09 August 2009

Flagler Beach Camping Trip - Sonntag

Auch am Sonntag klingelte der Handy-Wecker zu nachtschlafender Zeit um 5:44 Uhr. Zehn Meilen waren geplant und die Erfahrung vom Vortag hatte gelehrt, dass es besser war so früh wie möglich aufzubrechen. So erlebten wir den Sonnenaufgang über dem Atlantik laufend, auf der Straße direkt am Meer entlang. Der Strand eignet sich hier nicht besonders zum Laufen, zu schmal und zu steil abfallen. Die erste Meile nach Süden war besonders langsam. Wir waren wohl noch nicht richtig wach. Umdrehen und wieder zum Campingplatz zurück, denn wir wollten keine Wasserflasche mitschleppen und außerdem musste ich aufs Klo. Damit hatten wir schon das erste Fünftel geschafft. Nun ging es Richtung Flagler Beach Pier, wieder am Meer entlang, diesmal nach Norden. Die Sonne tauchte aus dem Atlantik auf und stieg langsam höher, gewann an Kraft. Am Pier angekommen nutzten wir alle Anlagen, die wir am Vortag ausgeguckt hatten. Aus der Dusche ließen wir uns das Wasser über den Kopf laufen. Herrlich!
Wir bogen nun nach Westen ab, um die hohe Brücke über den Küstenfluss zu besteigen. Die Aussicht von oben war genial (leider gibt es keine Fotos) und machte alle Anstrengungen des Anstiegs wett. Sowieso achtete ich wie immer darauf, dass mein Puls nicht über 160bpm stieg und im absoluten Schneckentempo war das auch kein Problem. Oben auf der Brücke drehten wir schließlich wieder um und sausten bergab. Das war toll! Ohne Anstrengung einfach rollen lassen, viel schneller als sonst.
Auf dem Rückweg noch mal am Pier vorbei, noch mal duschen und trinken und dann zogen wir doch eine schattige Strecke durchs Wohngebiet der Aussicht aufs Meer vor. Die Sonne stand noch tief genug, um die Häuser Schatten auf die gesamte Straße werfen zu lassen. Obwohl ich meine Beine nun doch schon ordentlich spürte, war es viel besser im Schatten zu laufen.
Einen allerletzten Mini-Schlenker in den Park und es war geschafft. Mit 16,25 km in 1:44:49 (Pausen rausgestoppt, insgesamt waren wir zwei Stunden lang unterwegs) kann ich mich eigentlich nicht brüsten und das einen langen Lauf nennen, aber vom Gefühl her war es das trotzdem. Mein Körper scheint jegliches zurückliegendes ernsthaftes Training komplett vergessen zu haben und ist so mit dem Babymachen beschäftigt, dass ich mir nach dieser Strecke doch so vorkam, als wäre sie doppelt so lang gewesen.
Egal, es war geschafft, wir waren froh und zufrieden und das zählt ja schließlich auch was. Wenn das Baby da ist, wir umgezogen sind - irgendwann im nächsten Frühjahr, wohin wissen wir noch nicht - und sich alles erstmal ein bisschen eingespielt hat, dann kann ich auch wieder an richtiges Training denken und an neue Bestzeiten. Alles was ich im Moment laufe dient ja nur dazu, einigermaßen fit zu bleiben und nicht alles zu verlieren (auch wenn es mir schon manchmal so vorkommt), Minizwerg und mir was Gutes zu tun und glücklich zu sein. Ich messe einfach wieder mit anderen Maßstäben.

Jedenfalls schmeckte der Erdnussbutter-Bagel und die Schokomilch nach diesem Lauf besonders gut und gab ganz schnell neue Kraft, das Zelt abzubauen und alles einzupacken. Noch vor zehn Uhr saßen wir wieder im Truck auf dem Weg nach Hause und freuten uns auf unser klimatisiertes Haus.

