BILDER HIER KLICKEN!
Das war am Freitag, denn an diesem Tag muss Jon nicht zur Schule und deswegen konnten wir das Boot um 10 Uhr morgens nehmen, das uns zu ungeahnten Naturschauspielen transportieren sollte. Ich dachte erst schon, ich waere zu warm angezogen, aber auf dem Meer herrscht ein rauer Wind und unter bedecktem Himmel gab es keinen Grund zum Schwitzen. Es war saukalt, besonders, wenn das kleine Schiff schnell fuhr. Manchmal verlangsamte es sein Tempo und hielt an, ein Signal fuer alle Fahrgaeste (ausser uns noch einige Amis, Deutsche und Franzosen), sich von ihren Sitzplaetzen zu erheben und, sich an der Reling festklammernd, so weit ueber Bord zu lehnen, dass sie fast ins Wasser gefallen waeren, was aber nicht weiter tragisch war, da das Boot mit genuegend Schwimmwesten, Rettungsringen und sonstigen lebensrettenden Massnahmen versehen war, was einmal im Jahr von der amerikanischen Regierung, die sich gut um uns kuemmert und keinen Aerger am Hals haben will, kontrolliert wird. Ausserdem machte der Pazifische (=Stille oder Friedliche) Ozean seinem Namen alle Ehre und war bis auf ein paar kleinere Wellen brettflach.
Der Grund, warum sich alle Passagiere dieser Prozedur unterzogen war, dass immer, wenn das Schiff langsamer fuhr, es in den ansonsten langweiligen endlosen Weiten des Meeres etwas Interessantes zu sehen gab. Dafuer hatten wir schliesslich bezahlt.
Der erste Grund fuer einen Halt war ein harmloser kleiner Seeotter, der sich uns auf dem Ruecken treibend praesentierte. Er begutachtete neugierig die zu seiner Belustigung herangekarrten Touristen, winkte einmal kurz in die hastig klickenden Kameras und tauchte unter. Das Schiff nahm Fahrt auf.
So vielversprechend die Sache begonnen hatte, ging sie erstmal nicht weiter. Irgendwann wurde zwar ein Wal gesichtet, aber bevor alle Passagiere sich ueber die Reling lehen konnten, zeigte er uns auch schon seine majestaetische Schwanzflosse und tauchte unter. Der Kapitaen der Check Mate, unseres Bootes, hoffte, dem Wal bei langsamer Fahrt in die richgtige Richtung zu folgen, aber damit hatte er leider kein Glueck. Diesen Wal sahen wir nicht wieder.
Der Kapitaen aenderte seine Taktik und nahm die Verfolgung eines anderen Whale Watching Unternehmens auf, das sich in der Naehe befand. Wir fuhren ziemlich lange und ereignislos ueber das Meer, bis endlich doch noch ein Wal gesichtet werden konnte. Seine Rueckenflosse und der lange gebogene Ruecken liess auf ein besonders grosses Tier schliessen. Die Fontaene, die er aus seinem Blasloch spritzte, war ueberwaeltigend. Waehrend die Fotoapparate klickten, wurden wir per Lautsprecher ueber Lebensweise und Ernaehrung dieser herrlichen Tiere aufgeklaert.
Schliesslich wurde es dem Wal zu bunt und er verabschiedete sich mit hoch erhobener Schwanzflosse.
Wir fuhren weiter und erlebten den definitiven Hoehepunkt der Tour: Ein ganzer Schwarm Delfine war gesichtet worden und wir hielten auf ihn zu. Die Meeressaeuger zeigten sich als wesentlich kontaktfreudiger, verspielter und agiler als ihre grossen Kollegen und schwammen mit unserem Schiff um die Wette. bestimmt 30 oder 40 Tiere sprangen, schwammen, prusteten und wir mittendrin! Herrlich!
Lange Zeit hielten wir mit den Delfinen mit, bevor der Kapitaen abdrehte und die Check Mate sicher wieder in den heimischen Hafen steuerte. Endlich kam auch die Sonne raus und wir konnten noch ein paar schoene Aufnahmen von den Seeloewen und der Kueste machen, die fuer die naechsten 18 Monate unsere Heimat ist.
26 August 2005
Whale Watching
Eingestellt von
Kerstin
um
17:12
Labels: Kalifornien, Monterey, USA
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)



Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen