Was fuer ein Event!
Von nah und fern stuermten die Menschen herbei, um diese Glanzleistungen der Kunstfliegerei zu bewundern, die dieses Wochenende in Salinas geboten werden.
Und wir mit Becky und Chris mittendrin, denn bei einer versprochenen Darbietung der Thunderbirds kann kein Air Force Mitarbeiter widerstehen.
Um horrenden Parkgebuehren und dem drohenden Verkehrschaos aus dem Weg zu gehen und ausserdem noch Sprit zu sparen, nahmen wir diesmal den kostenlosen Shuttlebus zum Flughafen von Salinas, auf dessen Gelaende das Spektakel abgehalten wurde. Schon die Busfahrt an sich war ein Erlebnis, wusste unser Fahrer doch nicht so ganz genau, wie man zum Flughafen kommt und wendete mehrmals mitten auf der Strasse, bis er die richtige Richtung gefunden hatte. Bei den breiten vierspurigen Strassen ist das fuer so einen Bus ja kein Problem.
Irgendwann waren wir dann auch angekommen und stuerzten uns, nachdem wir den massiven Militaerrabatt abgesahnt hatten, ins Getuemmel.
Auf dem Gelaende gab es ausser der Flugschau noch allerhand Staende mit Sonnenbrillen, Kriegsspielzeug - die ganze Show war ein Tummelplatz fuer die uniformierten Truppen - und Bretzeln, viele Flugzeuge zu bewundern und eine Frachtmaschine C-130 der Air Force, die man von innen besichtigen konnte und in der Jon schon mal nach England geflogen ist.
Wir reihten uns also erstmal in die lange Schlange ein, die auch im Flugzeug nicht abriss und schauten uns das ganz genau an.
Die Vorfuehrungen hatten noch nicht angefangen, also schlenderten wir noch ein bisschen ueber das Gelaende und wollten uns einen guten Platz suchen, um unsere eigens mitgebrachten Wolldecken auszubreiten, doch wir hatten uns mit dem Terrain des Gelaendes verschaetzt. Statt Wiese nur harter Asphalt. So ging das nicht!
Wohl oder uebel kauften wir dann doch noch Tickets fuer die grandstand Tribuene, wo wir auf schmalen Metallbaenken mit zahlreichen anderen Zuschauern zusammengepfercht Platz nehmen durften.
So richtig konnte ich die gerade beginnende Show nicht geniessen, musste ich doch immer an den schlimmen Unfall in Ramstein vor einiger Zeit denken, doch die anderen hatten ihren Spass.
Zivil- und Militaerflugzeuge wechselten mit elvisimitierenden Fallschirmspringern ab, zwischendurch gab es als besondere Darbietung einen raketenangetriebenen Truck und einen Robosaurus zu bewundern, der am laufenden Band Autos verschlang.
Fuer Ordnung und Service sorgten Uniformierte, Sheriffassistenten, Polizei- und Navy Leute. Nur das Alter dieser Menschen kam mir suspekt vor. Kaum einer der wichtig erscheinenden jungen Leute sah mir aelter aus als 17 oder 18 und tatsaechlich wurde mir erklaert, dass diese Kids wohl Freiwillige waeren, die die oertliche Polizei bei derlei Veranstaltungen unterstuetzten, als Helfer, Ordner und Kartenabreisser taetig seien. Das Militaer unterhalte Jugendgruppen, die ihre Mitglieder schon in der Highschool rekrutiere und zu gewissen Uebungen und Hilfsdiensten heranziehe. Komisches Land, in dem ich hier lebe!
Die Navy-Kinder hatten auch noch verschiedene Rangabzeichen an ihrer Kleidung angesteckt, ein Verein, der sich mit der deutschen Jugendfeuerwehr oder den Pfadfindern wenn ueberhaupt nur ganz am Rande vergleichen laesst.
Waehrend die kleinen Staatsdiener also vor unseren Augen hin und her patrollierten, ihre - wohl geschenkten - Wasserflaschen schwenkend, nahmen die Vorfuehrungen ihren Lauf.
Die Hauptattraktion jedoch, die als allerletztes geplant war und der Hauptgrund fuer die meisten Zuschauer, sich ueberhaupt auf den Weg nach Salinas zu machen, die Thunderbirds der Air Force, konnten keine Kunststuecke vorfuehren, weil das Wetter, das sich den ganzen Tag ueber mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein - so strahlend, dass ich dringend einen neuen Huf kaufen musste, um meine Augen zu schuetzen - von seiner besten Seite gezeigt hatte, sich immer weiter verschlechterte und niedrige Wolken die Sicht erschwerten, wenn nicht gar verhinderten.
Enttaeuscht machten wir uns, nachdem wir eine halbe Stunde lang auf den Bus nach Monterey gewartet hatten, auf den Heimweg.
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