, aber andererseit ist es dann auch bald vorbei. Ja, es tat weh. Ja, mein Koerper schrie nach mehr Sauerstoff als ich ihm zufuehren konnte. Nein, ich gab nicht nach. Versuchte zu entspannen. Wir kamen wieder zum See und bald war die Stelle nicht mehr weit, die ich schon vom Warmlaufen kannte. Bald darauf konnte man schon das Ziel, mit roten und weissen Luftballons geschmueckt, sehen. 19:27 sagte meine Uhr. Irgendwas mit 20 wuerde es also werden. Sehr schoen!
Ich rannte, rannte, rannte, achtete nicht mehr auf meinen Pacer, achtete auf gar nichts mehr, sondern rannte nur noch wie der Teufel ins Ziel. Geschafft! Gluecklich, stolz, froh, dass ich mich schon wieder selbst besiegt hatte. Hurra!
Entweder die Uhr am Ziel stimmte nicht oder die Chip-Time stimmte nicht. Die Uhr zeigte irgendwas mit 20:3x, eher 37 Sekunden. Die Ergebnisliste sagt aber 20:23. Nehmen wir auch! Das waere dann meine zweitbeste 5-km-Zeit des Jahres. Und das nach nur zwei Chiropraktiker-Terminen. Ich war naemlich gestern Nachmittag noch mal wieder zum Einrenken und es scheint ja wirklich direkt zu wirken. Da bin ich aber froh!
Ich hab dann sofort Jon angerufen, der leider nicht mitkommen konnte, und mich auf die Abkuehlrunde um den See gemacht. Auf die Siegerehrung musste ich noch eine ganze Zeit warten, aber schliesslich gab es doch eine kleine Medaille fuer den ersten Platz in der F30-34. Insgesamt hatte ich unter den Frauen den undankbaren vierten Platz erreicht. Bin ich auch mit zufrieden.
Ein schoener Lauf. Wenn man bedenkt wie das ganze Jahr seit Mai gelaufen ist, bin ich noch zufriedener und sicher dass ich die Ziele, die ich wegen meiner Verletzung dieses Jahr nicht erreicht habe, im naechsten Jahr schaffen werde. Dazu gibt es aber noch mal einen gesonderten Eintrag. Naechstes Jahr faellt die 20, ganz sicher. Vielleicht sogar die 19:30. Das waer mal was!
Fuer heute bin ich erstmal froh und zufrieden und fange, nicht zum ersten Mal, an mich zu fragen, ob mir die Kurzstrecken nicht doch besser liegen oder ob es Florida ist, das fuer Langstrecken einfach nicht geeignet scheint.
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Kerstin
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Labels: Rennen
19 Dezember 2008
Gut gelaufen
Auf dem Programm steht fuer morgen ein 8-15km langes Rennen. Sowas habe ich aber nirgendwo in der Umgebung gefunden, also mache ich es auf meine altbewaehrte Art: aufteilen!
Heute Morgen war auf der Air Force Base wieder ein "5-km-Lauf", der aber wie immer nur drei Meilen (4,8 km) lang war. Diese Laeufe machen immer Spass, sind umsonst, ich gewinne fast immer und mittags war sowieso Betriebs-Weihnachtsfeier. Da war das Dea Running Team mal wieder dabei.
Nach dem missglueckten Halbmarathon wollte ich diesmal keinen Stress machen und habe ganz heldenhaft den Forerunner im Auto gelassen. Ok, eine Uhr hatte ich trotzdem, aber ich habe waehrend des ganzen Laufs wirklich nur zweimal draufgesehen.
Leider hat Jon den Start, der ein paar Minuten zu frueh von Santa Claus mit einer grossen Glocke angekuendigt wurde, verpasst. Ich hielt noch nach ihm Ausschau, aber dann musste ich ja auch mit den anderen los. Es war mit 18 Grad nicht zu warm aber die Luft war feucht und schwer vom Morgennebel. Ich wusste, dass das Atmen eine Herausforderung werden wuerde. Ausserdem wusste ich, dass ich auf dem Rueckweg leichten Gegenwind haben wuerde und ich bin die Strecke schon so gelaufen dass ich auch genau wusste, ab wann ich muede und es weh tun wuerde. Beste Voraussetzungen.
Es ging auch gleich schnell los, aber ich hielt ein Tempo von dem ich wusste, dass ich es wenigstens bis zum Wendepunkt durchhalten koennte. Nicht nach Zahlen, sondern nur nach Gefuehl. Nachdem ich die zu schnell Losgesprinteten ueberholt hatte, haengten sich zwei oder drei Maenner an und nun war es meine Aufgabe, sie wenigstens bis zum Wendepunkt hinter mir zu lassen. Ich hoerte ihren Atem direkt hinter mir, sie liefen genau das Tempo das ich brauchte, um mich von ihnen nur ein kleines Bisschen mehr pushen zu lassen. Wunderbar. Ich hatte auch meine Race Flats an und ganz duenne Laufsocken. Beim Halbmarathon hatte ich zu dicke Socken an, die sich ratzfatz mit Schweiss vollgesaugt und meine Fuesse noch schwerer hatten werden lassen. Aber aus Fehlern wird man klug! Mit den ultraleichten Schuhen flog ich nur so ueber den Asphalt.
Am Wendepunkt sollte es eigentlich Wasser geben, aber der Fitness Center Mitarbeiter dachte wohl, die Schnellen brauchen sowieso nichts und hatte auch noch nichts vorbereitet. Ich bin ja der Meinung, dass man die Zeit, die man beim Trinken vielleicht verliert, ganz schnell wieder aufholt bzw. noch uebertrifft, weil der Herzschlag leicht verlangsamt wird usw. usw. Jedenfalls hab ich mich doch kurz geaergert, aber dann einfach schnell weiter gerannt. Erster Blick auf die Uhr: Es waren gerade mal 10 Minuten vergangen. Selbst wenn ich nun ganz furchtbar absacken sollte, muesste ich es immer noch unter 21 Minuten schaffen.
Nun sah ich auch Jon ankommen. Warum er so weit hinten war, war mir zu dem Zeitpunkt noch ein Raetsel. Erst nach dem Lauf erfuhr ich, dass er nicht mit dem verfruehten Start gerechnet hatte und von seiner Aufwaermrunde kam, als die Uhr schon 40 Sekunden lief. Sehr aergerlich! Nun war er etwas hinter mir, holte aber schnell auf, rief mir noch einen aufmunternden Gruss zu und entschwand am Horizont. Es ist einfach unglaublich, welche Fortschritte er in letzter Zeit gemacht hat! Vor allem, seit ich seinen Trainingsplan "ueberwache". In Arizona wird er wohl einen richtig guten Halbmarathon hinlegen.
Ich selber musste nun auch zwei der Maenner, die mir die ganze Zeit im Nacken gesessen hatten, ueberholen und ziehen lassen. Da ich das aber "geplant" hatte, war ich nicht frustriert und gab auch nicht auf. Ich liess im Tempo nur gerade so viel nach, dass ich immer noch gut laufen konnte, verlangsamte aber niemals zu sehr. Ich lief gerade an meinem Limit, das ich fuer mich selber heute tolerieren konnte. Anders als beim Halbmarathon aber ohne Frustration oder Gedanken ans Aufhoeren oder Nicht-Schaffen. Ich war froh, den Forerunner nicht dabei zu haben.
Bald kam die Stelle, an der ich immer muede werde und so war es auch heute. Aber ich war vorbereitet und konnte mir ausserdem einreden, dass ich ja fast da war. Nur noch eine Kurve, und dann konnte ich das Ziel schon sehen. Alles geben! In der Kurve schaute ich wieder auf die Uhr. 19:09. Unter 20 wuerde ich es also nicht mehr schaffen, denn fuer die letzte Gerade brauche ich immer laenger als eine Minute, aber unter 21 war mir ziemlich sicher. Nun kam es nur noch darauf an, wie weit unter 21. Ich wartete noch ein bisschen mit dem Endspurt, um nicht vor dem Ziel noch mal verlangsamen zu muessen und hatte ihn schliesslich so gut getimed, dass ich mit allerletzter Kraft und so schnell ich konnte ins Ziel gerannt kam. 20:22. Gewonnen! Stark gelaufen, gut gelaufen, mit dem Herzen gelaufen. Geschafft!
Die Zeit war eher nebensaechlich, obwohl mich schon freute, die schnellste Zeit seit meiner Verletzung gelaufen zu sein.
Wichtig war, dass ich mich nicht wieder von meinem Kopf habe runterziehen lassen. Dass ich den Willen, die Kraft und den Ehrgeiz hatte, mein Bestes zu geben, mich nicht unterkriegen zu lassen, Muedigkeit und Schmerzen wahrzunehmen, mein Laufen darauf abzustimmen, aber es nicht diktieren zu lassen. Dieser Wille war mir zwischenzeitlich etwas abhanden gekommen.
Den halben Tag ueber war ich in Hochstimmung und konnte mir kaum das Grinsen vom Gesicht wischen. Gut gelaufen! Gut gelaufen! Nicht die schnellste Zeit der Welt, aber daran kann ich arbeiten. Der Wille ist wieder da, wenigstens fuer kurze Zeit mehr Unbehagen auszuhalten und dafuer eine gute Leistung zu bringen. Ich weiss es nicht, vielleicht haette ich mich nach der Verletyung nicht gleich kopfueber ins Marathontraining stuerzen sollen. Aber ich war so ausgehungert zu laufen, dass ich nicht genug bekommen konnte. Gleichzeitig hatte ich aber auch Angst, gleich wieder in die naechste Verletzung hinein zu laufen. Quantitaet statt Qualitaet.
Ich hoffe, dass ich von diesem Lauf zehren kann. Morgen frueh ist noch ein 5er in Orlando, fuer den ich freien Eintritt habe. Mal sehen, wie das wird. Gewinnen werde ich den ganz sicher nicht, aber unter 21 Minuten wuerde ich schon gerne bleiben, aber das haette ich mit dem heutigen Tempo (4:13er Schnitt) nicht geschafft. Da muesste ich zwei Sekunden pro Kilometer schneller laufen. Was ja auch nicht viel ist.
Jedenfalls werde ich wieder ohne Forerunner laufen, mir keinen Stress machen (!), sondern "einfach nur" so gut laufen wie ich kann. Wenn mir das wieder gelingt, dann hab ich schon ganz schoen was geschafft, egal was am Ende fuer eine Zeit herauskommt.
Eingestellt von
Kerstin
um
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14 Dezember 2008
Run for Tomorrow
Einen Halbmarathon wollte ich vor Arizona noch laufen und da bot sich der Run for Tomorrow heute in der Naehe von Fort Lauderdale an. Fuer nur $30 pro Person waren wir dabei, dafuer kommen da aber noch Sprit fuer fast 700 km, Carbo-Loading bei Cheddar's und das Hotelzimmer in Fort Lauderdale hinzu.
Naja, was macht man nicht alles fuer seine Lauferei und so fuhren wir schon Samstag in den nicht ganz so sonnigen Sueden. Warm ja, schwuel ja, windig ja, aber keine Sonne.
Obwohl der Lauf schon ins elfte Jahr ging schien die ganze Organisation nicht so 100% zu klappen. Das erste "Problem" war, dass es beim Startnummer Abholen kein Shirt mehr in meiner Groesse gab. Dabei waren wir schon lange angemeldet und wollten eigentlich nur unseren Kram am Tag vorher abholen. Na gut, nehme ich eben ein groesseres. Ist ja nicht so schlimm.
Am naechsten Morgen startete der Lauf wie geplant um sieben. Jon hatte versprochen die ganze Strecke mit mir zu laufen. Das fand ich prima, denn er haette auch viel schneller sein koennen. Andererseits ist er natuerlich schon lange keine solche Strecke mehr gelaufen und konnte auch nicht wirklich einschaetzen welches Tempo er durchhalten wuerde. Die Strasse, auf der gelaufen wurde, war vierspurig, heute fuer den Verkehr gesperrt, leicht gewunden und fuehrte durch Golfplaetze und ein paar Haeuser. Der Mittelstreifen und beide Seiten waren mit gruenem Gras - das wahrscheinlich jeden Tag exzessiv bewaessert wird - und Palmen bepflanzt. Insgesamt eine schoene, teure Gegend, aber leider vollkommen tot. Keine Zuschauer, keine Anwohner, nur ein paar Geier entdeckte ich, die auf den Strassenlaternen Platz genommen hatten und auf vor Erschoepfung liegengebliebene Laeufer warteten. Irgendwie unheimlich.
Die erste Haelfte lief prima. Jon und ich immer zusammen, gut in der Zeit, und ueberhaupt. Ich war an fuenfter Stelle bei den Frauen, wie ich von einem Helfer erfuhr. Sehr schoen.
Was ich nun aber nicht bedacht hatte war der Wind. Nach der Haelfte gab es eine 180 Grad Wendung und man lief die gleiche Strecke wieder zurueck. Direkt nach der Wendung traf mich der Wind wie eine Faust und ich lief wie vor eine Wand. Mein Gehirn schlug Alarm: "Das schaffst du nie! Das Tempo kannst du niemals halten! Gib auf! Gib auf! Gib auf!" Ich verlor die Kontrolle ueber meine Atmung und geriet fast ins Hyperventilieren. Meine Guete, was war das denn jetzt? Die Frau hinter mir nutzte den Moment zum Ueberholen. Ich musste sie ziehen lassen.
