22 Februar 2010

Draußen Spielen

5 Wochen 6 Tage

Endlich scheint die Kältewelle, die auch über Florida hereingebrochen war, mal ein Ende zu haben oder uns wenigstens für eine Weile zu verschonen. Wozu haben wir uns denn durch den heißen Sommer gequält, wenn wir jetzt frieren und unser Baby in warme Pullover, Wollmützen und Handschuhe einpacken müssen?

Das Wochenende jedenfalls hat uns mal wieder entschädigt und gezeigt, wie das perfekte Winterwetter hier aussieht. Und natürlich haben wir es ausgenutzt.

Am Samstag Morgen mussten wir früh raus, denn mein erster 5-km-Lauf ohne Niklas stand an. Seit Mai hat er mich bei jedem Rennen begleitet, diesmal war er zum ersten Mal "nur" Zuschauer. Jon wollte selber nicht mitlaufen und hat sich bereit erklärt auf das Baby aufzupassen während ich mal sehen wollte, wo ich nach 3-4 Wochen Laufen stehe und was trotz der bisher nur sehr kurzen Strecken und der nicht mal 6 Wochen zurückliegenden Geburt so geht.

Bei perfektem Laufwetter, 11 Grad, bedeckt und so gut wie windstill gab ich mein Bestes. Es war hart, es war anstrengend, 5 km kamen mir sehr weit vor, und es war total klasse! Wie herrlich, nicht mehr schwanger zu sein und ohne dicken Bauch einfach loslaufen zu können.


Die beiden ersten Meilen lief ich auch noch wunderbar gleichmäßig mit jeweils 7:30/Meile (4:39/km), in der dritten reichte die Kondition dann doch nicht ganz aus. Ich hatte damit schon gerechnet und einen Plan im Kopf, also verzweifelte ich nicht, sondern verlangsamte mein Tempo einfach soweit wie nötig mit Kraft für einen ordentlich langen Endspurt, bei dem ich noch auf den letzten Metern einen Herrn vor mir einsammeln konnte. Mit dem Ergebnis von 23:37 (4:43/km, eine Sekunde schneller als mein Tempo in Boston) bin ich auf jeden Fall zufrieden, hatte ich doch mit irgendwas um 25 Minuten gerechnet. Dass ich damit auch noch meine Altersgruppe gewann war auf jeden Fall ein schöner Lohn für die Anstrengung.

Damit fühle ich mich nun fit und bereit, wieder mit dem Training anzufangen. In den nächsten 12 Wochen werde ich mit einem 10-km-Anfängerplan auf die Laufserie in der Pfalz vorbereiten, der auch wieder Speedwork, Tempoläufe und Hügeltraining beinhaltet.

Nach der Siegerehrung mussten wir relativ schnell wieder abfahren, denn mittags wollten wir uns mit Stephanie bei den Pferden treffen. Nächstes Wochenende bringt Jon Brownie in sein Zuhause in Tennessee (das heißt, er trifft sich mit den Leuten auf der Hälfte der Strecke in Georgia) und so war nun die letzte Gelegenheit gekommen mit Brownie noch mal in einen schönen Naturpark zu fahren und einen längeren Ausritt zu machen.
Inzwischen hatte es sich sehr schön aufgewärmt und wir hatten viel Freude an einem flotten Ritt auf dem Lake Lizzie Trail.

Meine Männer blieben ausnahmsweise mal zu Hause.

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Am Sonntag Morgen wurden wir wieder von strahlendem Sonnenschein geweckt und wieder nutzte ich Jon's Anwesenheit schamlos aus und ließ ihn mit Niklas zu Hause. Schon seit einer Weile hatte mich mein Rennrad in der Garage angelacht, aber unter der Woche ist das ein bisschen schwierig mit dem Baby. Jetzt war es endlich soweit. Ich musste noch das Rad austauschen und die Reifen aufpumpen, bevor ich mich auf die etwa einstündige 23 km lange Tour machte. Ich hatte schon fast vergessen wieviel Spaß das Rennradfahren macht und gar nicht gewusst, wie sehr ich es vermisst hatte.


Nach so vielen Alleingängen musste auch endlich mal meine Jungs zu ihrem Recht kommen. Jon war noch aufgeputscht von meinem Lauf und entschloss sich, diesmal den langen Lauf zugunsten von 800-m-Intervallen ausfallen zu lassen. Während er in der Mittagshitze schwitzte, ging ich mit Niklas im Kinderwagen spazieren und feuerte Jon an wenn ich ihn traf.



Mit Niklas abwechselnd im Tragetuch und auf Daddys Bauch liegend konnten wir am Nachmittag mit offenen Türen unser "Wohnzimmer draußen", den Florida Raum, nutzen. Niklas gefällt die Schaukel natürlich gut und ich habe beide Hände für andere Dinge frei.


Abgerundet wurde das Wochenende mit einem kleinen Familienausflug zum Strand. Alle zusammen fuhren wir zum Cocoa Beach Pier, zum ersten Mal für Niklas und spielten Touristen. Lange sind wir schließlich nicht mehr hier, da müssen wir die Nähe zum Meer ausnutzen!



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3 Kommentare:

Ines hat gesagt…

Schöne Bilder, Kerstin! Toll, dass Du immer noch - oder wieder soviel Freude am Sport hast- es ist in jedem Satz herauszuhören :-)
Warum müsst Ihr Florida denn verlassen?
Liebe Grüße von Ines!

Pienznaeschen hat gesagt…

Wahnsinn, so kurz nach der Geburt läufst Du als wäre beinahe nichts gewesen - ich bin sprachlos, begeistert und freue mich unheimlich für Dich!

Euch als kleine funktionierende Familie zu erleben ist fantastisch und zeigt wie viel möglich ist mit Teamwork und Liebe ... hach :)

michi hat gesagt…

Ach ist das schön, das letzte Foto ist wunderschön und strahlt ganz viel Liebe aus. Was mir beim Lesen auffällt, Ihr teilt Euch das Leben unglaublich gut auf und Du schaust auch total glücklich aus auf dem Foto mit Niklas und Pokal.

Glückwunsch zum Rennen, da bist Du doch schon wieder ganz gut flott unterwegs!