... oder auf deutsch "Endbeschleunigung" genannt.
Das war vielleicht wieder eine Woche! Nicht nur waren einige ziemlich intensive Läufe dabei, es waren außerdem die meisten Kilometer seit dem Arizona Marathon. 63.46 Meilen oder 102.13 km sind es schließlich doch noch geworden, damit war das die zweite Woche über 100 hintereinander. Vom Umfang her ist das vollkommen ok. Ich habe keine Probleme damit, jeden Tag 10 bis 15 km zu laufen und am Wochenende an die 25. So kann es ruhig weiter gehen.
Nach dem wunderbar erholsamen Camping-Wochenende war ich am Montag ganz früh auf dem Golfplatz in der Nachbarschaft laufen. Golfer waren noch nicht unterwegs und die Arbeiter haben nur freundlich gegrüßt, vielleicht auch ein wenig komisch geguckt, weil ich drei Runden drehen musste, um meine 6 Meilen (9.66 km) vollzumachen. Aber das war es mir wert, denn Golfrasen ist einfach eine Wohltat für die Füße.
Von unserem Sturm-Lauf am Dienstag habe ich ja schon erzählt. Jon und ich hatten uns wieder am Nachmittag auf der Base getroffen und sein Auto auf dem Parkplatz vor seinem Büro stehen gelassen.
Mittwoch Morgen bin ich dann mit ihm zusammen dorthin zurück gefahren und bin natürlich auch gelaufen. Die Strecke ist sehr verkehrsarm, teilweise auch auf asphaltierten Gehwegen weit weg vom Autoverkehr, besitzt einige Trinkbrunnen und führt ein Stück weit direkt am Indian River entlang. Ich laufe sehr gerne dort. 9.55 Meilen (15.37 km) in 1:18:39 sind es am Schluss geworden. Ich hatte mir den Forerunner so programmiert, dass nach jeder Meile ein 20-Sekunden-Sprint kam. Dadurch wurde der Lauf aufgelockert und ich konnte nicht mein Tempo sehen. Immer gut, wenn ich locker nach Gefühl laufen will.
Donnerstag war der Hammer-Tag der Woche. Ein Goal Pace Run stand an, und das ist bei einem 10km Plan so ziemlich das Fieseste, was ich bisher erlebt habe. Die 10x1000m im 10-km-Tempo waren ja schon gemein, aber vor den 2x5000m hatte ich richtig Schiss.
Zwei (bzw. drei) Abwandlungen habe ich mir deswegen erlaubt: Erstmal bin ich auf dem Band gelaufen statt auf der Bahn, damit ich "einfach nur" das Tempo halten statt auch noch noch aktiv gegen die Erschöpfung anlaufen zu müssen. Und dann habe ich sie auf morgens und nachmittags aufgeteilt. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, zweimal hintereinander 5 km in jeweils 21 Minuten zu laufen mit nur drei Minuten Pause. Tut mir Leid, so weit fortgeschritten bin ich (noch) nicht. Es ist auch so sehr hart geworden, aber ich habe es geschafft! Morgens vor dem Zoo 3.12 Meilen (5.02 km) in 21:04, und dann am späten Nachmittag noch mal 3.17 Meilen (5.1 km) in 21:32. Danach war ich fertig mit der Welt.
Da war Freitag Morgen erstmal ein Regenerationslauf am Indian River angesagt. Jon hat mich auf dem Weg zur Arbeit mitgenommen und nach 8 Meilen (12.87 km) rausgeschmissen, damit ich nach Hause laufen konnte. Das Ganze nach Puls, jede Meile langsamer als die davor. 1:10:44 habe ich gebraucht und es hat richtig gut getan.
Samstag war Barrel Race, und da wir um 10 Uhr losfahren wollten, musste ich mal wieder früh aufstehen, um vorher noch meinen progressiven Lauf zu schaffen. Im Gegensatz zum Vortag musste nun jede Meile schneller als die zuvor gelaufen werden. Angefangen habe ich ganz easy mit einem 5:24er Schnitt und von dort aus das Tempo immer weiter gesteigert, bis ich die letzte der insgesamt neun Meilen mit 4:03/km so schnell wie möglich gelaufen bin. Das war ein richtig toller Lauf, wie immer auf meiner Samstags-Strecke um den Rockledge Park, um Wasser und Toiletten immer in Reichweite zu haben.
Hier mal die Splits laut Forerunner:
1,61 km in 8:42 (5:24/km)
1,61 km in 8:27 (5:15/km)
1,61 km in 8:09 (5:04/km)
1,61 km in 7:55 (4:55/km)
1,61 km in 7:41 (4:46/km)
1,61 km in 7:26 (4:37/km)
1,61 km in 7:12 (4:28/km)
1,61 km in 6:57 (4:19/km)
1,61 km in 6:31 (4:03/km)
Gesamt 14,49 km in 1:09:06 (4:46/km)
Damit bin ich sehr zufrieden. Erstaunlicherweise mag ich diese progressiven Läufe ziemlich gerne, obwohl es vor allem am Ende doch ganz schön anstrengend wird. Aber es hat geholfen.
