17 Juli 2006

Pinnacles National Monument

14.7.2006
Der Sankt Andreas Graben begegnet einem in Kalifornien unweigerlich immer wieder. Hier stoßen die Pazifische und die Nordamerikanische Kontinentalplatte zusammen und verschieben sich gegeneinander, ein Phänomen, das nicht glatt abgeht, sondern immer wieder Erdbeben auslöst.
San Andreas Graben
So kommt es auch, dass sich die eine Hälfte des ehemaligen Vulkans - Neenach Formation - heute 195 Meilen südlich von ihrem Gegenstück - Pinnacles National Monument - befindet. Von dem Vulkan sind dort nur noch steile, in den Himmel ragende Felsen übrig, die dem Monument ihren Namen geben.
Pinnacles National Monument ist nur etwas über eine Stunde von Monterey entfernt und schon deswegen ein ideales Ziel für einen Wochenend-Camping-Ausflug. Außerdem ist es dort 20 Grad wärmer, nicht so überlaufen wie der Yosemite National Park und der Campingplatz hat einen Swimming Pool.
Am Freitag holt Jon mich also von der Arbeit ab, wir stellen uns ein bisschen in den Stau und befinden uns schon bald darauf in einer anderen Welt.
Das Abendessen nehmen wir in einem schönen mexikanischen Restaurant mit Patio zum Draußensitzen in einem winzigen Nest in den Bergen ein. Dazu hören wir Live Musik und fühlen uns direkt im Urlaub.
Auf dem Campingplatz dann haben wir einen riesigen Stellplatz für unser kleines Zelt, natürlich wie immer mit Picknicktisch und Feuerstelle. Zwar darf man keine Holzfeuer machen, da wegen der Trockenheit die Brandgefahr extrem hoch ist, aber wir haben vorgesorgt und künstliche "Fire Logs" mitgebracht, die auch im heimischen Kamin schon gute Dienste getan haben. Die sind hier erlaubt und auch wenn wir das Feuer weniger wegen seiner Wärme brauchen, so leistet es doch sehr gute Dienste im Vertreiben von Mücken und sonstigen Insekten. Die gibt es hier, weil die kalten Küstenwinde keine 2-3 Höhenzüge überwinden können. In Monterey sind wir dagegen so gut wie insektenfrei.
Waschbär in der Dämmerung Kerstin am Feuer

15.7.2006
Leider hat die Luftmatratze wohl ein kleines Loch und so wachen wir am Samstag Morgen halb auf dem Boden liegend auf. Ein Härtetest, den mein Rücken hervorragend übersteht.
Unser Zeltplatz Es wimmelt nur so von großen roten Ameisen, die Jon mit Pepsi füttert.

Jon im Auto auf dem Weg zum Parkplatz am Visitor Center Bis zum Besuchszentrum des National Monument fahren wir mit dem Auto, von dort aus dann geht es zu Fuß weiter in die Berge, um uns die durch Erosion geformten bizarren Felsformationen genauer anzuschauen. Es ist heiß, über 30°C, doch die trockene Hitze lässt sich besser ertragen als das schwüle Klima im Mittleren Westen und so klettern wir unverdrossen bergauf.
Anfang des Wanderweges Bear Gulch Trail Felsen Jon auf dem Bear Gulch Trail Berge und Felsen Felsen
Belohnt werden wir für den Schweiß und die Mühen mit herrlichen Ausblicken auf die Felsen und die uns umgebenden Bergketten.
High Peaks High Peaks Berge und Felsen Kerstin auf dem Condor Gulch Trail Karge Berge Felsen und weite Aussicht Weite Aussicht
Auf einem Wegweise finden wir die Warnung: "steep and narrow" - "steil und eng", aber wer nimmt sowas schon ernst? Am Anfang ist der Weg ja auch noch ganz zivilisiert.
High Peaks Trail Felsen Felsen und Berge so weit das Auge reicht Felsen
Dass es ein 100 m weiter dann tatsächlich nur noch über in den Fels gesprengte Steinstufen weiter geht, hätten wir ja nicht gedacht. High Peaks Trail Der Unterschied wird sofort sichtbar. Man erkennt sofort, warum dieser Park Hier bekommt man Helme und Felsspitzen zu Gesicht, die in keiner Beziehung zu den umgebenden sanften runden Hügeln stehen. Jon auf dem High Peaks Trail Diese Felsen sind Überreste eines uralten Vulkans. Abrupt beherrschen nadelartige Felsformationen die Szene. Eigentlich sind sie nur ein Teil der Überreste, denn der Rest dieses Vulkans liegt 195 Meilen südöstlich. Es ist eine Geschichte von Hitze, Forst, Wasser und Wind, die dem Felsen zugesetzt haben. Der High Peaks Trail ist steil und eng. Kerstin auf dem High Peaks Trail Pinnacles wurde am 16. Januar 1908 zum Nationalen Monument erklärt, um diese eindeutigen Felsnadeln und Höhlen für die Wissenschaft zu erhalten. Kerstin auf dem High Peaks Trail Die Felsformationen der High Peaks erschließen sich dem Wanderer über in den Fels gehauene steile Treppen. Auf dem High Peaks Trail muss man auch mal den Kopf einziehen.
Aber das macht die ganze Sache nur spannender und abenteuerlicher.
Eine erste Erschließung des Denkmals wurden 1933 bis 1942 vom Civilian Conservation Corps unternommen. Beispiele der Arbeit des Corps kann man überall im Park finden. 1976 erfuhr ein Großteil des Parks zusätzlichen Schutz als eine vom Kongress gesetzlich bestimmte Wildnis. Das Denkmal schützt Reste eingeborener Pflanzen- und Tiergemeinschaften, eine Luftqualität erste Klasse, kulturelle und historische Eigenschaften, vielfältige und zugängliche Erholungsmöglichkeiten, offenes Land in einer zunehmend städtischen Landschaft und herrliche Ausblicke.