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Was für ein schönes Wochenende! Trotz der Hitze hat es viel Spaß gemacht, mal wieder was anderes zu sehen und aus dem Haus zu kommen. Mit Jon macht das Reisen doch immer viel Spaß und wir machen immer so schöne Sachen. Allerdings wird es mit dem Zelten für mich nun bald erstmal vorbei sein. In zwei Wochen noch mal, denn wir sind für den fünf Meilen langen Summer Beach Run in Jacksonville angemeldet und wollen danach in St Augustine campen. Aber danach wird es wohl mit meinem wachsenden Bauch immer beschwerlicher werden. Zum Glück haben viele State Parks auch Hütten, sodass wir sicher noch den einen oder anderen Ausflug unternehmen können bevor es ernst wird. Ganz besonders freue ich mich auch schon auf den Besuch meiner kleinen Schwester im Herbst und meiner lieben Eltern im Winter. Es wird uns ganz sicher nicht langweilig werden!

8 Kommentare:

Pienznaeschen hat gesagt…

Ihr zwei, nein drei seid klasse! Solche Trips (ein wenig neidisch bin ich schon) zu machen und dann um 10 Uhr nach bereits guten 16 Kilometern einem Frühstück und Einpacken bereist starklar zu sein ist eine Leistung. Oh, das auf dem "Boden" schlafen wird sicherlich mit den kommenden Wochen immer beschwerlicher werden, aber Euch wird ja nicht langweilig und Besuch von der Familie ist das schönste :)

Jasmin... hat gesagt…

Das klingt nach einem rundum tollen Wochenende!
Ich kann Julia nur zustimmen, dass ich das auch als eine beachtliche Leistung empfinde , was ihr an einem Sonntag morgen bis 10 Uhr schon so alles geschafft habt - da hatte ich gerade mal ein Augenlid gehoben... ;-)
Aber bei der Hitze und Schwüle wird man sicher schnell zum Frühaufsteher!

Blumenmond hat gesagt…

Ach mal wieder schön und schöne Fotos. Ich schaue immer nach Fotos von Dir und ob sich der Babybauch schon schön abzeichnet aber noch nichts zu sehen - zeig mal eins;-)

Kerstin hat gesagt…

Julia, wir muessen ja nun die verbleibende Zeit in Florida gut ausnutzen! Das ist das Schoene daran, wenn man immer nur begrenzte Zeit an einem Ort wohnt. Man ist sich dessen mehr bewusst und macht mehr als wenn man denkt, man haette ja alle Zeit der Welt.

Jasmin, normalerweise schlafe ich auch laenger, aber wir hatten ja was vor. Zelt abbauen und einpacken ist bei Hitze einfach nur graesslich. Ausserdem haben wir so viel Routine, dass das alles ganz flott geht.

Blumenmond, hier kann man ihn finde ich schon gut erkennen: http://photos-b.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-snc1/hs142.snc1/5252_1083547338086_1508442482_30206209_370851_n.jpg

Kerstin hat gesagt…

Ach, der bloede Link geht nicht.

Martin hat gesagt…

Dass ich mit dieser Uhrzeit zum Starten nicht so klar komme , weißt du ja. Aber wenn ich damm lese wie oft du die Duschen zur Abkühlung brauchst, habe ich eine ungefähre Ahnung wie warm es bei Dir ist. Und natürlich ist dein Körper im Moment hautsächlich fürs Baby da!;-)

Pienznaeschen hat gesagt…

Ist es nicht auch schwer, irgednwan anzukommen und sich heimisch zu fühlen ...? Aber ja, alles hat meherer Seiten und so wie ihr es macht ist es einfach klasse.
Mit dem Bauch, da geht aber noch was ;)

Kerstin hat gesagt…

Martin, es ist ziemlich warm und schwuel, das kann ich schon mal sagen. Auch Jon war ueber die Dusche froh, obwohl er gar nicht schwanger ist!

Julia, ich bin ja grad mal im 4. Monat. Da geht noch einiges! Heimisch fuehl ich mich immer ueberall ganz schnell. Wenn wir erstmal eine Bleibe gefunden haben (und uns nachher aergern, weil es schoenere Wohngegenden gibt die wir nicht kannten, als wir eingezogen sind) und unser Moebel und der andere Kram da sind, ist alles gut. Wir werden im Gegenteil immer ganz kribbelig, wenn wir lange an einem Ort bleiben. Ich freu mich jedenfalls schon wieder auf was Neues um das dann mit meiner kleinen Familie (HURRA!) zusammen erkunden zu koennen. Das wird wohl anders wenn das Kind (oder die Kinder?) erstmal zur Schule gehen, aber bis dahin ist ja noch Zeit.