Jedenfalls seit er auf der Welt ist. In meinem Bauch hatte er ja schon einiges an Rennerfahrung gesammelt, so auch bei den ersten beiden Läufen der Titusville Race Series.
Heute stand nun der dritte an und weil es mir so gut geht und man auch fürs Gehen Punkte bekommt führte unser heutiger Familienausflug mal wieder ins 30 Minuten entfernte Titusville. Laufen soll ich ja noch nicht wieder, aber gegen einen 5 km langen "Spaziergang" mit meiner süßen Maus kann ja keiner was einzuwenden haben. Mit elf Tagen wird es ja auch langsam Zeit, in dieser Richtung erste Erfahrungen zu sammeln.
Natürlich waren wir am Vortag wieder nicht vor elf ins Bett gekommen und Niklas bestand darauf, um fünf Uhr morgens gestillt zu werden (natürlich nicht das einzige Mal in dieser Nacht), sodass wir doch mit einem ordentlichen Schlafdefizit anreisten, das der guten Laune aber keinen Abbruch tat.
Es war ein wunderschöner Morgen, sonnig, trocken und relativ kühl ohne zu kalt zu sein. Gerade richtig für einen Lauf, Spaziergang, Ausfahrt im Kinderwagen. Von meiner üblichen Nervosität war nichts zu spüren und das Aufwärmen konnte ich mir diesmal auch sparen. Stattdessen war ich mal wieder über die getönten Fenster und den vielen Platz im Auto froh der Niklas und mir bei seiner letzten Mahlzeit vor dem Rennen genug Privatsphäre gab. Insgesamt waren wir wieder mal positiv überrascht, wie einfach es ist, unser Baby überall mit hinzunehmen.
Um acht war es schließlich soweit. Ich hatte mich ganz hinten am "Walkers" Hütchen aufgestellt und dann fiel der Startschuss.
Ein großes Glück durchströmte mich als wir uns in Bewegung setzten, zum ersten Mal mit Niklas im Kinderwagen, der übrigens wirklich hervorragend leichtläufig ist. In einem Rennen mit meinem Sohn dabei zu sein war ein großartiges Gefühl.
Dass sich die meisten Läufer direkt mal absetzten und eine immer größer werdende Lücke entstand machte mir sowas von überhaupt nichts aus. Ich ging meinen schnellsten Schritt und Niklas war sowieso von der Bewegung direkt eingeschläfert worden.
Die Strecke eignete sich hervorragend für unsere Zwecke, denn einen 5-km-Rundkurs hat man nicht allzu oft.
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Dazu war sie auch noch besonders schön, an ruhigen Seitenstraßen entlang, im Morgenlicht und Sonnenschein einfach klasse. Ich muss es zugeben: Nach 10 Minuten Gehen joggte ich probeweise ganz langsam eine Minute lang. Ging richtig gut. Fünf Minuten flottes Gehen, eine Minute langsames Joggen, das war ein guter Kompromiss. Es fiel mir ganz leicht und ich glaube nicht, dass ich es damit übertrieben habe. Niklas, der das mit dem Joggen im Kinderwagen noch nicht kannte, machte ab und zu mal ein überraschtes Geräusch, wachte dabei aber nicht mal wirklich auf.
Vielleicht einen Kilometer vor dem Ziel gab es dann noch eine schöne Überraschung: Jon, der natürlich schon ewig vorher angekommen war kam uns entgegen, sodass wir den Rest der Strecke zusammen zurücklegen konnten.
Das war am schönsten: Mit der ganzen Familie im Rennen. Ich bin so froh, dass wir diese ganzen tollen Sachen zusammen machen können.
Jon erzählte mir von seinem eigenen Lauf: Obwohl er nicht wirklich sooo viel trainiert hatte war ihm doch mit 19:31 an diesem perfekten Laufmorgen eine neue (Florida) PB gelungen. Nur als siebzehnjährigem Highschool Läufer in Iowa war er noch schneller. Da war ich natürlich besonders stolz auf ihn.
Im Ziel war einiges an Zuschauern versammelt, die mich begeistert auf den letzten Metern anfeuerten. Ich beschleunigte meinen Laufschritt (Wir LAUFEN ins Ziel, hab ich damals beim Distanzreiten gelernt) noch ein bisschen und kam über beide Ohren grinsend nach 42 Minuten ins Ziel. Das ist eine Minute schneller als meine 10-km-Bestzeit, aber ich möchte trotzdem behaupten, dass dieses erste Mal mit Niklas mein bestes Rennen überhaupt war. Vor allem vom Gefühl her, das mich irgendwelche Zeiten sofort vergessen ließ.
Ich hatte dieses Mal natürlich nichts gewonnen, aber Jons Zeit war gut genug für den dritten Platz in seiner Altersgruppe. Passenderweise gab es diesmal als Preise für alle Platzierten Teddybären. Da kann man sich ja denken, für wen er seinen gewonnen hatte.
Auf der Heimfahrt öffnete Niklas dann schließlich so ziemlich zum ersten Mal an diesem Tag seine Augen für länger und konnte sich seinen neuen Plüschkumpan auch mal anschauen.
23 Januar 2010
Niklas' erster Fünfer
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6 Kommentare:
Kerstin, Deine Liebe zum Sohn und zum Laufen sprüht förmlich aus dem Bericht. Ich sitze hier fröhlich vor dem Rechner, weil es so gute Laune macht. Danke dafür. Ich finde, dass eine Zeit von 42 Minuten für einen 11 Tage alten Menschen sehr erstaunlich ist. ;-)
Hallo Schwesterlein,
auf dem Foto mit dem Teddy sieht Niklas Jon ähnlich, oder?
Hach Menno, ich muss noch soooo lange warten, bis ich das in live beurteilen kann.... wir müssen nächstes WE mal skypen, dann kann ich mehr von Niklas sehen!
Schöne Grüße aus Germany (jetzt schneits schon wieder!)
Annika
Ich sitze hier staunend und hektisch dem Mann berichtend vor dem Notebook und freue mich einfach wie irre, das ist so schön zu lesen, so wundervoll und unglaublich das Du so schnell schon wieder unterwegs in einem Rennen bist :)
Wenn ich das letzte Bild sehe, dann könnt ich ihn sofort klauen ;)
Als Walkerin ins Ziel LAUFEN? Wo war der Offizielle, der Dich disqualifiziert hat?? Schiebnung! Ne, alles Spaß!
Klingt ja nach einer Menge Spaß, wobei Niklas den Bären anschaut wie einen alten Saufkumpanen nach einer durchzechten nacht ;-)
Aber ich finde das großartig, dass das so gut klappt bei euch und hoffe, dass das weiter so gut geht.
btw. der neue Header ist toll!!
Ist der Teddy so groß, oder das Kind so klein? Fiel mir nur auf, weil der Sprung vom vorletzten zum letzten Foto etwas unerwartet kommt!
Jedenfalls freue ich mich, dass es euch allen so gut geht. Euer Kleiner ist wirklich ein ganz süßer, und du wirst sehen: er will schneller selbst die Laufschuhe schnüren, als ihr es glaubt.
Glückwunsch auch an Jon. 19:31, da muss frau sich ganz schön für strecken ;-)
Tolle Aktion und wie schlank Du schon wieder bist! *staun*
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