Longdogger Beach Challenge

Im Februar war ich als Helfer beim Melbourne Marathon dabei. Dass da noch was kommt, damit hatte ich gar nicht mehr gerechnet.

Nun gab es am Samstag im Kreis gleich zwei 5km Strandläufe. Das ist sehr ungewöhnlich, denn offizielle Rennen am Strand sind sehr selten. Morgens der erste Lauf der "Space Coast Runner of the Year" Serie. Da ich bei dieser Serie dieses Jahr sowieso keine Chance habe und Jon noch nicht wieder so schnell kann/soll/will, haben wir lieber ausgeschlafen.

Der Lauf am Abend wurde vom Melbourne Marathon gesponsort und vielleicht hat sich da ja jemand daran erinnert, dass ich damals vorgeschlagen hatte, die Helfer zum Dank im nächsten Jahr umsonst laufen zu lassen. Jedenfalls hatte ich eine Einladung für diesen Lauf. Wer spart schon nicht gerne $30 und läuft mit 350 anderen 5km am Strand entlang?

Auf das Freibier im Anschluss habe ich lieber verzichtet, aber beim Wasser auf der Strecke natürlich wie immer zugegriffen - diesmal war eine andere Frau mein "Opfer", die wohl einsehen musste, dass man durch Trinken einfach keine Zeit verliert. Ich hatte sie schon vorher überholt, aber sie zog an der Wasserstation wieder an mir vorbei. Kurz darauf hatte ich sie wieder. Das gefiel mir besonders gut, weil sie vorher wie ein Kamel in den Gegenwind gespuckt hatte. Ich war zu dem Zeitpunkt direkt hinter ihr. Keine besonders gute Idee...

Der Strand war wesentlich schmaler als beim letzten Strandlauf in Jacksonville und der Sand tiefer, was sich in allen Ergebnissen widerspiegelte. Außerdem waren die meisten schnellen Läufer schon am Morgen gestartet. Einige ließen es sich nicht nehmen, zwei Rennen an einem Tag zu laufen. Jedenfalls resultierte das alles in meinem langsamsten Fünfer aller Zeiten: Mit 29:29 kam ich ins Ziel, aber sehr zufrieden, denn ich hatte mich nicht überanstrengt und am Ende musste man noch mal durch den ganz tiefen Sand. Wenn die Uhr nicht so gefährlich auf die 30 zugekrochen wäre, wäre ich diese letzten Meter wohl sogar gegangen, aber dann war es doch geschafft.


Die Überraschung kam bei der Siegerehrung. Bei der Zeit - meine PB auf 5 km ist fast 10 Minuten schneller - und dem doch relativ großen Teilnehmerfeld hatte ich eigentlich nicht erwartet, hier noch einen Blumentopf zu gewinnen.
Doch als es endlich soweit war und die F30-34 ausgerufen wurde, landete ich in meiner Altergruppe schon wieder auf dem ersten Platz. Na so was! Ich lief nach vorne, um meine Medaille abzuholen und zeigte dabei demonstrativ auf mein "Baby on Board" Shirt. Der Ansager überschlug sich fast vor Begeisterung und alle klatschen und jubelten mir noch mal richtig zu. Das war richtig klasse!

Natürlich ist schon klar, dass auch das kein wirklich verdienter "Sieg" war, aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Ich freu mich schon, wenn ich meinem Sohn später mal all die schönen Andenken zeigen kann, die er mit mir zusammen schon im Bauch gewonnen hat!
ERGEBNISSE