Jon schaffte es mich zu beruhigen und wir liefen weiter. Das ging eine Zeitlang gut, aber schon bald kamen diese Stimmen wieder: "Ich kann das nicht schaffen! Der Wind ist zu stark! Es ist zu schwuel! Ich schaff das nicht! Ich bin zu langsam!" Ich bekam es mit der Angst und musste fast stehen bleiben, kriegte mich aber doch wieder einigermassen ein, wenn ich auch deutlich langsamer laufen musste. Meine Beine schienen mir ploetzlich nicht mehr zu gehorchen. Die Zahlen auf dem Forerunner schrien mir die bittere Wahrheit ins Gesicht, dass ich deutlich ueber dem Tempo lag das ich mir vorgenommen hatte. Ich versuchte mit allen Mitteln gegen mein Gehirn anzukaempfen, aber es klappte kaum. "Relaxed and strong" klappte nicht, "I won't back down" klappte nicht und die Gewissheit, dass es nicht mehr weit war half mir auch nicht weiter. Jon versuchte ebenfalls sein Bestes, aber ich glaubte einfach nicht mehr an mich. Mit einem 5:06er Schnitt war die elfte von dreizehn Meilen deutlich die langsamste. Dabei tat nichts weh, ich war einfach nur schwach. "Relax! Relax!". Das half ein bisschen, wenn ich es ganz laut sagte.
Dann kam die letzte Meile. Bald vorbei! Noch mal anstrengen!
Eine halbe Meile im 4:45er Schnitt. Nicht gut, aber besser. Endlich gelang es mir ansatzweise mich davon zu ueberzeugen dass es fast geschafft war. Um mich nicht wieder von den Zahlen runterziehen zu lassen drueckte ich die Runden-Taste. 650 m im 4:40er Schnitt. Es wurde Zeit, noch mal so richtig anzuziehen, denn nun wurde eine Dreiviertel Runde ueber den Sportplatz gelaufen. Eine schoene schwarze Tartanbahn, wunderbar zum Laufen. Schaffen wir es trotzdem noch unter 1:40? 320 m in 1:21 (4:15er Schnitt). Geschafft! Ins Ziel stolpern, Wasserflasche nehmen, auf den Rasen fallen lassen. Meine Guete, was fuer ein Lauf. Woher kamen nur diese Angstzustaende? Das war ja schrecklich! Ich haette es geschafft, wenn nur mein Kopf mitgespielt haette. Das war nun gar nicht schoen und mit 1:39:36 bin ich auch nicht wirklich zufrieden. Hab ich mir zu viel Stress gemacht?
Ich war nur froh, dass Jon dabei war. Sonst haette ich sicher aufgegeben und waere einfach gegangen oder noch langsamer gelaufen.
Das Beste war nun, den Halbmarathon abzuhaken und mir zu sagen, dass ich einfach vorher zu viel gelaufen bin, nicht wirklich ausgeruht war, der Wind doch zu stark war und die recht schwuele Luft Suedfloridas doch nicht so wirklich gut zum Laufen geeignet. Und dass ich zusehen muss, meinen Kopf unter Kontrolle zu kriegen. Ihn bis zum Rand anfuellen mit positiven Gedanken von denen ich zehren kann wenn es hart wird. Jawoll, das mache ich!
Bei der Siegerehrung dann das naechste Problem: Erster Platz in der Altersgruppe 30-34 sollte auf einmal eine Dame gewesen sein, die mit 1:55:03 ins Ziel kam. Moment mal, das kann ja wohl nicht stimmen! Wir beschwerten uns beim Zeitnehmer und es stellte sich heraus, dass mein Chip falsch programmiert war und fuer den gleichzeitig mitlaufenden 5-km-Lauf gewertet wurde. Toll! Zum Glueck war Jons Chip richtig gelesen worden, sodass meine Zeit wenigstens direkt in der Ergebnisliste korrigiert werden konnte. Wir waren ja genau zur gleichen Zeit ins Ziel gelaufen. Nun wollte ich gerne meinen Pokal, aber der war schon weg. Nach weiterem Beschweren wird mir nun ein Neuer graviert und zugeschickt. Trotzdem, ich glaube nicht, dass wir den Lauf noch mal mitmachen. War schon ein ganz schoen weite Fahrt und dann sowas!
Wenigstens sind wir auf dem Rueckweg noch in Fort Lauderdale vorbeigefahren und dann am Strand entlang wieder Richtung Norden. Das Meer war von dem Wind, der hier natuerlich noch staerker war, aufgewuehlt und Surfer freuten sich ueber die hohen Wellen, waehrend sich die Palmen am Strand im Wind bogen. Das war schon ein tolles Bild!
Die letzte Woche in Zahlen:
5 Wochen bis zum Marathon
Montag Morgen: Regenerationslauf 6 Meilen - 1646m Schwimmen - Indoor + 5.26km in 30:00 - Outdoor
Montag Abend: Regenerationslauf 4 Meilen - 6.53km in 35:23 - Outdoor
Dienstag: VO2max 12 Meilen mit 6x1000m @ 5k Renntempo, 2 min. Trabpause - 19.59km in 1:34:57 - Indoor
Mittwoch: Mittellanger Lauf 15 Meilen - 24.22 km in 2:04:05 - Outdoor
Donnerstag Morgen: Regenerationslauf 6 Meilen - 8.11 km in 47:25 - Outdoor
Donnerstag Abend: Regenerationslauf 4 Meilen - 7.8 km in 43:33 - Outdoor
Freitag Morgen: Mittellanger Lauf 12 Meilen - 19.44 km in 1:35:57 - Indoor
Freitag Abend: Regenerationslauf 4 Meilen - 5.57 km in 30:00 - Outdoor
Samstag: Regenerationlauf 7 Meilen - 5.5 km in 27:15 - Outdoor
Sonntag: Marathonspezifischer Lauf 18 Meilen mit 15 Meilen @ Marathon Renntempo - 21,0975 km in 1:39:36 + 2.41 km in 13:20 - Run for Tomorrow Half Marathon mit Jon
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Kerstin
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12 Dezember 2008
Welcher Silvesterlauf?
Nun haben wir die Qual der Wahl.
Sollen es 15 km von Werl nach Soest sein oder lieber 10 km um den Aasee in Muenster?
Herne lockt jetzt nicht so sehr mit seiner Industriekultur. Und Trier ist fuer 5 km doch ein bisschen zu weit weg.
Hach, da muessen Entscheidungen getroffen werden und das auch noch so kurzfristig.
Warum wir nun ploetzlich die Qual der Wahl haben und einen Silvesterlauf in Westfalen auswaehlen muessen?
Im Radio wird man staendig vollgedudelt mit Lieder wie "There's no place like home for the holidays" oder "Driving home for christmas".
Fahren geht ja nicht ueber den Atlantik (auch nicht mit dem Motorrad), aber wofuer haben wir einen internationalen Flughafen gleich um die Ecke? Jedes Mal wenn wir aus Orlando fliegen, sehen wir mindestens eine Familie mit Mickeymaus-Ohren.
Weihnachten und Neujahr werden wir nun also am oestlichen Rand des Ruhrgebiets verbringen. Es wird wahrscheinlich dunkel, nasskalt, ungemuetlich und wir werden froh sein, am 1. Januar wieder nach Florida zurueckkehren zu duerfen. Aber erstmal freuen wir uns riesig auf "Good Old Germany", Familie und Freunde und auf ein schoenes deutsches Weihnachtsfest. Und natuerlich auf unseren zweiten Silvesterlauf. Den ersten haben wir vor zwei Jahren in Berlin mitgemacht, aber so weit koennen wir diesmal nicht reisen.
Schliesslich sind wir ja nur eine Woche da.
Mein Favorit ist ja Muenster, das Jon noch gar nicht kennt: Flach wie in Florida und 10 km sind mir so kurz vor dem Marathon auch lieber als 15.
Dann koennen wir auch mal in den Genuss von Umkleidekabinen und Duschen kommen und eine Urkunde an die Wand haengen statt ein weiteres T-Shirt in den Schrank.
Falls jemand aber einen anderen Vorschlag hat oder sogar irgendwo in der Naehe mitlaeuft, sind wir fuer Vorschlaege immer noch offen.
02 Dezember 2008
7 Wochen bis zum Marathon
Montag Morgen: Regenerationslauf 6 Meilen - Rennradtour 32.75 km in 1:21:10 - Outdoor
Montag Abend: Regenerationslauf 4 Meilen - 11.26 km in 53:02 - Outdoor
Dienstag: Mittellanger Lauf 15 Meilen - 24.19 km in 2:04:45 - Outdoor
Mittwoch Morgen: Regenerationslauf 6 Meilen - 10.96 km in 1:00:00 - Outdoor
Mittwoch Abend: Regenerationslauf 4 Meilen - Reiten - Platz
Donnerstag Morgen: Tempolauf 12 Meilen mit 7 Meilen @ 15k-Halbmarathon Renntempo - 1.8 km in 9:25 + 9.43 km in 41:38 - Suntree Turkey Trot
Donnerstag Abend: Regenerationslauf 4 Meilen - 9.67 km in 49:50 - Outdoor
Freitag Morgen: Regenerationslauf 6 Meilen - Spaziergang mit Jon 2.85 km - Outdoor
Freitag Abend: Regenerationslauf 4 Meilen - 13 km in 1:06:44 - Outdoor
Samstag: Regenerationslauf 8 Meilen - 13.12 km in 1:12:31 - Outdoor
Sonntag: Langer Lauf 24 Meilen - 42.195 km in 4:13:06 - Space Coast Marathon
Das war letzte Woche. Endlich habe ich gemacht, was ich mir schon vorletzte Woche vorgenommen hatte und die zweiten Laeufe am Tag weggelassen bzw. ersetzt. Das war schon besser so.
Am meisten Spass gemacht hat der Lauf am Montag Abend. Da bin ich mal so richtig schnell losgeflitzt ohne auf die Uhr zu schauen. Bezahlt habe ich dafuer dann am Dienstag, als die 24 km im Wickham Park einfach nicht enden wollten.
Dann stand auch schon wieder das Thanksgiving Wochenende vor der Tuer. Jon durfte am Mittwoch schon mittags nach Hause, also bin ich mit ihm mitgefahren und auf der Base gelaufen, ein Stuendchen ganz locker und gemuetlich.
Vom 10er am Donnerstag Morgen habe ich ja schon erzaehlt. Der war schon mal klasse.
Freitag und Samstag standen dann nur noch Regenerationslaeufe auf dem Plan, die ich aber doch ein bisschen zu schnell gelaufen bin bzw. mit zu hohem Puls.
Die Quittung kam dann am Sonntag beim Space Coast Marathon.
Immerhin hat der keine Nachwirkungen gezeigt. Kein Muskelkater, keine Schmerzen, alles in Butter! Mag auch an dem Eisbad gelegen haben und am Schwimmen am Montag Morgen, aber hauptsaechlich eben daran, dass ich mich eben nicht kaputt gemacht habe. Ich sag's mal so: Besser kein oder nur ein suboptimaler Trainingseffekt als ein negativer. Ausserdem habe ich mir gestern neue Schuhe gekauft, die Asics 2130. Damit gehe ich "back to the roots", denn meine ersten richtigen Laufschuhe waren deren Vorgaenger 2110, in denen ich auch meinen ersten Marathon gelaufen bin. Bei meinen ganzen Verletzung ist nun mal Schluss mit dem Experimentieren und ich bin auch restlos zufrieden. Bei meinem einstuendigen Regenerationslauf gestern Abend ging es mir so richtig gut. Wie auf Wolken mit den neuen Schuhen, keine Probleme mit Huefte, Knie oder Knoechel. Das sind einfach die richtigen Laufschuhe fuer mich!
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Kerstin
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30 November 2008
Space Coast Marathon II
Ich hab's ja letztes Jahr schon mal versucht und hatte mir eigentlich geschworen, keinen Marathon mehr in Florida zu laufen.
Haette ich mich mal dran gehalten!
Aber da war dieser 38,6 km lange Lauf, der heute auf dem Programm stand und ich dachte es waere doch nett, den mit dem Marathon hier im Ort zu verbinden. Die paar extra Kilometer machen dann ja den Kohl auch nicht mehr fett. Ich wollte auch nur mein normales Langer-Lauf-Tempo laufen. Wie sich der geneigte Leser vielleicht erinnert, waren meine langen Laeufe bisher alle ziemlich gut und so war ich zuversichtlich, dass auch dieser ganz gut laufen wuerde.
Die erste Haelfte war dann auch in Ordnung. Ich lief mein geplantes Tempo, nicht zu schnell und nicht zu langsam. Leider war es schwueler als den ganzen November lang und ziemlich windig. Da der Wind aus dem Sueden kam war das erste Viertel, das in Richtung Norden gelaufen wurde, besonders einfach. Dann umkehren und Richtung Sueden. Das war schon nicht mehr ganz so witzig, aber noch ok. Meile 13 widmete ich wie geplant unserem armen, verletzungsgeplagten Hasen. Das war so ziemlich die letzte gute Meile. Gut ausgesucht, Kerstin!
Hier sah ich auch zum ersten Mal Jon, der mich am Start abgeliefert hatte und dann erstmal selber laufen war, bevor er mit der Kamera bewaffnet immer wieder auf der Strecke auftauchte und ganz viele Kuesse bekam.
Dann bogen die Halbmarathonlaeufer rechts ab ins Ziel, aber die Marathonlaeufer mussten weiter nach Norden, eine weitere Stunde gegen den immer staerker werdenden Wind laufen. Die Halbmarathonmarke ueberschritt ich in 1:54:xx. Mein langsamster Halbmarathon bisher, aber noch gut in der Zeit.
Wie gesagt, ich war nun schon fast eine Stunde gegen den Wind gelaufen mit der Aussicht auf eine weitere. Nicht nur meine Kraft, auch meine Motivation liess nun immer mehr nach. Ich hatte gar keine Lust mehr zu laufen und mich hier kaputt zu machen, wo ich doch fuer Arizona fit sein will. Dass es sich um einen geplanten Trainingslauf handelte konnte ich sehr erfolgreich verdraengen.
Schon bald kamen die ersten Gehpausen, und wenn man damit erstmal anfaengt und graessliche Zahlen auf dem Forerunner sieht, ist es ganz vorbei. Ja, ich habe die zweite Haelfte noch durchgezogen und NICHT aufgegeben - das kam ja schon mal gar nicht in Frage - aber wie? Gegangen, gelaufen, gejoggt, wieder gegangen, hingesetzt, stehen geblieben. Das war der schlechteste Lauf des gesamten Trainings. Furchtbar!
Immerhin, ich war doch wirklich froh, dass es nicht mein "Hauptmarathon" war, fuer den ich monatelang trainiert habe, sondern dass ich diesen Lauf einfach unter "schnell vergessen" abhaken kann.
Und die Bilder, die Jon gemacht hat, sind auch noch ziemlich gut geworden. Man sieht schon, dass ich den Lauf nicht ernst genug genommen und mich nicht genug angestrengt habe.
Ins Ziel kam ich schliesslich nach vier Stunden und 13 Minuten. Und ich hatte gedacht, unter vier Stunden waere allemal locker drin. Aber da hatte ich wohl vergessen, dass - zumindest fuer mich - die Woerter "locker" und "Marathon" einfach nicht zusammen passen. Einen Marathon muss ich aus vollem Herzen und hoch motiviert laufen, sonst wird das nichts.
Egal, wenn wir hier ein Muster sehen - jeweils ein guter und ein schlechter Marathon im Wechsel - dann kann ich fuer Arizona ja doch noch hoffen und bin froh, dass ich den schlechten jetzt erst mal weg habe. Das wird schon wieder!
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Kerstin
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27 November 2008
Sonnenbaum Truthahn Trab
Der Titel ergibt jetzt auf deutsch nicht so furchtbar viel Sinn, aber es ist ganz einfach. Suntree heisst der Ort und Turkey Trots finden am Tag des Erntedankfests (Thanksgiving, also heute) ueberall in Amerika statt, damit man sich danach ordentlich und mit weniger schlechtem Gewissen den Bauch vollschlagen kann. Das werden wir nachher auch tun, denn wir sind bei Stephanies Eltern zum Thanksgiving Dinner eingeladen. Aber vorher waren wir laufen.
Als ich diesen Lauf letzte Woche im Internet gefunden hatte war sofort klar, dass wir mitmachen wollten. Erstmal war er mit $15 billiger als sonst, dafuer gab es aber auch kein T-Shirt. Auch ein Vorteil, den unsere Schraenke sind voll mit den Dingern. Dann sollte es ein 10-km-Lauf sein, nur 25 Minuten mit dem Auto entfernt und Start erst um halb neun. Ausserdem stand bei mir ein 7 Meilen langer Tempolauf auf dem Plan. Da kommt so ein 6,2 Meilen langes Rennen am Donnerstag Morgen natuerlich gerade recht.
Na gut, 10 km sind es nicht ganz geworden, sondern laut Garmin nur 9,42. Schon der 5-km-Lauf war zu kurz, und wir mussten zwei Runden laufen. Halb so wild, denn gut gelaufen sind wir trotzdem. Das Wetter war geradezu ideal, um die 10 Grad, die Sonne kam raus und es war, im Gegensatz zur letzten Zeit, auch noch relativ windstill. Wunderbar!
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, einen 4:30er Schnitt zu laufen und konnte mich deswegen am Anfang, als alle lossprinteten wie die Wilden und ich mich freute, dass jeglicher Knieschmerz ploetzlich wie weggeblasen war, ziemlich schnell fangen und zurueckhalten. Ich spuerte gleich, dass ich heute schneller konnte, also korrigierte ich meine Strategie etwas und lief die erste Meile statt in 7:20 in 7:08, also 4:26er Schnitt. Es fuehlte sich fast laecherlich einfach an, aber ich wusste, dass 10 km ganz schoen lang sein koennen, wenn man am Anfang zu schnell losrennt.
Nach der ersten Meile fing ich dann auch gleich mit dem Ueberholen an, nur ein Mann lief die ganze Zeit immer vor mir her und ich konnte mich wunderbar anhaengen. Hatte ich also meinen Pacer gefunden.
Meile 2 lief ich in 7:05 (4:24er Schnitt), immer noch einfach und das, obwohl es auf der Haelfte Wasser gab und ich dadurch ein paar Sekunden "verlor". Bzw. nicht verlor, denn Trinken ist immer eine gute Idee. Damit war das erste Drittel geschafft und ich konnte diese Dame im Triathlon-Shirt ueberholen, die ich schon mal bei einem Rennen abgehaengt hatte und die ihre Arme hochgezogen an den Koerper gepresst haelt, sodass ich immer versucht bin was zu sagen. Ohne die Arme mitzuschwingen kann das doch nichts werden!
Das hab ich gleich ganz am Anfang von Jon gelernt und dieser Tipp hat mir schon oft geholfen. Am Wendepunkt nach 3 Meilen (7:07 oder 4:25er Schnitt) lief sie dann aber auch gleich in den Zielkanal. 10 km waren ihr wohl zuviel. Ich musste dagegen die selbe Runde noch mal. Jon hatte einen guten Vorsprung und nun wurde auch offensichtlich, wie wenig Laeufer sich fuer die "lange" Strecke angemeldet hatten. Natuerlich war unser lokaler Ultralaeufer dabei, den Jon auch diesmal nicht einholen konnte - ich glaube, ich habe ihn auch erst ein- oder zweimal besiegt - aber die fuer meisten war das Rennen gelaufen.