Kurz darauf haben wir es auch geschafft: Es geht wieder nach unten.
Kerstin auf dem High Peak Trail abwärts Unten im Tal ist der Bear Gulch Stausee zu erkennen. Klohaus mitten in der Wildnis Jon auf dem High Peaks Trail Pinnacles ist ein Ort der Verjüngung und des Genießens. Leute kommen her, um die unberührte Natur zu schätzen, die vielen Wanderwege zu gehen, auf die steilen Felswände zu klettern, die natürliche Dunkelheit und Stille der Höhlen zu genießen und im Schatten eines alten Vulkans zu picknicken. Jon und die Aussicht Kletterfelsen Touristenfalle Die Squirrels kommen ganz schön nah an uns ran.
Mehr als 8,5 km wollen wir in Anbetracht der erheblichen Steigungen und des Wetters nicht gehen und so fahren wir nach einem Picknick zum Mittagessen wieder zum Campingplatz zurück, um den Rest des Tages am und im Pool zu vertrödeln. Bei Temperaturen knapp unter 40°C kann man auch gar nichts anderes mehr anfangen.
Das Thermometer zeigt fast 37°C Außentemperatur an. Jon auf dem Zeltplatz

16.7.2006
Bevor wir uns am Sonntag wieder auf den Heimweg machen, erkunden wir noch einen anderen Wanderweg, der uns zum einem kleinen Stausee führt.
Erdhörnchen beim Frühstück Kalifornische Pflanzenwelt, hervorragend an das trockene Klima angepasst. Jon vor einer Höhle Die Höhle ist eher ein schmaler Durchgang durch einen Felsen.
Leider ist der Weg durch die Höhlen gesperrt, weil dort gerade die Fledermäuse hausen, aber der andere Weg führt auch sehr abenteuerlich durch die Felsen, sodass wir hier nicht zu kurz kommen.
Die Bear Gulch Caves sind leider geschlossen. Felsen überall Moses Spring Trail Brücke über einen halb unterirdischen Bach
Am Stausee machen wir Pause und beobachten das seltsame Verhalten anderer kalifornischer Wochenendausflügler.
Bear Gulch Reservoir Jon macht Pause am Stausee. Bear Gulch Reservoir Kletterzeichen
Der Rückweg ist nicht mehr so abenteuerlich, berschert uns aber noch ein paar nette Ausblicke.
Wir verlassen das Terrain in südlicher Richtung, essen in King City (dort in der Nähe hat John Steinbecks Großvater Sam Hamilton sich niedergelassen, als er aus Irland einwanderte) zu Mittag. Auf dem Rückweg zum Carmel Valley ist es kurzzeitig noch heißer: über 38°C im Schatten.
Auf dem Rückweg zum Carmel Valley ist es kurzzeitig noch heißer: über 38°C im Schatten
Dann fahren wir wieder Richtung Meer. Im Garland Ranch Regional Park halten wir an, um den Weg vom Park zu Brownies neuem Stall zu Fuß zu erkunden.
Carmel River
Hier ist es wesentlich kühler, aber immer noch angenehm und sonnig. An der Küste in Pacific Grove allerdings, unserem letzten Zwischenstopp, bei dem wir uns das Point Pinos Lighthouse, den ältesten kontinuierlich betriebenen Leuchtturm in Kalifornien anschauen, ist es so bewölkt und kalt, wie wir es vom kalifornischen Küstensommer gewöhnt sind.
Boje beim Point Pinos Lighthouse Kerstin vor dem Point Pinos Lighthouse Golfplatz am Meer Empfangs- und Wohnzimmer des Point Pinos Lighthouses Auch der Dichter Robert Stevenson hat den Leuchtturm vom Pacific Grove besucht.

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