Es ist Sonntag, Wandertag.
Die alte Kuestenstrasse war die erste Strasse, entlang der bergigen Big Sur Kueste bevor 1932 die Bixby Bruecke eroeffnet wurde.
Ich beginne die Wanderung am noerdlichen Ende des Big Sur Tales im Andrew Molera State Park in der Naehe der Muendung des Big Sur Rivers.
Die sich windende und atemberaubende Strasse fuehrt ueber Huegel mit herrlichen Ausblicken ueber die Kuestenlinie und die Berge im Inland.
Der Weg faellt langsam in eine schattige Schlucht, reich an Farnen und Kuestenmammutbaeumen zum Little Sur River.
Er ueberquert den Fluss ueber zwei Bruecken und fuehrt parallel zum Sierra und Bixby Creek zur Bixby Bruecke zum Highway 1 zurueck.
Die Strasse ist fuer die Oeffentlichkeit zugaenglich, aber das zu beiden Seiten angrenzende Land ist Privatbesitz. Stacheldrahtzaeune und Verbotsschilder sollen unbefugtes Betreten verhindern.
Wir fahren ueber den Highway 1 Richtung Sueden die Big Sur Kueste entlang. Jon setzt mich am Eingang des Molera State Parks ab und verabschiedet sich, um zu Hause fuer seinen Test zu lernen. Weil das Handy hier keinen Empfang hat, verabreden wir uns fuer 15.00 Uhr an der Bixby Bruecke zehn Meilen weiter noerdlich.
Ich ueberquere den Highway und betrete die ausgeschilderte Coast Road, eine Staubstrasse, die bei schlechtem Wetter nicht befahrbar ist.
Es geht in zahlreichen Windungen bergauf, die Ausblicke auf die Kueste werden immer besser.
Schon bald verlasse ich das Gebiet des Andrew Molera State Parks und passiere ein Viehgatter zum Privatbesitz. Ab hier habe ich strikt auf der Strasse zu bleiben, "Durchgang, Camping und Bummeln" ueber das Privatgelaende sind verboten.
Ich laufe durch kleine Waldungen voller Eichen, Sycamores und Redwoods, bis ich schliesslich nach 1,5 Meilen einen 942 Fuss hohen Gipfel erreiche. Ich blicke ueber Kuestenterassen und den Andrew Molera State Park im Westen, ins Hinterland im Osten auf die Schlucht des South Fork Rivers und ueber den Dani Ridge auf den 3710 Fuss hohen Pico Blanco.
Langsam steige ich nun abwaerts und passiere zur Linken eine kleine Ranch. Wer mag wohl in dieser Einsamkeit eine Heimat gefunden haben? Immerhin fuehrt es eine Stromleitung zu dem Haeuschen und Telefonmasten verraten, dass die Bewohner auch abseits befestigter Strassen nicht voellig von der Zivilisation abgeschnitten sind.
Hinter der Ranch betrete ich einen Wald aus Kuestenmammutbaeumen.
Ich halte mich am westlichen Ende der Dani Ridge und wandere entlang des South Fork Little Sur River durch eine enge, schattige Schlucht mit Eichen, Ahorn, Pinien, Kuestenmammutbaeumen und Unterholz aus Farn. Am Grund des Canyons ueberquere ich auf zwei hintereinanderliegenden Metallbruecken den suedlichen und den Hauptarm des Little Sur Rivers.
Nun habe ich fast die Haelfte des Weges geschafft und mache erstmal Mittagspause, bevor ich mich wieder an den Aufstieg mache.
Ich steige bergauf aus dem Wald heraus und geniesse wieder die herrliche Aussicht ueber Berge und Meer.
Ein umgestuerzter Baum hat einen Erdrutsch verursacht!
Wieder komme ich in den Wald mit grossen Kuestenmammutbaeumen, diesmal verlaeuft die Strasse parallel zum Sierra Creek, den sie sechsmal ueberquert.
Am Rand der Bixby Schlucht steige ich langsam wieder auf. An gut eingezaeunten Privatgrundstuecken und -haeusern vorbei verlasse ich den Wald und habe bald eine herrliche Aussicht auf die Bixby Bruecke.
Es ist erst zwei Uhr, als ich die Bruecke erreiche, also gehe ich Jon noch eine Stunde lang an der Strasse entgegen, bis ich schliesslich wieder ins Auto steigen und mich nach Hause kutschieren lassen kann.
07 November 2005
Old Coast Road
Eingestellt von Kerstin um 10:45
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