19 September 2009

Get Up And Go 10k

Eigentlich wollten wir heute einen kleinen Halbmarathon laufen, aber da Jon (schon wieder) verletzt ist sind wir dann doch nicht so weit gefahren. Der erste 10 km Lauf der Saison stand an, nur eine halbe Stunde entfernt und mit Start um 8 Uhr morgens. Das war ganz ungewohnt, denn da hatten wir genug Zeit und mussten uns am fruehen Morgen nicht so abhetzen.
Ich hatte in letzter Zeit Probleme mit den Waden und Schienbeinen, die am Anfang meiner Laeufe schmerzhaft brannten. Die Loesung ist einfach: Langsam anfangen, lange aufwaermen und nicht gleich losrennen. Ganz wichtig ist es, fuenf bis zehn Minuten zu gehen und dann extrem langsam zu joggen. Wenn ich gut aufgewaermt bin, kann ich problemlos mein normales Schwangerschaftstempo aufnehmen.
So war es auch heute wieder.


Als grobes Ziel wollte ich versuchen unter einer Stunde zu bleiben. Daher war ich nach dem ersten Kilometer in sechs Minuten schon mal ganz erleichtert, denn das war ganz locker und entspannt. Jetzt nur noch das Tempo halten. Halten? Es ging mir so gut, dass ich langsam immer mehr beschleunigte. Immer mal wieder Laeufer ueberholte, selbst nicht ueberholt wurde und einfach das indem ich einfach nur auf mein Gefuehl hoerte. Nach etwa 3 km kam die erste Versorgungsstation mit Wasser. Jahrelange Uebung erlaubte mir, einen Becher zu nehmen, den Helfern zu danken, zu trinken, mir den Rest in den BH zu schuetten - das tat gut! - und dann auch noch den leeren Becher in den bereitgestellten Muellsack zu werfen ohne mein Tempo zu verlangsamen. Der Mann, neben dem ich gerade lief, nahm nichts zu trinken. Ich wollte ihm eigentlich sagen, dass er dadurch keine Zeit verlieren kann, doch dann zog ich einfach davon und liess ihn ganz easy hinter mir. Vielleicht hat er daraus ja was gelernt...
Leider war es so warm, dass ich nicht mit meinem schoenen "Baby on Board" Shirt laufen konnte. Aber ich musste ja so kuehl wie moeglich bleiben.

Es kamen noch mehr Wasserstationen, die ich alle dankend nutzte. Ich erzaehlte den Leuten im Vorbeilaufen, dass mein Baby Durst hat und erntete mehr Lacher.
Hat sehr viel Spass gemacht, der Lauf!

Nach fuenf Meilen (8 km) war ich etwas ueber 43 Minuten unterwegs. Meine "normale" 10-km-Wettkampfzeit, nur hatte ich diesmal noch zwei Kilometer vor mir. Das ist der Beweis, dass langsame Laeufer haerter arbeiten muessen, weil sie fuer die gleiche Strecke mehr Zeit benoetigen! Doch mein Mantra "for the baby in my belly" machte auch diese letzten 9 Minuten, in denen es dann doch ganz schoen warm wurde, einfacher. Ein bisschen zu kurz, 9,58 km laut Garmin, und nach 52:25 Minuten hatte ich es geschafft. Wieder eine grosse Portion Endorphine fuer Mutter und Kind.


Da es ein recht kleiner Lauf war, mit 5- und 10-km-Option mussten wir am Ende dann doch noch auf die Siegerehrung warten, denn von den drei Frauen von 30 bis 34 war ich am schnellsten.


Dafuer gab es ein Glas mit eingraviertem Namen des Laufes. Sehr nett fand ich auch den Kommentar der Dame, die mir meinen Preis ueberreicht hat: "Herzlichen Glueckwunsch euch beiden!"

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7 Kommentare:

Blumenmond hat gesagt…

Das werden die wohl auch nicht so häufig sehen, dass eine Schwangere auf dem Treppchen steht. Meine Güte bist Du immer noch flott. Glückwunsch und gute Besserung an Jon.

Pienznaeschen hat gesagt…

Das Shirt ist ja genial und ich kann mir richtig vorstellen wie sie alle lachen musste an den Getränkestationen. Irre welche Zeit Du für Euch beide gelaufen bist und dann noch Luft für ganze Sätze hast, klasse!!
Gute Besserung für Jon und er soll zusehen das er wieder auf die Beine kommt, schließlich wird er als schneller Papa bald gebraucht ;)

ultraistgut hat gesagt…

Kerstin, ich bin immer ein wenig ängstlich, wenn ich dich so sehe, Wettkampf laufen und schwanger sein,das hätte ich mich niemals getraut, dazu bin ich viel zu ängstlich.

Pass bloß auf dich auf !

Kerstin hat gesagt…

Anja, leider gibt's hier keine Treppchen und es war ja auch nur die F30-34. Aber gefreut habe ich mich trotzdem.

Julia, ich darf mich nicht so anstrengen, dass ich keine ganzen Saetze mehr rausbringen koennte. Deswegen muss ich immer noch locker laufen, auch wenn das im Rennen schon schneller ist als normal.

Margitta, ich glaube ich weiss ganz gut, was ich mir/uns zumuten kann. Keine Sorge, ich will dem Kind ja auch nicht schaden. Ich glaube, untaetig rumsitzen wuerde ihm mehr schaden als Bewegung an der frischen Luft. Ich achte immer darauf, dass ich mich nicht ueberanstrenge. Unter normalen Umstaenden haette ich das Rennen gestern mit 3-4 Minuten Vorsprung gewonnen...

Gerd hat gesagt…

Wow... das machst Du prima. Da ziehe ich meinen Hut davor. Wenn Du dich gut fühlst, denke ich es ist für dein Baby in Ordnung.
Und flott unterwegs bist Du ja immer noch!
Glückwunsch.

Martin hat gesagt…

Einfach der Hammer! Es muss aber für die anderen dahinter doch frustrierend gewesen sein oder ? Ich glaube ich würde aufhören wenn ihr beide an mir vorbeigelaufen wärt :-)

michi hat gesagt…

Unglaublich, selbst mit Baby lässt Du noch die Leute hinter Dir und landest auf dem Treppchen. Großartig! Glückwunsch an Euch beide. Der arme Mann, nicht nur von einem ausgiebigen Trinker abserviert, nein, ach noch von einer Schwangeren, absolut genial *lach* Der hat bestimmt Bauklötze gestaunt.