05 November 2006

Radtour nach Santa Cruz

4.11.2006
Manche Leute gehen gut vorbereitet auf eine Radtour: Da stehen die sorgfältig gepackten Satteltaschen schon Tage vorher bereit, die Route ist mit Leuchtstift in die topographische Karte eingezeichnet und natürlich ist genug Flick- und Werkzeug im Gepäck, um eventuell auftretende Schäden am Rad schnell und selbsttätig erledigen zu können.
So hätte ich es normalerweise ja auch gemacht, aber diesmal lief das Ganze ein bisschen anders ab. Da amerikanische Fahrräder normalerweise keinen Gepäckträger haben, warfen wir am Samstag Morgen mehr oder weniger wahllos Kleidung und Gepäck in Rucksäcke, holten unsere Räder vom Balkon und fuhren los.

Jon vor dem Start

Das Einzige, was vorbereitet war, war die Reservierung von zwei Hostelbetten. Ich hatte wenig Lust, am Abend in Santa Cruz anzukommen und das Hostel ausgebucht vorzufinden. Ansonsten hatte ich vorher auf meinen Wanderungen auf dem Coastal Trail immer mal wieder grüne Schilder mit der Aufschrift "Pacific Coast Bike Route" gesehen und ging davon aus, dass uns diese sicher nach Santa Cruz leiten würden. Zu Fuß war ich einen großen Teil der Strecke am Strand entlang gegangen, was mit den Rädern natürlich nicht möglich war.
Jon auf dem Weg zum Coastal Trail in Sand City Jon in Marina Straßenkreuzung in Marina Jon auf dem Radweg Wir überqueren den Salinas River. Castroville, die Artischockenhauptstadt der Welt Imbissbude in Castroville weckt Jons Interesse. Jon in Castroville
Statt dessen fuhren wir mal mehr, mal weniger weit entfernt parallel zum Highway 1, der Küstenstraße entlang des Pazifischen Ozeans. Einen Teil der Strecke mussten wir sogar auf dem Highway selber zurück legen, denn irgendwie sind die Amis beim Bau von Radwegen noch nicht so weit wie die Europäer.

Kerstin auf dem Weg nach Moss Landing Ich fühle mich fast wie zu Hause: Felder und Industrie Erster Blick auf das Kraftwerk von Moss Landing Seeotter Seeotter Gezeitenabfluss in Moss Landing Tide Pool Mittagessen in Moss Landing Unsere treuen Stahlrösser warten schon. Mittagspause am Strand Blick auf den Pazifik Park in Watsonville Jon in Watsonville Kirche in Watsonville
Die Strecke führte uns außerdem durch kleine Städte, die wir bisher immer nur vom Highway aus gesehen, aber in denen wir nie wirklich gewesen sind. Eine kleine Reise nach Mexiko, denn die meisten Bewohner sind Mexikaner und entsprechend sind auch die Läden, die Architektur und die Sprache aller möglicher Aufschriften ausgelegt.
Tacowagen versorgt die Einwohner von Castroville.

Statt Hamburger waren hier eher Tacostände die Regel.
Warten und Fahrräder bewachen bei Target

Wir waren spät losgekommen, weil wir am Vortag zum Essen eingeladen waren - solche Anlässe können schon mal ausarten - und hatten beim ersten Laden anhalten müssen, um ein Fahrradschloss zu kaufen, dann noch mal, um uns bei Subway Mittagessen zu besorgen. Dort gerieten wir an besonders langsam arbeitende Zeitgenossinen und das alles führte dazu, dass wir arg in Zeitnot gerieten, als wir kurz hinter Watsonville aus Versehen durch ziemlich gemeine Dornen fuhren, die drei unserer vier Reifen perforierten. Zum Glück war Hilfe nicht weit entfernt und so fanden wir ein Fahrradgeschäft, in dem der Schaden innerhalb einer halben Stunde behoben wurde. Wir hatten weder Flickzeug noch eine Luftpumpe dabei und wirklich Glück, dass das Malheur gerade an dieser Stelle passiert war.
Reifenpanne kurz hinter Watsonville Kurze Pause in der beginnenden Abenddämmerung

So kamen wir denn auch im Stockdunkeln in Santa Cruz an, bezogen unsere Betten, duschten und gingen zum Essen in die Stadt. Später dann noch zum Beach Board Walk und an den Automatenspielen Autorennen fahren, Bowlen und Aliens abschießen und um 11 Uhr mussten wir dann auch wieder im Hostel sein.

5.11.2006
Mein Bett im Hostel von Santa Cruz Wir machen uns zur Abfahrt bereit. Hostel Terasse Jon vor dem Hostel
Am nächsten Morgen kamen wir früher los und konnten auf dem Weg nach Capitola an der Küste entlang noch ein paar Fotostopps einlegen.
Beach Board Walk auf der anderen Flussseite San Lorenzo River Mouth Radweg am San Lorenzo River Jon in Santa Cruz Kerstin in Santa Cruz Eisenbahnbrücke über den Fluss Wasservögel in der Flussmündung Pacific Coast Bike Route Patriotischer Truck Natural Bridge Jon an der Natural Bridge Beach Board Walk Kayaks in der Flussmündung Auf der natürlichen Brücke Strand Wassersport im Pazifik Hafen von Santa Cruz Jon auf der Brücke am Hafen Achtung! Surfer! Achtung! Gänse! Mexikanischer Supermercado in Kalifornien Einkäufe einpacken
In Capitola selbst, einen sehr netten kleinen Küstenstädtchen, machten wir kurz Pause am Strand und in Watsonville gab es Mittagessen bei Jack in the Box.
Pause am Strand von Capitola Strand und Pier in Capitola Capitola Beach Kerstin macht Pause Wählt Mathias! Mittagspause in Watsonville Essen bei Jack in the box
Wenn man eigentlich denkt, eine Radtour in Küstennähe wäre nur flach und ein Rad mit 21 Gängen überflüssig, wird auf dieser Strecke eines Besseren belehrt. Es war nämlich doch ganz schön hügelig und wenn wir auch nicht in wirklich große Höhen vordrangen, so benutzte ich doch jeden einzelnen Gang meines Fahrrads und musste praktisch ständig schalten, um die relativ hohe Geschwindigkeit beizubehalten.
Jon in Watsonville Moss Landing: Über die Hälfte der Strecke ist geschafft! Dünen in Moss Landing Spielhölle in Marina Jon in Marina Letzte Pipipause in Seaside Rückblick auf die Bucht von Monterey: Da waren wir! Blick über Monterey und den Flughafen Hier geht es nach Hause. Fast zu Hause!
Die Tour war super und hat viel Spaß gemacht. Wir haben insgesamt 100 Meilen in zwei Tagen zurückgelegt und hatten vom Tempo, Pausen und dem ganzen Ablauf die gleichen Vorstellungen. Das Wetter hat hervorragend mitgespielt, vor allem am Sonntag war es herrlich sonnig und warm, sodass wir im T-Shirt fahren konnten. Das Lauftraining hat für diese Tour unheimlich viel gebracht. Wir sind so fit wie noch nie, auch wenn uns jetzt ganz schön die Hinterteile weh tun!

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