Eine weitere Meile konnte ich noch in Ruhe und ungestoert hinter mich bringen (7:08 oder 4:26er Schnitt), bevor ich von hinten auf die ersten 5-km-Walker und Jogger auflief, die gerade mit ihrer ersten Meile fertig waren.
Na toll, diese Menschen halten nichts davon, sich am Rand zu halten und vielleicht mal Platz zu machen. Nun begann ein froehliches Slalom-Laufen, das doch ziemlich an meinen Nerven zerrte. Nicht nur, dass ich immer wieder "Platz da! (Get out the way!)" bruellen musste - was meist sowieso nicht half und ich die Leute doch wieder umrunden musste - ich finde es auch nie besonders motivierend, wenn ich alles gebe und um mich herum spazieren gegangen und getratscht wird. Vor zwei Jahren in Kalifornien haben wir bei einer aehnlichen Gelegenheit mitbekommen, wie eine 5-km-Walkerin von der Strecke aus mit dem Handy Pizza bestellt hat. Kann man damit nicht warten bis das "Rennen" vorbei ist? Und es ist ja auch nicht so, dass ich keine Walker oder Jogger mag, aber koennen die nicht ein bisschen mehr Ruecksicht nehmen? Wahrscheinlich denken die sich sowieso, "die ist ja viel sportlicher als ich, soll sie doch den Umweg machen". Jedenfall war Meile 5, die bei einem 10er sowieso die schlimmste ist, mit 7:12 (4:28er Schnitt) etwas langsamer als geplant, aber es gab ja auch wieder Wasser und den Wendepunkt.
Nun aber flott ins Ziel und die verlorenen Sekunden aufholen (1,38 km in 5:55 oder 4:18er Schnitt)! Mein Pacer dachte sich wohl das selbe und so gaben wir noch mal richtig Gas. Keine Chance, noch zu ihm aufzuschliessen oder zu der anderen Frau, die noch vor mir war.
Was fuer ein toller Lauf! Da die Strecke ueber einen halben Kilometer zu kurz war, kann ich die 41:38 natuerlich leider nicht als neue Bestzeit gelten lassen, obwohl es natuerlich schon nett aussaehe.
Aber auch die hochgerechnete Zeit (10 km im 4:25er Schnitt waeren 44:13) kann sich ganz gut sehen lassen. Das ist zwar keine neue Bestzeit, aber doch ziemlich nah dran (meine 42:45 waren auch zu kurz, meine echte PB ist 44:09 beim Suncoast Classic 10k). Dazu kam ja noch, dass die letzte angebrochene Meile diesmal die schnellste war und wer weiss, vielleicht waere sogar eine noch schnellere Zeit rausgekommen.
Das Wichtigste war fuer mich aber, dass es ein wirklich guter Lauf war, so ziemlich der Beste seit meiner Verletzung im Mai. Es hat Spass gemacht, auch wenn es am Ende hart wurde. Aber nicht so hart, dass ich aufgegeben haette wie beim letzten Mal. Ich dachte immer, ich mag keine 10er. Doch das war nun schon der zweite, bei dem ich meine Pacing-Strategie einhalten konnte und viel Freude am Laufen hatte. So schlecht sind die naemlich gar nicht!
Und nun bin ich mal gespannt auf den Space Coast Marathon am Sonntag. Auch fuer diesen Lauf habe ich mir eine Strategie ausgedacht, damit ich ihn ja nicht zu schnell laufe sondern als reinen langen Trainingslauf. Der faengt um 6 Uhr morgens an. Das finde ich eigentlich sowieso zu frueh!
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Kerstin
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Labels: Ernährung, Foto, Marathonplanung, Rennen, Video
08 November 2008
Space Coast Classics 15k
Ich hab den Mund zu voll genommen. Die letzte Verletzung, der letzte Halbmarathon haben es gezeigt, ich wollte es nur erstmal nicht wahr haben.
Ich kann keine 136 km in der Woche laufen und dabei ein hohes Niveau aufrecht erhalten. Das schaffe ich nicht. Ich kann auch (noch) keinen Marathon in 3:09 laufen. Das Tempo halte ich noch nicht mal auf 15 km durch.
Aber ich habe auch schon einen Plan, alles waehrend des Laufs heute ausgedacht. Als ich nach der Haelfte der Strecke nicht mehr konnte und mich laut heulend an den Strassenrand gesetzt habe. Sowas ist mir im Rennen noch nie passiert. Und dann ist auch noch Robin H. an mir vorbei gezogen, die sich immer so furchtbar wichtig machen muss. So geht das ja nicht. Da bin ich dann doch wieder aufgestanden und weitergelaufen, allerdings etwas langsamer bis ich mich wieder gefangen hatte.
Na gut, das Ganze klingt jetzt recht konfus.
Also, ich hatte heute einen 6-Meilen (10 km) Tempolauf auf dem Plan. So ein langer Lauf geht am besten als Rennen, aber der einzige Zehner, den ich fuer heute in Florida gefunden habe, ist ganz furchtbar weit weg. Der Fuenfzehner dagegen war hier direkt in Melbourne und so haben wir eben da mitgemacht.
So ziemlich die gesamte Laufgemeinde unseres Kreises hatte sich heute Morgen versammelt und da wusste ich gleich, dass es mit dem Sieg in meiner Altersgruppe nichts wird, als ich Kara N. gesehen habe. Sie ist einfach schneller als ich und ausserdem fuer die kuerzeren Strecken trainiert.
Trotzdem war ich, als es dann losging, dumm genug meine Strategie ueber den Haufen zu werfen und in viel zu schnellem Tempo mit ihr mithalten zu wollen. Etwa drei Kilometer ging das auch gut, aber dann musste ich doch passen und sie ziehen lassen. Wenn ich das etwas langsamere Tempo, das ich mir von Anfang an vorgenommen hatte, dann noch haette halten koennen waere ja alles gut gewesen, aber ich habe mal wieder alles vergessen, was ich eigentlich schon lange verinnerlicht haben sollte. Fuer kopfloses Rasen am Anfang muss ich spaeter bezahlen. Vor allem, wenn ich in der selben Woche schon 87 km gelaufen bin.
Ich wurde immer langsamer, die schwuele Luft half jetzt auch nicht unbedingt und ueberhaupt ging es mir gar nicht gut. So kam es eben dann irgendwann zum Voll-Stopp.
Irgendwas lief hier vollkommen falsch und als ich wieder unterwegs war, reifte mein neuer Plan: Die Regenerationslaeufe zweimal am Tag werden nun anders gehandhabt. Ich lasse den zweiten 4-Meilen-Lauf weg und werde statt dessen wieder schwimmen gehen oder Radfahren. Ich fuehle mich doch bei etwa 120 Wochenkilometern am wohlsten, so wie ich fuer Boston trainiert habe. Alles was darueber geht macht mich nur langsamer und das ist ja nun nicht wirklich Sinn der Sache.
