Bergtraining im Flachland? Wie soll das denn gehen?
Wenn mein Trainingsplan Bergintervalle vorsieht, dann möchte ich mich schon ganz gerne daran halten. Schließlich will ich ja am 2. Juni beim YMCA 5 km Lauf in Melbourne eine neue persönliche Bestzeit erreichen und da helfen die Bergintervalle, stärker zu werden und härter rennen zu können.
Nun ist Florida aber so flach wie ein Brett - man vergleiche es wohl am besten mit den Niederlanden. Nur Dünen oder Deiche gibt es nicht, was wohl in Holland das Trainingsgelände der Wahl wäre.
Die einzige Steigung weit und breit, die man angenehm laufen kann ohne im Verkehr umzukommen, ist die Eau Gallie Bridge über den Indian River im Süden von Melbourne. Die hat einen abgegrenzten Bürgersteig und breiten Radweg. Man ist also gut geschützt vor dem Autoverkehr. Dank des großen Kreuzfahrtschiffhafens Port Canaveral - welch ein Wort! - müssen alle Brücken über diese breite Wasserstraße ziemlich hoch sein, damit die Schiffe drunter durch passen. Das gibt eine ordentliche Steigung und wir haben tatsächlich drei Minuten gebraucht, um ganz oben anzukommen. Das lag zum Teil wohl auch an dem heftigen Wind, der uns entgegen wehte und das Training noch mal eine Spur effektiver machte. Das Ganze zweimal hin und zurück und wir hatten unsere 10 Minuten Bergintervalle im Kasten. Na also, geht doch! Problem kreativ gelöst. Und bei 24 Grad war der Regenschauer, der uns auf der Hälfte der letzten Steigung entgegen kam, eher eine willkommene Abkühlung. Nur die Sicht wurde etwas erschwert durch die dicken dichten Tropfen, die uns in die Augen liefen.
So hatten wir unser Bad nach dem Laufen gespart und fuhren nass aber glücklich zu unserer Strandwohnung zurück. Nun wissen wir wenigstens, wo wir für den doch recht hügeligen Omaha-Marathon im September trainieren können, wenn wir nicht gerade 300 km nach Tallahassee fahren wollen, wo es richtige Hügel gibt.
Vor dem Training waren wir noch im Running Zone Laden in Melbourne. Jon hätte schon vor Monaten neue Schuhe gebraucht und meine alten Asics, in denen ich den Marathon gelaufen bin, nähern sich auch immer mehr der 500-Meilen-Grenze. Für Jon ist es immer einfach, neue Schuhe zu kaufen, aber ich habe sehr empfindliche Füße und muss mehrere Paare anprobieren, bevor ich das Richtige finde.
Nun sind es also die Asics Gel Kayano XIII geworden, die mir "aufgeschwatzt" wurden, weil sie für lange Strecken gut geeignet sind und viel Polsterung besitzen, was bei meinen komischen Füßen und etwas eigenwilligem Laufstil für den Marathon und das Marathontraining gut geeignet sind. Ich laufe ja auch meistens auf hartem Untergrund, da sind die wohl schon ganz sinnvoll.
Die Mizuno Wave Inspire, die nun auch schon wieder 250 Meilen weg haben, soll ich laut Aussage des Verkäufers lieber für kurze Läufe anziehen. Sie sind leichter, bieten aber nicht so viel Halt und Dämpfung wie die Asics.
Na gut, dann werden das eben meine Rennschuhe für die 5-10 km Distanz. Immerhin habe ich damit ja schon gute Zeiten rausgeholt.
Jon hat die Asics 2120 genommen, das Nachfolgermodell seiner alten Schuhe.
Beim folgenden Berg- bzw. Brückenlauf konnten wir die neuen Schuhe gleich mal austesten und sind doch sehr zufrieden damit.
24 Mai 2007
Bergtraining im Flachland und neue Schuhe
Eingestellt von Kerstin um 19:20
Labels: Ausrüstung, Intervalltraining, Marathonplanung, Training
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3 Kommentare:
Hihi.. ich nehme dazu ja auch Brücken, die sind hier zwar nicht so hoch wie Eure, aber zum Kraft tanken und hoch sprinten ist es besser als gar nichts.
Hi Kerstin,
da bin ich gespannt, wie Du auf Dauer mit den Kayanos zurecht kommst. Du bist irgendwie so gar nicht der Typ für sooo stabile Schuhe, aber jeder empfindet das ja unterschiedlich.
Früher habe ich auch auf sehr gedämpfte Schuhe geschworen, mittlerweile mag ich die leichten lieber. Dabei wäre für meinen Laufstil (Tendenz zu X-Beinen, Überpronation) wohl weiterhin ein stabiler Schuh angeraten - ich komme aber besser mit den leichteren zurecht. Der stabilste Schuh den ich habe ist wohl der 1110 von Asics. Die 2000er Reihe sagt mir auch nicht zu ...aber das kann sich bei der nächsten Modellpflege wieder ändern.
Liebe Grüße
Manu
Ein herzliches Hallo nach Florida! Habe erst einmal alles gelesene in mich reingezogen, dass ist wie Sekundenurlaub! Ich freu mich, dass es dir so in den Staaten gefällt, ich hätte absoluten Horror wegen der Hurrikans, war nach El Ninio (richtig geschrieben?!) in der Domrep, sah schlimm aus.
Mit den Asics Gel Kayano XIII hast du einen guten Griff gemacht, ist auch mein Schuh, ein Traum. Sicher hast du nicht so viel bezahlen müssen wie ich in Deutschland. Immer gut Lauf, wünsch ich dir. Liebe Grüße Jana
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