23 September 2005

Las Vegas Wedding

(geschrieben am 22. 9. 05 um 14:57)
Meine Guete, Las Vegas ist wirklich eine andere Welt. Wenn ich auch laengere Zeit auf den Kulturschock gewartet habe, hier ist er!Es ist einfach alles zu gross, zu kuenstlich, zu viel, zu glitzernd fuer mein schlichtes europaeisches Gemuet.Ich kann nur mit offenem Mund herumwandern und staunen, wie verrueckt die Amis sind. Was mich echt fertig macht sind die Temperaturen. Mit 30 Grad Celsius kann ich normalerweise recht gut leben. Wenn es nicht in allen Raeumen gute 15 Grad kaelter waere. Entweder ich schwitze oder ich friere, dazwischen gibt es nichts.Dann dieser Verkehr mit kilometerbreiten Strassen und unzaehligen Spuren und die Leute fahren viel ruecksichtsloser und verrueckter als in Monterey, wo sehr defensiv gefahren wird.Immerhin haben wir die Wedding License besorgt, was auch wieder ein Abenteuer fuer sich war. In keinem der Hochglanzprospekte ueber Hochzeiten in Las Vegas steht, wie lange man in dem schaebigen Courthouse, das gegen illegalen Waffengebrauch mit Metalldetektoren ausgestattet ist und in dem jede Menge zwielichtige Gestalten ein und aus gehen, warten muss, bis man endlich ins Wedding Office vorgelassen wird.Schon im Hotel haben wir heute Morgen unsere Frageboegen ausgefuellt, die die 1000 anderen Paare, mit denen wir Schlange stehen mussten, erst vor Ort bekamen, aber einen wirklichen Vorteil hatten wir dadurch nicht.Ueber eine Stunde mussten wir warten, bis wir endlich zum Schalter 5 vorgelassen wurden und unsere License bekamen. Der allerunromantischste Ort, den man sich ueberhaupt vorstellen kann, trotz auf Umweltpapier in rosa ausgedruckten Herzen und Armor mit Pfeilen. Wir waren froh, diesen Ort endlich wieder verlassen zu koennen und fuhren zu dem Hotel, in dem wir die naechsten zwei Naechte verbringen werden. Wir wohnen im 23. Stock, was meine Nervositaet zunaechst nicht wirklich lindern konnte, aber immerhin haben wir einen tollen Ausblick auf den Palmengarten mit Flamingos, Pinguinen und Schildkroeten, Pool und Weddingchapel des Hotels, eine ziemlich grosse Anlage, und im Hintergrund die kargen Berge der Wueste Nevadas.
(geschrieben am 23. 9. 05 um 11:00)
Las Vegas ist eine faszinierende Stadt, vor allem wenn es dunkel ist. Die Klimaanlagen stoeren mich immer noch ganz furchtbar, aber immerhin habe ich die in unserem Raum ausschalten koennen. Hier muss ich wenigstens nicht mehr frieren.Nachdem wir gestern das komplette Pflichtprogramm an Hochzeitsvorbereitungen abgearbeitet hatten - den Anzug fuer Jon abholen, das Kleid nach der langen Zeit im Auto noch mal glaetten lassen, einen Friseurtermin ausmachen und mit unserem wedding coordinator die Einzelheiten absprechen - konnten wir Las Vegas und das tolle Hotel zum ersten Mal richtig geniessen, schwimmen gehen, Jons angereiste Familie und Freunde treffen und wenigstens ein bisschen von dem beruehmten Las Vegas Boulevard sehen, auf dem man am Eifelturm und an der Freiheitsstatue vorbei kommt. Das Hofbraeuhaus haben wir aber nicht gesehen...Viel gespielt wurde zum Glueck nicht an diesem Abend, dafuer beim Latin Buffett um so mehr gegessen, weil die Auswahl so gross war, dass man sich kaum entscheiden konnte, was man sich auf den Teller laden sollte.
Leider ist das Wetter heute nicht so schoen, wie ich es mir zum Heiraten gewuenscht haette, sondern ziemlich bewoelkt. Ich bin fertig frisiert und geschminkt und warte auf meinen Braeutigam, der auch noch die Haare geschnitten bekommt und bald hier eintreffen muesste. Hach, ist das alles aufregend!Noch zwei Stunden und ich bin Mrs. Dea!

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