22 Juli 2009

Laufen und Schwimmen

Bei Tagestemperaturen von schwülen 35 Grad im Schatten - wenn es denn mal Schatten gäbe! - gibt es nicht viele Möglichkeiten, sich tagsüber im Freien aufzuhalten.
Seit ich die Eisentabletten nehme und nun da sich das zweite, "einfache" Trimester nähert habe ich zwar wieder etwas mehr Energie, aber früh aufstehen geht trotzdem meist nur in Ausnahmefällen, wenn ich etwas besonderes vorhabe. Normalerweise schlafe ich im Moment einfach zu gerne lange, als dass ich mich täglich zum Laufen am frühen Morgen aus dem Bett quälen würde. Ausnahmen bestätigen die Regel, und so werden wir am Sonntag Morgen wieder um halb sieben mit der Gruppe am Indian River laufen. Sonst bin ich da aber eher faul und bilde mir ein, das auch mal sein zu dürfen.

Ich habe ja eine Lösung, um nicht in der größten Hitze laufen zu müssen. Auch wenn viele Läufer das Laufen auf dem Band kategorisch ablehnen, so ist es doch für mich eine hervorragende Möglichkeit, auch im Sommer und schwanger weiterzulaufen, ohne mein Baby der Gefahr eines Hitzschlags auszusetzen. Langsam werde ich da auch schlauer: Während ich am Sonntag noch extra in ein anderes Fitness Center gefahren bin, weil die Bänder dort eigene Fernseher haben, musste ich doch ganz schnell feststellen, dass es dort dafür keine kleinen Ventilatoren am Laufband gibt so wie im YMCA, wo ich normalerweise laufe. Ich hätte nie gedacht, was diese kleinen Dinger für einen Unterschied machen und so musste ich mich im schneckigsten Schneckentempo über die sieben Meilen schleppen, um meinen Puls noch einigermaßen unter Kontrolle zu halten.

Mittwoch war ich dann wieder schlauer und habe auf mein Privatfernsehprogramm verzichtet, dafür 41 Minuten lang Nachrichten geguckt - das bildet ja auch weiter - und hatte meine Kühlung von vorne. Siehe da, es ging gleich wieder einfacher und der Puls blieb da wo er hingehört. Wieder was dazu gelernt!

Nach 6,7 km war ich trotz Ein- und Ausjoggen und -gehen noch nicht wirklich ausgelastet und hatte zu viel Zeit drinnen verbracht. Draußen schien die Sonne und es war brüllend heiß, aber wozu hat das YMCA es einen wunderbaren Swimmingpool olympischer Ausmaße, der schon den ganzen Sommer lang in 50m Bahnen aufgeteilt ist und erstaunlich wenig genutzt wird.

Leider ist das Wasser nicht besonders tief, man kann außer beim Sprungbrett natürlich überall stehen und so heizt sich das Wasser besonders am flacheren Ende schon sehr auf. In Floridas Sandboden mit hohem Grundwasserspiegel ist es nicht einfach, tief zu graben und die Wände gut zu sichern. Mit ein Grund, warum hier niemand einen Keller hat.
Der Pool wird als Gegenmaßnahme tagsüber an einer langen Seite mit Wasser berieselt, sodass wirklich nur ein Ende besonders warm ist. Zum Einfach-Nur-Schwimmen ohne irgendwelche Zeitambitionen macht mir das gar nichts aus. 1000 langsame Meter sind es noch geworden, aber immerhin konnte ich im Gegensatz zu den letzten Wochen, wo es mir noch viel schwerer fiel, komplett durchschwimmen und musste nicht alle 300m Pause machen.

Heißt es deswegen "Iron-Man", weil ohne dieses wichtige Spurenelement im Körper gar nichts geht? Ich werde jedenfalls brav weiter schlucken, denn das war wirklich ein schönes, entspanntes Training, das so in der Form vor ein paar Wochen nicht möglich gewesen wäre.

1 Kommentar:

ultraistgut hat gesagt…

Ja, liebe Kerstin, die Hitze muss grausig sein, und dennoch findest du immer wieder Möglichkeiten, deinem Hobby, der Bewegung, wie auch immer, nachzugehen. Die/der Kleine wird dabei rechtzeitig daran gewöhnt, dass er eine sportliche Mutter hat.

Pass gut auf dich auf !