Führer: Der Europäische Fernwanderweg E8; Europäischer Fernwanderweg E1
Wanderzeit: 8.52-ca. 16.30
Wetter: Sonne, heiß, schwül
Strecke: Fürstenlager Auerbach - Reichenbach - Juhöhe - Birkenau
km: ca. 28
Pausen: viele Erholpausen, Mittagspause unterhalb der Jägerrast
Besonderes: Mark geht nicht mit. Kommen auf der Juhöhe an Isi-Gestüt vorbei, wo ein Hengst eine Stute auf der Weide decken soll. Poldi spielt den Araber!
Quartier: Hasselhof, Reiterhof mit ganz neuer Halle und Stall. Betreiberin Petra schaut schon aus dem Fenster als wir ankommen und fragt, ob ich bleiben will. Poldi bekommt einen schönen Offenstall an der Halle, Heu, Stroh, Kraftfutter, Selbsttränke. Ich schlafe daneben unter Dach. Dusche, Apfelsaft, Frühstück.
Land und Leute: Viel Wald, viele Berge, steile Auf- und Abstiege. Wasser unterwegs Mangelware. Der TOTE MANN, eine kleine Steinformation, bestehend aus "Kopf und Körper", wurde in den 50er Jahren beim Waldwegebau beseitigt. Im Frühjahr 1962 wurde er, nur wenige Meter vom alten Platz entfernt, unter Verwendung eines neuen "Kopfes" von dem Kerwe- und Heimatverein Hochstätten und den Verschönerungsvereinen Elmshausen und Schönberg neu erstellt. Der TOTE MANN ist in alten Flurkarten als markanter Punkt auf der ehemaligen Landesgrenze zwischen der Grafschaft Erbach und der Landgrafschaft Hessen. Um ihn rankt sie die folgende Sage, deren wahrer Kern die Ermordung des Nikolaus Glock aus Elmshausen durch seine Frau im Jahre 1555 bildet.
Vor langer Zeit kam an dieser Stelle ein Elmshäuser Mann mit seinr Frau beim Holzlesen in Streit. Anfangs flogen nur hässliche Schimpfworte hinüber und herüber, dann aber gerieten die beiden so heftig aneinander, dass die Frau in ihrer Wut ein Beil ergriff und ihren Mann damit erschlug.
Die Mörderin wurde verhaftet und der Tote, der quer über der Landesgrenze lag, an Ort und Stelle begraben. Wegen der Aburteilung der Frau entstand nun ein langwieriger Streit zwischen dem Grafen von Erbach-Schönberg und dem Landgrafen von Hessen. Jeder wollte die Mörderin an den Galgen bringen. Der Erbacher beanspruchte das Recht dazu, weil der Kopf des Erschlagenen auf erbachischem Boden lag, und der Landgraf erklärte: "Der größte Teil des Toten lag auf hessischem Gebiet!" Bis zur Entscheidung durch das Reichskammergericht sperrte man das unglückselige Weib abwechselnd von Monat zu Monat in Zwingenberg und Schönberg in den Turm. Sieben Jahre dauerte der Streit, und als man nicht mehr aus noch ein wusste, und die Kosten gewaltig gestiegen waren, kam einer auf einen guten Gedanken. Er gab dem Kerkermeister von Zwingenberg einen Wink, und der ließ wie aus Versehen einmal nachts den Schlüssel in der Gefängnistüre stecken. Am anderen Morgen war die Zelle leer.
Wohin die Frau geflohen war, konnte niemals festgestellt werden. Wer aber zur Geisterstunde beim "Toten Mann" durch den Wald geht, der kann sie jammern und klagen hören. Einige vollen sogar gesehen haben, dass sie um diese Zeit auf dem Stein sitzt und mit ihrem Kopftuch das Blut abwischt.
Geld: 0 Euro
30 Juli 2004
Fürstenlager Auerbach - Hasselhof Birkenau
Eingestellt von
Kerstin
um
15:02
Labels: Deutschland, Pferde, Wandern mit Pferd
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