Roping ist eine Disziplin beim Westernreiten, die in Deutschland aus Tierschutzgründen verboten ist.
In Amerika ist alles ein bisschen anders, hier schaue ich mir gerade ein Rodeo im Fernsehen an. Sponsornamen und -embleme schmücken ihre karierten Hemden.
Die Ränge des großen überdachten Stadiums sind gut gefüllt, immerhin handelt es sich hier um die Endausscheidungen, die besten Cowboys Amerikas treten gegeneinander an.
Beim Roping sitzt also der Cowboy auf seinem Pferd, das hinter einem Seil mehr oder weniger still steht, und wartet darauf, dass ein Kalb in die Arena freigelassen wird.
Er hat ein langes Lasso in der Hand und ein kürzeres im Mund.
Das Pferd ist meist auf Kandare gezäumt und trägt unter dem Zaumzeug ein Halfter, an dem das ty-down (das verhindern soll, dass das Pferd den Kopf hochreißt) befestigt ist.
Erklingt nun das Startsignal, wird das Kalb freigelassen und das Seil, dass Cowboy und Pferd am Lossprinten hindert, entfernt, sprintet das Pferd los hinter dem Kalb her. Der Cowboz wirft sein langes Lasso, das am Sattelhorn und an einem Riemen um den Pferdehals befestigt ist, dem Kalb um den Hals und springt vom Pferd. Das Pferd hat die Aufgabe, festgewurzelt stehen zu bleiben, damit das Kalb nicht weglaufen kann.
Der Cowboy rennt am Seil entlang zum Kalb, wirft es auf die linke Seite und schlingt ihm das kurze Lasso um das rechte Vorderbein. Mit dem Rest des kurzen Seils fesselt er nun die Hinterbeine mit dem rechten Vorderbein zusammen.
Die Zeit wird gestoppt, die Arbeit ist getan.
Der Cowboy geht zu seinem Pferd, steigt auf und lässt es ein paar Schritte vorwärts gehen, damit der Druck um den Hals des Kalbes nachlässt. Er entfernt das Lasso vom Sattelhorn und verlässt im Schritt die Arena.
Ein Helfer kümmert sich um das Kalb.
Das geht alles wahnsinnig schnell, Cade Swor als bester braucht 7,90 Sekunden um das Kalb bewegungsunfähig zu machen.
Die nächste Disziplin ist Barrel Race, ein rasantes Pferderennen um drei Tonnen nach einem komplizierten Muster. Hier reiten die Frauen, die ihre Pferde teilweise mit Peitschen antreiben. Auf besonders feines gutes Reiten geht es hier nicht, nur um Tempo und Wendigkeit. Die Pferde sind fein herausgeputzt mit glitzerdem Zaumzeug und Sattel, die Reiterinnen tragen ihre besten Hemden und Cowboyhüte, die langen blonden Haare wehen hinter ihnen her.
Nacheinander kommen sie aus dem Sattelgang geschossen, die Pferde wissen genau, worum es geht, doch heute ist irgendwie nicht so ganz ihr Tag, viele schmeißen die zweite Tonne um, was Strafsekunden bedeutet.
Sie absolvieren ihren Parcours und rasen im vollen Galopp wieder in den Sattelgang zurück, wo sie außer Sicht der Kameras ihre Pferde wieder anhalten.
Beim Bullriding dominieren wieder die echten Kerle. Mittlerweile hat sich das Sicherheitsbewusstsein vieler gesteigert und sie tragen Schutzwesten und Helme. Andere schwören immer noch auf den guten alten Cowboyhut.
In einem engen Corral, in dem sich der Bulle nicht bewegen kann, steigt der Reiter auf und stützt sich noch mit den Füßen auf die Querstangen aus gelbgestrichenem Metall.
Damit die Bullen auch ordentlich springen und bocken hat man kurz vor ihren Hinterbeinen ein Seil befestigt, das ihnen unangenehm ist, vor allem mit Reiter obendrauf.
Der Cowboy sitzt also in dem kleinen Kasten und schlingt sein Lasso dem Bullen um den Bauch, damit er sich daran mit einer Hand, an der er einen Handschuh trägt, festhalten kann. Die andere Hand streckt er in die Luft.
Das Tor öffnet sich, der Bulle mit dem Cowboy bockt in die Arena, bockt, dreht sich bockend im Kreis und springt immer wilder herum, bis der Cowboy endlich am Boden liegt.
Je länger der Cowboy sich oben halten kann, desto mehr Punkte bekommt er.
Die Chaps hat er wohl eher aus modischen Gründen an und weil sie so schön durch die Gegend wirbeln, wenn der Bulle ordentlich buckt.
05 Dezember 2005
Wrangler National Finals Rodeo
Eingestellt von Kerstin um 14:38
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