Immer noch am Laufen erinnerte ich mich an mein "Relaxed and Strong" Mantra, das mir ueber die weitere Strecke half. Ausserdem fragte ich mich ernsthaft, was denn nun genau weh tat und konnte keine ueberzeugende Antwort finden.
Auf dem letzten Kilometer, nachdem ich meinen Schuh neu gebunden hatte, konnte ich dann aus irgendwelchen Reserven noch mal alles rausholen, beschleunigen und mit 1:08:20 in einem grandiosen Endspurt ins Ziel stolpern, vier Minuten nach Jon, der zwar auch gelitten hatte unterwegs, aber doch einfach schneller ist.
Als Preise gab es fuer die jeweils ersten drei Gewinner jeder Altersgruppe eine kleine Palmenstatue. Wir haben nun zwei Stueck davon, fuer Jon als dritten und mich als zweiten Platz in der Altersgruppe.
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Kerstin
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Labels: Marathonplanung, Personal Record, Rennen
26 Oktober 2008
Daytona Beach 1/2 Marathon
Bin ich heute am Sonntag mal wieder um vier Uhr morgens aufgestanden und nach Daytona Beach zum Halbmarathon gefahren. Jon hatte leider Bereitschaft und musste zu Hause bleiben.
Es war schon klasse, eine Runde - die ersten 4 km - auf dem International Speedway zu laufen, wo normalerweise Autorennen ausgetragen werden. Wir haben bei solchen Gelegenheiten schon oefter Bier verkauft.
Jedenfalls wurde es puenktlich zum Start um sieben langsam hell. Ein strahlend schoener Herbsttag mit herbstlichen Temperaturen kuendigte sich an. Es waren nur 16 Grad und trocken, also schon ziemlich ideale Bedingungen. Ein bisschen stoerend nur der Wind, aber im Prinzip haette das Wetter kaum besser sein koennen.
Es gab tolle Preise fuer die ersten drei Maenner und Frauen zu gewinnen: Man durfte im Rennauto mitfahren! Das haette ich ja auch gerne gemacht, also war ich schon motiviert, unter die ersten drei zu kommen.
Anfangs sah es auch noch gut aus. Der dritte Platz schien in Reichweite. Ich lief ganz gut und konstant ein relativ flottes Tempo, das sich ganz gut anfuehlte. Aber nach etwa zehn Kilometern musste man zum ersten Mal ueber eine hohe Bruecke laufen. Da schwaechelte ich zum ersten Mal und - zack - wurde ich von einer anderen Dame ueberholt. Ich konnte sie zwar auf der Bergabstrecke noch mal ueberholen, aber die Bruecke hatte doch zu viel Kraft gekostet und ich konnte das Tempo nicht mehr halten. Dann musste ich auch noch in die Buesche, zwei andere Frauen liefen an mir vorbei. So ein Aerger! Kurz darauf kam ich zum Strand, hier wurde umgedreht und nun wehte mir auch noch der Wind ins Gesicht. Kurz darauf wieder ueber die Bruecke und ich hatte eigentlich nun die Nase voll.
Ich konnte keinen Meter auf die beiden Frauen mehr gut machen, sondern musste zusehen, nicht zu viel Boden zu verlieren. War ja schliesslich noch ein Drittel oder so zu laufen.
"Relaxed and strong" rettete mich ein bisschen und ich probierte auch noch andere Tricks aus. Den Forerunner stellte ich nach jeder Meile wieder zurueck, damit ich meine Splits erkennen konnte. Ich handelte mit mir selber: Diese Meile noch unter 7:30, dann darf ich die naechste langsamer. Das klappte fuer die vorletzte Meile tatsaechlich und natuerlich bin ich die letzte dann doch nicht langsamer gelaufen, sondern konnte mit der Sicherheit es bald geschafft zu haben, noch mal ein paar Sekunden gutmachen.
Kurz vor dem Ziel kam dann NOCH eine Frau von hinten angelaufen und ueberholte mich so sicher, dass ich nur ein paar Meter lang mithalten konnte und sie auf den letzten Metern noch ziehen lassen musste.
Wieder auf der Autorennstrecke dann noch einen Endspurt, um es unter 1:38 zu schaffen und die Uhr zeigte schliesslich 1:37:42. Keine besonders gute Zeit und auch kein besonders guter Platz bei nur 600 Teilnehmern, aber immerhin war es geschafft. Wenn man zu viele ueberfluessige Pfunde mit sich rumschleppt - ich bin ein Phaenomen, dass ich im Marathontraining zunehme! - kann man natuerlich auch keine Bestzeiten erwarten.
Insgesamt war es trotzdem ein netter Lauf und das fruehe Aufstehen wert. Um die wenigen Teilnehmer wurde sich sehr gut gekuemmert, man konnte ganz nah am Start und Ziel parken, es gab genug zu essen und trinken und die Strecke war komplett fuer den Verkehr gesperrt. Ueber die Autorennbahn zu laufen war auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis und der anschliessende Strandspaziergang, den ich noch unternommen habe troestete mich ueber das schlechte Ergebnis hinweg. Ich habe ja schliesslich immer noch nicht besonders viel Tempoarbeit geleistet, sondern mit meinem Trainingsprogramm gerade erstmal die Konditionsaufbauphase abgeschlossen. Das wird schon! Nur nicht aufgeben, sondern immer schoen weiter trainieren und dabei ein paar Kilo loswerden, dann klappt das auch mit dem Rennen!
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Kerstin
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Labels: Ernährung, Halbmarathon, Rennen
13 Oktober 2008
14 Wochen bis zum Marathon
Montag: Dauerlauf 10 Meilen mit 10x100m Steigerungen - 16.19 km in 1:18:08 - Outdoor
Dienstag: Mittellanger Lauf 14 Meilen - 22.8 km in 1:51:07 - Indoor
Mittwoch: Regenerationslauf 6 Meilen - 5.57 km in 30:49 mit Brittany + 4.18 km in 22:33 - Outdoor
Donnerstag: Mittellanger Lauf 12 Meilen - 19.63 km in 1:34:55 - Indoor
Freitag: Regenerationslauf 6 Meilen - 9.66 km in 53:10 - Outdoor
Samstag: Langer Lauf 19 Meilen - 4.8 km in 25:27 + John Holmes Trail Run 25.75 km in 2:25:48 - Outdoor + Race
Sonntag Morgen: Regenerationslauf 6 Meilen - 9.45 km in 50:06 - Outdoor
Sonntag Abend: Regenerationslauf 4 Meilen - 6.44 km in 33:14 - Outdoor
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Kerstin
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Labels: Rennen, Trail Running, Training, Trainingskurve, Video
08 Oktober 2008
Dea Running Team
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Labels: Foto, Halbmarathon, Rennen, Rückblick
28 September 2008
2nd Annual DeLand Run Club Invitational 13.1
Ganz schoen langer Name fuer einen Lauf mit nur 18 Teilnehmern. Aber wie schon im letzten Jahr ein Lauf, der fuer den sich die 1 1/2 stuendige Anfahrt und damit verbunden Aufstehen um vier Uhr morgens trotzdem wieder gelohnt haben.