Denn obwohl ich während des Barrel Race auch wieder den ganzen Tag auf den Beinen bzw. auf dem Pferd war, mich gar nicht richtig für den langen Lauf ausruhen konnte und erst abends um halb neun wieder zu Hause war - ich bin dann gleich wie tot ins Bett gefallen - war der lange Lauf am Sonntag Morgen dann doch besser als ich gedacht hatte.
Meine Mitläuferinnen sind beide in Boston, da bin ich heute mit Jon alleine gelaufen. 15 Meilen (24.14 km) hatte ich mir vorgenommen. Mein Plan erzählt mir zwar was von 20 Meilen (32.19 km), aber das finde ich für 10-km-Training für mich doch etwas übertrieben. 15 Meilen sind noch überschaubar und können in einem ordentlichen Tempo gelaufen werden, sodass man nach zwei Stunden reiner Laufzeit fertig werden kann.
Wir ließen es erstmal langsam angehen, weil wir doch den Samstag noch ordentlich in den Knochen spürten. Gerade am Anfang ging es mir gar nicht so gut, ich war müde und überhaupt. Jon war auch nicht viel besser dran.
Erst als wir nach etwa 11 km den Umkehrpunkt erreichten, hatten wir uns so gut eingelaufen, dass wir erstmal unter einem 5er Schnitt laufen konnte. So schafft man die Strecke doch gleich viel schneller, und nun ging es gleich angenehmer.
Jon wollte nicht ganz so lange, also verabschiedeten wir uns am Zielpunkt. Ich wollte nach Hause laufen, während er mit dem Auto fuhr. Auf diesem letzten Stück wurde ich noch mal richtig flott und schaffte die allerletzte Meile im 4:14er Schnitt. Wunderbar! Sowas habe ich vorher auch noch nie hinbekommen.
Ich würde mal sagen, jetzt noch eine Woche Tapern, und der 10er kann kommen! Ich bin fit und bereit, und wenn ich dann auch erstmal ausgeruht bin und das Wetter mitspielt, schaffe ich es vielleicht sogar, die 42 Minuten zu knacken. Das wär natürlich genial.
Morgen ist Ruhetag. Den habe ich mir verdient. Und wir fliegen nach Norden. Endlich mal wieder eine richtige Reise. Da freu ich mich schon!
19 April 2009
Fast Finish
Eingestellt von Kerstin um 09:07
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9 Kommentare:
Über 100km in der Woche ist für mich genauso unvorstellbar wie eine Pace von 4:xx.... irre. Euch ne tolle Reise in den Norden. Ich bin gespannt, was Du berichtest.
Die 42 Minuten knackst du - trust me! ;-)
Euch eine gute Reise und toitoitoti!
Wahnsinn was Du für ein Programm absolvierst und es macht richtig Spaß das mit zu verfolgen ...
Wahnsinn, was Du leistest! Einfach nur toll!
Viel Spaß vor allem und ich freu' mich schon auf deinen Bericht!
42 min? Knackst Du! Ich drück die Daumen!
Alles Gute!
Danke euch allen! Ihr seid so klasse!
Anja, ich habe diesmal auch ganz langsam gesteigert nach dem letzten Marathon, um ja nicht wieder verletzt zu werden. Bisher geht's gut *toitoitoi*
Hase, waer natuerlich schon toll. Da trau ich dir einfach mal.
Pienznaeschen, schoen, dass dir meine Lauferei gefaellt. Mir macht's ja auch Spass.
Jassi, ich hab ja auch alle Zeit der Welt... Da ist es einfach, viel zu laufen.
Eins steht fest, du hast dir mein Daumendrücken verdient, bei so viel Vorbereitung und Biss muss es klappen, nur Mut, glaube an dich !
Die Steigerungen vom progressiven Lauf sehen aber sehr gut aus. Läufst Du danach eigentlich auch aus? Ja, oder? Überhaupt die ganze Woche sieht gut aus. Freut mich vor allem, dass Du die Umfänge jetzt wieder so gut verkraftest.
Mal sehen, was bei dem 10er rauskommt, ganz schön spannend und ich drücke Dir ganz fest die Daumen für eine Wunschtraumzeit. Die hast Du Dir auf alle Fälle verdient.
Margitta, danke fuers Daumendruecken. Ich kann's gebrauchen!
Michi, ein- und auslaufen mach ich eigentlich immer, jeweils 5-10 Minuten und 5-10 Minuten ganz langsam joggen vor und nach dem Laufen. Das zaehlt dann aber nicht zu den eigentlichen Laufkilometern.
Echt toll, was du so leistet. Ich drücke dir die Daumen und bin schon gespannt auf deinen Bericht.
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