Die "schwarzen Huegel", in die uns der heutige Ausflug fuehrte, heissen so, weil sie von Nadelbaeumen bedeckt sind und daher von weitem schwarz wirken inmitten einer hellbraunen Praerie.
Die groesste Attraktion der Gegend ist ohne Zweifel Mount Rushmore, ein Berg, in den vier Praesidentenkoepfe eingeschnitzt sind. Von diesem Monumentalwerk profitiert der ganze Staat und so sind auf dem Weg zum Mount Rushmore jede Menge Touristenfallen aufgestellt, die allerdings im Winter fast ausnahmslos geschlossen sind.
So konnten wir weder durch den Drive-In-Zoo fahren noch die Besuchergoldmine besichtigen und Keystone, der Ort am Mount Rushmore, deren Bevoelkerung hauptsaechlich in Wohnwagen zu hausen scheint, ist ebenfalls fast komplett ausgestorben.
Um zum Monument vorgelassen zu werden, mussten wir aber doch die $8 Eintritt bezahlen, doch das Ticket gilt fuer ein ganzes Jahr (wobei es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass wir die Reise noch mal machen...) und so haben wir im Prinzip keinen Nachteil, eher konnten wir froh sein, dass uns der Blick auf die Steinkoepfe nicht durch Tausende anderer Touristen versperrt wurde.
Die ganze Angelegenheit ist natuerlich sehr patriotisch und soll an die Groesse, Unabhaengigkeit, Freiheit usw. erinnern, auf denen die Vereinigten Staaten aufgebaut sind. Um zur Aussichtsterasse zu gelangen, mussten wir durch einen Gang mit Fahnen aller Bundesstaaten laufen und die vier Praesidenten sind sorgfaeltig ausgewaehlt, ein jeder symbolisiert eine andere besonders tolle Eigenschaft Amerikas.
Ganz links ist George Washington zu bewundern, daneben sehen wir Thomas Jefferson, gefolgt von Theodore Roosevelt und ganz rechts finden wir Abraham Lincoln.
Im Museum, das immerhin geoeffnet hatte, erfuhren wir allerhand Wissenswertes ueber Entstehung und Bedeutung des Denkmals.
Die obligatorischen Fotos "Wir vor Mount Rushmore" muessen natuerlich auch noch gemacht werden.
Auf dem Gelaende grasen Bergziegen, die sich nicht am Autoverkehr stoeren und frei herumlaufen duerfen.
Noch nach dem Verlassen des Parks ist das Gesicht Washingtons im Profil zu bewundern.
Als naechster Programmpunkt stand das Crazy Horse Monument an, ein ehrgeiziges Projekt, das Mount Rushmore an Groesse und Grossartigkeit noch in den Schatten stellen soll, wenn es denn irgendwann mal fertig gestellt werden sollte.
Crazy Horse war ein Indianderhaeuptling, der sich in der Schlacht um Little Big Horn besonders hervorgetan hat. Die Indianer wollten, als sie die Arbeiten am Mount Rushmore sahen, zeigen, dass sie auch grosse Helden hevorgebracht haben und so kamen sie auf die Idee, ein eigenes Monument zu bauen. Sie engagierten einen Bildhauer, der den Rest seines Lebens damit zubrachte, an dem Denkmal zu bauen. Nach seinem Tod uebernahmen seine Ehefrau und seine 10 Kinder die Arbeit.
Da es sich um ein rein von den Besuchern finanziertes Projekt handelt, ist der Eintrittspreis mit $10 pro Person oder $24 pro Auto recht happig. Wir kamen allerdings umsonst rein, weil Jon beim Militaer ist.
Wenn die Statue einmal fertig ist, soll sie den Oberkoerper von Crazy Horse sowie Kopf und Hals seines Pferdes darstellen. Im dazugehoerigen Museum sahen wir Ausstellungsstuecke indianischer Kultur und einen kurzen Film ueber die bisherigen Bauarbeiten.
Ueber interessante Strasse, die ein bisschen an die Eifel erinnerten, fuhren wir nach Custer, wo wir ein verspaetetes Mittagessen, bestehend aus Buffalo Burgers einnahmen.
Das waren dann leider auch schon die einzigen Bueffel, die wir sahen. Obwohl wir auf dem Rueckweg nach Rapid City durch den Custer State Park fuhren und auf Warnschilder auf die Gefaehrlichkeit hingewiesen wurden und auch ziemlich viel Bueffelmist rumlag, bekamen wir keinen lebenden Bison zu Gesicht.
Dafuer aber um so mehr Berge, Baeume und zugefrorene Seen. Leider konnten wir nicht alle Strassen benutzen, da einige in hoeheren Lagen nicht von Schnee geraeumt und daher fuer den Verkehr gesperrt waren. Und wenn hier was gesperrt ist, dann kommt man wirklich nicht mehr durch!
Als wir nach Rapid City zurueck kamen, war es schon dunkel, doch die ueberdachte Mall war hell erleuchtet und so schauten wir uns noch ein bisschen in den Geschaeften um. Als Tribut an den Wilden Westen und weil ich sowieso schon lange neue haben wollte, bekam ich dann noch ein Paar Westernstiefel.
Am Abend entspannten wir uns wieder in Hot Tub und Pool unseres Hotels. Genau das Richtige nach so einem Tag!
Morgen geht's dann endlich nach Iowa zu Jons Eltern, wo wir Weihnachten feiern wollen. Jons Vater hat sogar ein Arrangement mit einem befreundeten Farmer getroffen, dass ich auch mal reiten kann!
20 Dezember 2005
Black Hills
Eingestellt von Kerstin um 23:18
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