22.7.2006
Unsere Nachbarstadt wird seit 96 Jahren regelmäßig am dritten Wochenende im Juli von Cowboys bevölkert: Es ist Rodeo Time!
Da waren wir am Samstag dabei und konnten die Darbietungen zu Pferd und mit Rindern live anschauen.
Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. | Es gibt jede Menge Schrott zu kaufen. | Abreiteplatz und Warten auf das Barrel Race |
Noch bevor das Spektakel richtig losging, waren die Damen mit dem Barrel Race - dem Tonnenrennen - dran, eine rasante Disziplin die fast nur von Frauen geritten wird.
Nach jeweils drei Reitern musste der Platz neu abgeschleppt werden.
Kinderprogramm | Ponyreiten |
Den Auftakt der eigentlichen, publikumswirksamen Veranstaltung bildete eine Parade von unterschiedlichen Reitern und Pferden, die im Schritt an uns vorbei zogen.
Nach der Nationalhymne, die hier bei jeder sportlichen Veranstaltung gesungen wird, startet in der Arena das Bullenreiten, während man sich auf der Außenbahn fürs Galopprennen bereit macht.
Beim Roping sprintet der Cowboy (bzw. sein Pferd) wie verrückt hinter einem Kalb her, wirft ihm sein Lasso um den Hals und hält ruckartig an. Während er vom Pferd springt und zum Kalb läuft, um ihm die Beine zu fesseln, hat das Pferd die Aufgabe, das Seil gespannt zu halten, damit das Kalb nicht weglaufen kann. Das Ganze geht auf Zeit und ist eine der beliebtesten Rodeo Disziplinen.
Während sich die erwachsenen Cowboys in der Arena tummeln, versucht sich der Nachwuchs auf der Außenbahn im "Mutton Busting": Kinder werden auf Schafe gesetzt, die sie sofort wieder runter schmeißen.
Nach den Schafen müssen die Hunde dran glauben, diesmal aber als Freiheitdressur vorgeführt statt unter dem Reiter... Das Roping geht unterdessen lustig weiter.
Die "Königsdisziplin" des Rodeo: Bareback Riding. Die Schnur um den hinteren Rücken des Pferdes schnürt diesem übrigens nicht die Hoden ab, damit es bockt, ist aber trotzdem so unangenehm, dass es sie - und den Reiter gleich mit dazu - so schnell wie möglich wieder loswerden will.
Nach dem Bareback Riding wird die Schnur sofort gelöst, denn dann muss das Pferd von zwei Helfern erstmal wieder eingefangen werden.
Auf der Außenbahn startet derweil eine doch wesentlich harmonischere Disziplin, Reining und Cutting auf Hackamore. Dazu muss der Reiter zunächst nur mit dem Pferd vorgeschriebene Figuren (pattern) nachreiten, danach wird ein Rind losgelassen, dass er ohne Zwangsmittel, nur mit seinem Pferd, in verschiedenen Figuren vor oder neben sich her treiben muss.
Beim Team Roping sprinten zwei Cowboys hinter einem älteren Rind her. Der erste wirft sein Lasso über die Hörner des Rindes, und dann wirft der zweite sein Lasso um das Hinterbein. Auch dieser Wettbewerb geht auf Zeit.
Der Unterschied zwischen Bareback Riding und Saddle Bronc Riding besteht darin, dass beim Zweiten das Pferd einen Sattel trägt, an dem der Cowboy sich aber nicht festhalten darf. Einzig der Halfterstrick dient zum Festklammern. Deswegen fallen die "Reiter" hier schneller runter.
Die Arbeit - oder hier der Wettbewerb - der unberittenen Cowboys ist es, einen Haufen freilaufender Kälber einzufangen. Das geschieht am Besten in Teams von drei Mann, die sich je auf ein Kälbchen stürzen. Das Ganze hat mich irgenwie an den Dülmener Wildpferdefang im Meerfelder Bruch erinnert.
Salinas ganzer Stolz: Die Zuchtherde mit Stuten und Fohlen
Eine patriotische Trickreiterin zeigt mit ihren beiden Palominos artistische Kunststücke auf galoppierenden Pferden. In der Arena dahinter ist mal wieder Werbepause angesagt.
Steer Wrestling ist ein Teamsport: Zwei Reiter jagen einem Rind hinterher. Einer kontrolliert das Geschehen von der Seite, der andere lässt sich aus dem vollen Galopp auf den Stier fallen und ringt dessen Hörner zu Boden. Helfer fangen dann sein Pferd wieder ein.
Wir verziehen uns zwischendurch mal in den Jack Daniels Saloon. Um dessen Gelände betreten zu dürfen, müssen wir unseren Führerschein vorzeigen und beweisen, dass wir schon über 21 sind. Dann bekommen wir ein grünes Armbändchen umgelegt "Over 21" und dürfen rein.
Das Spektakel ist fast vorbei, die ersten gehen nach Hause. Doch noch wartet ein Galopprennen und das Freestyle Bullfighting auf uns.
Cowboy Clowns sorgen beim Bullriding dafür, dass die Bullen von den Cowboys abgelenkt werden, nachdem sie diese runtergebuckelt haben. Auffällig und als Clowns verkleidet springen sie dabei so nah wie möglich an die Bullen heran und laufen dann schnell weg. Beim Freestyle Bullfighting führen sie das nochmal getrennt vor. Dabei kommt es dann auch direkt zu einem Unfall, der mit dem Krankenwagen abtransportiert werden muss. Ein anderer Clown "kämpft" mit gebrochenem Arm. Harte Jungs sind das...
Das war's, zumindest für uns, mit dem Rodeo.
Wir fahren nach Hause und lassen den Tag bei sensationellen Temperaturen im Mucky Duck Pub mit Abendessen, Livemusik und Bier ausklingen.
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