07 Dezember 2005

Seelöwen

Von allen Attraktionen Montereys haben es mir die Seelöwen besonders angetan.
Nachdem bei meinen letzten beiden Besuchen das Tor geschlossen war und ich nicht bis zu ihnen vordringen konnte, habe ich heute mehr Glück und kann sie live und in Farbe beim Rumliegen, Schwimmen und Felsenklettern beobachten. Ich bin nicht allein, ein Paar mit einer großen Videokamera und ein anderes Paar in einem Schlauchboot, ebenfalls gut mit Kameras ausgerüstet, ist genauso interessiert an ihrem Treiben.
Das Geschrei ist wie immer ohrenbetäubend - wir hören es manchmal nachts bis in unser Schlafzimmer - aber ich habe noch nie so viele Seelöwen tatsächlich im Meer schwimmen sehen. Kommt mir fast so vor, als sei nun doch die Paarungszeit angebrochen.

Obwohl mit anderen Seelöwen (Stellerscher Seelöwe, Neuseeländischer Seelöwe) verwandt, unterscheidet sich der Kalifornische Seelöwe in seiner Gestalt von ihnen. Er ist schlanker, sein Kopf ist zugespitzt, und die für andere Seelöwen typische Mähne der Bullen fehlt. Männchen werden 220 cm lang und 280 kg schwer, Weibchen kommen auf 180 cm und 90 kg. Beide Geschlechter sind dunkelbraun gefärbt und erscheinen schwarz, wenn sie aus dem Wasser kommen. Nur Jungtiere sind hellbraun gefärbt.

"Eine erhobene Flosse hilft, die Körpertemperatur zu erhalten. Die Adern der Flosse befinden sich nah an der Hautoberfläche. Wasser, dass von der Oberfläche verdunstet, kühlt das Blut. Eine in der Sonne liegende trockene Flosse wärmt das Blut."

"In den Kolonien leben die Seelöwen dicht gedrängt; einem Individuum steht selten mehr als 1 m² zur Verfügung."

"Entlang der Felsküsten ist die Versorgung der Westmöwen mit Futter das ganze Jahr über sicher gestellt. Im Sommer finden sie hier einen sicheren Nistplatz. Dies ist die einzige Möwenart, die an der kalifornischen Küste nistet. Möwen sind die allgemeinen Reiniger der Küsten und Strände, aber sie fangen auch Fische, Kalmare und Küstentiere." Daher werden sie von Jon "Müllvögel" genannt und verachtet.

Die Check Mate ist nur eins der Boote, die in Monterey zum Whale Watching eingesetzt werden.

"Beim Beutefang tauchen Seelöwen etwa 40 m tief und suchen nach Fischen und Tintenfischen.

So ein Seelöwe lebt auf großem Fuße! Die Tiere sind so nah, dass ich diesem Exemplar auf die Flosse hätte treten können. Sowas mache ich ja natürlich nicht.

"Oft tauchen die Seelöwen in Gruppen und kreisen gemeinsam Fischschwärme ein."

"Die kalifornische Unterart war am Anfang des 20. Jahrhunderts in freier Wildbahn extrem selten. So gab es 1908 auf den Channel Islands nur noch einen einzigen Seelöwen. Inzwischen gibt es wieder 75.000 Seelöwen an US-amerikanischen Küsten (davon etwa 70.000 auf den Channel Islands) und 85.000 an mexikanischen Küsten."

"Kormorane haben keine wasserfesten Federn, deswegen müssen sie nach dem Tauchen nach Fischen ihr Gefieder in der Sonne trocknen."

Dieser Seelöwe scheint seine Freude daran zu haben, für meine Kamera zu posieren. Oder will er mir imponieren und mich verreiben?
Vielleicht wäre den Seelöwen ohne die viele menschlichen Besucher, die sie unterhalten, sogar manchmal ein bisschen langweilig?

Keine Kommentare: