07 Januar 2007

Trailrun am Sonntag

Als Vorbereitung für den 25 km Angel Island Trail Run am nächsten Sonntag, wo es auch wieder ziemlich hügelig zugeht, bin ich heute mal nach Carmel Valley gefahren, um die Holt Road, die in den Snivleys Ridge Trail übergeht, zu laufen. Die Berge im Carmel Valley sind extrem steil und ich hab noch einen der moderateren ausgewählt, denn eine Steigung von 20-30% - der Weg durch den Garland Ranch Regional Park auf Snivleys Ridge - wollte ich mir dann doch nicht antun.
Das Wetter war perfekt: sonnig, 17 Grad, klar und windstill. Da wir gerade erst am Donnerstag aus Deutschland wieder gekommen sind, weiß ich Kalifornien wieder viel mehr zu schätzen. Ich konnte doch tatsächlich zum ersten Mal in diesem Jahr im kurzärmeligen T-Shirt laufen. Auch die Landschaft ist wunderschön mit steilen Bergen, Bäumen und immergrünen Gebüsch. Dazu Ausblicke auf das Tal von Carmel und die Bucht von Monterey.
Ich hatte meinen MP3-Player dabei und Gatorade im Camelbak, war also bestens vorbereitet.
Das war auch gut so, denn nach kurzer Zeit im Tal auf der Straße stieg der Weg an. Es ging bergauf, mal mehr und mal weniger steil und das bis es Zeit wurde umzukehren, also nach etwa 7,5 km. Das tragbare GPS-Gerät Forerunner 101 macht es mir nämlich möglich, jede beliebige Strecke (außer besonders waldreiche Wege oder enge Straßenschluchten) zu laufen und immer über die gelaufenen Meilen und Zeit Bescheid zu wissen. Das ist sehr praktisch, weil ich für den Halbmarathon in Huntington Beach am 4. Februar einem festen Trainingsplan folge, nach dem ich jeden Tag eine bestimmte Strecke zurücklege.
Jedenfalls ging es ununterbrochen bergauf und bald dachte ich schon, umkehren zu müssen, weil die Straße mit einem massiven Eisentor gesperrt war: Gated Community - geschlossene Gesellschaft. Das ist hier in Kalifornien nicht wirklich unüblich, aber diesmal hatte ich Glück und ein kleineres Tor für Fußgänger stand offen. Ich konnte weiter. Die Straße machte einen Bogen und fast hätte ich den Zugang zum Wanderweg verpasst, wenn ich mich nicht doch noch entschlossen hätte, zurück zu laufen und noch mal genauer nachzusehen. Tatsächlich verlief ein wenig versteckt zwischen Golfplatz und einem Wohnhaus der Zugangsweg zum Snivleys Ridge Trail. Es ging weiterhin bergauf und ich kam teilweise nur im Schneckentempo voran, aber immerhin konnte ich die ganze Strecke über laufen und musste nicht zwischendurch gehen. Ich hatte auch viel nachzudenken und zu planen, so verging die Zeit recht flott.
Als ich dann endlich umkehren konnte, war es jedoch schwierig, die herrliche Aussicht zu genießen, da ich besonders auf den Weg unter mir achten musste. Bergab hatte ich natürlich ein höheres Tempo drauf und der Weg war zwar meist breit, aber auch manchmal steinig und uneben.
Der Rückweg konnte ich natürlich viel schneller zurücklegen und so schaffte ich die 9 Meilen oder ca. 14,5 km in einer Zeit von 1 h 29 min 31 sec, nicht gerade mein persönlicher Rekord, aber immerhin doch noch unter 10 Minuten pro Meile. Und jeden Tag renne ich ja auch nicht so die Berge hoch.
Meine Knie machten mir nach dem Lauf doch zu schaffen und ich war ziemlich müde und ausgepowert, sodass ich auf einen Ausritt verzichtete, mir nur einen Salat zum Mittagessen holte und ihn im Garland Ranch Regional Park verzehrte, bevor ich wieder nach Hause fuhr mit dem festen Vorsatz, den Rest des Sonntags und damit meiner Weihnachtsferien auf dem Sofa zu verbringen.

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