17 Oktober 2005

Sonntagnachmittag

... in Monterey. Draussen herrscht ausnahmsweise mal Sommerwetter und Jon macht seine Hausaufgaben, aber er ist bereit, mir seine Kamera zu leihen.
Was macht man in so einem Falle als ordentlicher Deutscher?
Richtig, man geht an den Strand.
Und weil mein Woolworth Fotoapparat beim letzten Mal so kläglich versagt hat, will ich mal ausprobieren, wie nah man mit einer richtig guten Kamera ans Geschehen rankommt.
Hier also Zeug, das am Strand rumliegt aus der Nähe.

Und der Strand selber, in Richtung Seaside ist bis zum großen Hotel nicht viel los. Das angespülte Zeug liegt weiter oben und die Wellen sind auch nicht mehr das, was sie heute morgen noch waren.

Schatten im Sand.

Die Streifen am Horizont sind keine Wolken, sondern Berge. Am Strand von Monterey kommt man sich bei klarem Wetter vor wie an einem See, weil er in einer großen Bucht liegt, so dass man niemals das offene Meer sehen kann. Man blickt immer und überall auf die gegenüberliegenden Küstenstreifen.

Da hat mich doch glatt eine Welle überrascht. Gut, dass ich eine kurze Hose und Wassersandalen trage!

Das Strandgut ist nicht nur für meine Fotoexperimente interessant, sondern scheint für einige Besucher auch ganz praktischen Nutzen zu haben...

Ich gehe wieder zurück Richtung Monterey und Fisherman's Wharf.

Was die hohen Wellen in Carmel an Sand abgetragen haben, scheinen sie am Monterey State Beach als Seegras und Algen wieder angespült haben. Ein Paradies für Millionen kleiner Fliegen, die hier reiche Nahrung finden. Die Menschen halten sich allerdings bevorzugt im geräumten Teil in der Nähe des Hafens auf.

Der Tag ist noch jung, und so lasse ich die Sonnenanbeter hinter mir und nehme den Coastal Trail zur Heimat der Seelöwen, um mal zu schauen, was die heute so machen.
Dabei komme ich erstmal an den sich auf den knapp aus dem Wasser ragenden Felsen sonnenden Seehunden vorbei - was für ein Satz!

Das Gitter trennt Wildtiere und Menschen. Auf beiden Seiten ist mächtig was los. Wer hier vor wem geschützt werden soll, ist nicht ganz klar.

Ziemlich verschlafene Gesellschaft!

Ein Seeotter treibt sein munteres Spielchen zwischen den Seelöwen und Robben.

Auf Wiedersehen, ihr lieben Tierlein!
Ich gehe zurück zur Touristenfalls Fisherman's Wharf und schau mich dort noch ein bisschen um.

Clam Chowder ist eine Fischsuppe und wird traditionell in einem runden aufgehöhlten Sauerteigbrot serviert. Auf dem Fisherman's Wharf kann man diese Spezialität an jeder Ecke kaufen.

Montereys erster Pier aus Stein, gebaut 1846, schaffte Raum für einen kommerziellen Fischerkai im frühen neunzehnten Jahrhundert, als Montereys viele Millionen Dollar starke Fischindustrie geboren wurde.
Trotz vieler Veränderungen bewahrte sich der Kai bis heute die Liebe und den Flair der Vergangenheit - ein Denkmal an die Fischindustrie und die Fischer, die dem Wind und dem Meer trotzten.



Wieder zu Hause ist es ein Leichtes, Jon zu einer Clam Chowder auf der Wharf zu überreden. Schließlich muss auch der fleißigste Student mal was essen!

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