Diesmal habe ich mich nicht verlaufen, musste mich aber dafuer einmal in die Buesche schlagen was mich den Anschluss an die Spitzengruppe, bestehend aus Jon und zwei anderen Laeufern gekostet hat. Eine Zeitlang sah es noch so aus als koennte ich die drei vielleicht noch einholen, aber dann forderte doch die erhoehte Kilometerzahl dieser Woche ihren Tribut und ich konnte nicht mehr beschleunigen.
Das Wetter war wunderbar, der bisher kuehlste Morgen dieses Sommers, dazu trocken und sonnig. Einfach herrlich.
Die Route war in diesem Jahr besser, man hatte aus meinem Verlaufen gelernt und sie so einfach wie moeglich gestaltet. Das kam natuerlich allen Laeufern sehr entgegen.
Das Laufen selber war auch ein Genuss und obwohl ich nicht schneller konnte/wollte, habe ich mich doch nicht wirklich kaputt gemacht sondern empfand es die meiste Zeit als sehr angenehm. Ein paar Huegelchen - die z. B. ein Pfaelzer oder Eifler oder so gar nicht gemerkt haette - sorgten fuer Abwechslung. Ich liebe es ja, bergab so richtig Gas zu geben!
Wenn ich die ganze Zeit mit den drei anderen gelaufen waere, haette das Ergebnis vielleicht noch ein bisschen besser ausfallen koennen, aber auch so bin ich zufrieden. Jon kam als zweiter Mann mit 1:36:27, ich als zweite Frau mit 1:38:00 ins Ziel. Obwohl es eigentlich mit der Erleberin anders abgesprochen war, hatte ich mir einfach nur eine Zeit unter 1:40 vorgenommen. Ich hab ja immer noch ein bisschen Schiss, wieder so richtig schnell zu laufen, aber das wird mit jedem Rennen besser.
Nach dem Halbmarathon folgte, ebenfalls wie im letzten Jahr, der entspannte Teil des Wochenendes, bei dem wir im nahgelegenen Blue Spring State Park badeten, grillten, zelteten und es uns einfach nur gut gehen liessen.
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Kerstin
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Labels: Foto, Halbmarathon, Reisen, Rennen, Rückblick
26 September 2008
Relaxed & Strong
"Entspannt und stark", das war mein Mantra heute beim Luis Saez 5K Run auf der Base.
Erst gestern haben wir erfahren, dass es ueberhaupt stattfinden sollte und nur die Aussicht auf einen Preis veranlasste mich, da mitzumachen. Ausserdem sind diese allmonatlichen Laeufe immer umsonst und ich gewinne eigentlich immer die weibliche Division. Diesmal sollte es ausnahmsweise Preise fuer die Gewinner geben und obwohl ich nicht wusste was das sein wuerde, dachte ich es waere doch mal nett, ausnahmsweise auch mal was fuer meine Lauferei zu bekommen.
Da wir morgen Halbmarathon laufen, wollte ich es langsam angehen lassen und mein einziges Ziel war, als erste Frau ins Ziel zu kommen.
Beim Loslaufen war noch eine andere Frau vor mir und die trug auch noch das Finisher-Shirt eines Triathlons. Sie sprintete flott los, aber nicht zu schnell und an ihrem seltsamen Laufstil sah ich gleich, dass sie sich wohl uebernommen hatte. Die Arme angewinkelt an den Koerper gepresst und so gar nicht mitschwingend kommt man nicht besonders weit, Triathlon hin oder her.
Nach etwa 500m hatte ich sie eingeholt und konnte aufatmen. Ausserdem war da ein anderer Laeufer, der ein angenehm flottes aber nicht zu schnelles Tempo lief und an den ich mich direkt mal anhaengen konnte. Er lief auch sehr schoen gleichmaessig, ich immer direkt neben ihm.
Die Temperaturen waren schon die ganze Woche lang angenehm und so, dass ich seit Montag jeden Morgen draussen gelaufen bin. Es sieht so aus, als kaeme der Herbst doch so ganz langsam auch nach Florida. Tagsueber ist es immer noch sehr heiss, aber immerhin kann man sich morgens und abends besser im Freien aufhalten und auch laufen.
Heute Morgen war der kuehlste Tag bisher, das Thermometer endlich mal unter 21 Grad. Da war das Laufen angenehm. Ich bekam genug Luft und das Tempo fuehlte sich wesentlich einfacher an als noch vor ein paar Wochen. Sehr schoen. Ich war immer noch auf der Hut, denn von einer Triathletin kann man evt. ja erwarten, dass sie noch mal aufholt, aber da war rein gar nichts mehr. An der Wendemarke sah ich, dass sie weit zurueck lag und der Abstand vergroesserte sich nur noch mehr. Jon war zweiter Mann, ein ganzes Stueck vor mir. "Mein" Pacer und ich liefen weiterhin gleichmaessig, wobei ich langsam an Grund gewann und nach 2 Meilen (der Lauf war 3 Meilen lang) konnte er ploetzlich nicht mehr mithalten. Das war schon gemein, aber nun war es ja nicht mehr so furchtbar weit. An diesem Punkt fange ich normalerweise an, das Laufen zu verfluchen und die negativen Gedanken ("I hate running!") nehmen Ueberhand, aber diesmal konnte ich sie ganz schnell verdraengen und mit dem positiven "relaxed and strong" ersetzen. Ausserdem dachte ich an den Dean-Karnazes-Spruch, dass es wehtun soll, sonst strengt man sich nicht genug an. Da stellte ich fest, dass es gar nicht wirklich weh tat, sondern ich das Tempo immer noch gut halten konnte. Vor allem mit der Aussicht auf einen baldigen Zieleinlauf.
20 Minuten und 49 Sekunden habe ich fuer die 3 Meilen gebraucht und mich dabei gut und stark gefuehlt. Und auch noch einen $25 Geschenkgutschein eines Melbourner Laufladens gewonnen.
Was kann man mehr verlangen von einem schoenen Freitagmorgen?
Eingestellt von
Kerstin
um
13:13
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Labels: Rennen