02 März 2007

Nachruf auf Scott

Scott ist die Marke meines wunderschönen amerikanischen grauen Wegbegleiters, der mich so oft zur Arbeit, den Küstenweg entlang und sogar bis zur Bixby Bridge an der Big Sur Küste und bis nach Santa Cruz getragen hat. Zweimal hat er mich abgeworfen, aber es war ja nicht seine Schuld, sondern eher meine Schusseligkeit. Und der Tacho hat mir in Vor-GPS-Zeiten auch geholfen, meine Laufkilometer auszumessen. Und überhaupt. Scott war mir immer treu und hat vor jedem Geschäft brav auf mich gewartet. Auch wenn der Sattel ein bisschen lose war, ließ er sich immer gut fahren. Bevor ich den amerikanischen Führerschein hatte, war er mein einziger Garant für vom Ehemann unabhängige Mobilität. Und nun das.

Mit dem Radfahren ist es nämlich jetzt erstmal vorbei. So ein Mist, denn so wie ich das sehe, ist Florida flach und zum Radeln gut geeignet. Ich erkunde ja gerne eine neue Umgbung mit dem Rad.
Aber jetzt ist mir hier schon das zweite Fahrrad geklaut worden. Von meinem deutschen Rad habe ich eines Tages nur noch das Schloss gefunden und gestern nach der Arbeit, als ich nach Hause fahren wollte, ging das nicht, denn es war nichts da zum Fahren.
Ich parke mein Fahrrad, das ich letztes Jahr von Jon zum Geburtstag bekommen habe, im Treppenhaus, das eigentlich nur wir benutzen. Aber die Tür ist nicht abgeschlossen und es muss mich wohl jemand beobachtet haben, wie ich immer mit Fahrrad da rein gegangen bin.
Also musste ich alle Pläne umschmeißen, konnte nicht reiten gehen sondern zur Polizei. Die meinten, wenn ich die Seriennummer habe, habe ich sogar Chancen, das Rad wieder zu bekommen.
Das wäre natürlich prima, denn obwohl es nicht gerade ein Rennrad war, so war es für den normalen Gebrauch doch schon ziemlich schnell und gut zu fahren. Außerdem bräuchte ich dann natürlich kein neues kaufen.


Also nach dem Besuch bei der Polizei erstmal einen Kaffee trinken, um mich für den 5 km langen Rückweg zu Fuß zu stärken und zu Hause dann noch ganz langsam und gemütlich 5 Meilen laufen. Ich hab auch endlich den virtuellen Trainingspartner an meinem Garmin Forerunner für mich entdeckt, der mir dabei hilft, ein gleichmäßiges Tempo zu laufen. Den werde ich beim Marathon wohl auch benutzen.

Eigentlich wollte ich heute auch mit dem Rad zur Arbeit fahren, aber das wird wohl diesmal nichts. Naja, für den Marathon sollte ich ja auch total ausgeruht sein, vor allem weil meine Nase immer noch läuft. Ansonsten geht es mir aber gut, das Laufen wird von der Erkältung nicht beeinträchtigt und ich fühle mich auch nicht krank. Heute Mittag geht es los nach Napa Valley. Ich bin ja schon so gespannt!

Bedanken möchte ich mich für alle guten Genesungs- und Erfolgswünsche für meinen ersten Marathon. Das Laufen wird sicher einfacher, wenn ich dabei an so viel Unterstützung aus der alten Heimat denken kann!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

So, ich hoffe mal, dass ich dann zum Glück wünschen noch nicht zu spät dran bin. Ich bin schon sehr gespannt. Toi toi toi für Euch beide! Und hoffentlich gibt die Nase bis dahin noch ein wenig Ruhe.

Das mit Rad ist ja sehr ärgerlich. Mir sind bisher 5 Räder geklaut worden und mein jetziges lasse ich so gut wie nie aus den Augen ;-))

Also, ganz viel Glück für den Lauf und liebe Grüße nach Kalifornien

Michi

Anonym hat gesagt…

Danke!
Noch ist es nicht zu spaet, der Lauf ist ja erst am Sonntag. Obwohl ich am liebsten sofort loslaufen wuerde. Ich kann es gar nicht mehr abwarten.
Viele Gruesse aus Sunny California
Kerstin

Anonym hat gesagt…

Uff gerade noch mal Glück gehabt ! ich drücke dir für Morgen die Daumen !Aber bei deinen Vorgaben wirst du es sicher schaffen. Werde Morgen bei meinem langen Lauf daran denken !Und jetzt ab ins Bett und schlafen !:-)

Martin
www.myblog.de/Pfaelzerwaldlaeufer