20 August 2009

Exercise TV

Wir wohnen nun schon seit über zwei Jahren in diesem Haus und erst am Sonntag habe ich einen Fernsehsender gefunden, den ich vorher gar nicht kannte.
Ich bin ja nicht so der Fernsehgucker, zumal meist sowieso nur viel Mist, unterbrochen von noch mehr Werbung kommt. Aber am Sonntag haben wir tagsüber nur zu Hause rumgehangen und aus Langeweile habe ich einfach mal durch die Programme geschaltet, weiter denn je. Ich dachte nämlich sonst, ab 150 oder so kommen sowieso nur noch "Pay-per-View" oder andere Sender, für die wir nicht bezahlen und die wir daher nicht sehen können.

Ha! Da hatte ich mich aber geirrt! Ab 290 oder so kommen die "Free On Demand" Sender, bei denen man sich aussuchen kann, wann man was sehen will. Da die umsonst sind, kann man meist auch nur zwischen Mist und noch mehr Mist wählen, aber irgendwann wurde meine Geduld dann doch belohnt. Bei Sender 306 (mir tat inzwischen schon fast der Daumen weh vom vielen Schalten) handelt es sich um "Exercise TV On Demand", also verschiedene Fitness-, Krafttraining- und Yogaübungen, die man jederzeit anschauen und mitmachen kann. Das ist ja mal praktisch! Zum Testen habe ich dann gleich mal "Bootylicious Buns" ausgewählt, ein zehnminütiges Programm, bei dem gezielt die Pomuskeln gestärkt werden. Komplett mit kurzen Aufwärm- und Abkühlübungen. Kurz, aber effektiv.

Seitdem habe ich den Sender fast jeden Tag eingeschaltet, wenn ich tagsüber zu Hause sitze und es einfach zu heiß ist um rauszugehen. Die Schule hat wieder angefangen und damit ist das Verkehrsaufkommen auch wieder so hoch, dass ich mich vor einer Fahrt zum Fitness Center gerne drücke. Wie praktisch, wenn ich da gleich ein paar Übungen zu Hause im Wohnzimmer vor dem Fernseher machen kann. Ich brauche nicht ständig in ein Buch zu schielen wie es weitergeht und die Trainer bemühen sich, die Programme motivierend zu gestalten. Wenn ich schon nicht schnell laufen kann und mein Bauch immer runder wird, so kann ich doch meine Beine und Arme trainieren, damit sie das zusätzliche Gewicht besser tragen können. Das heißt, im Moment sind es noch nur die Beine, aber nach der Geburt kommen dann ja auch die Arme dazu, wenn ich mein Baby mit mir rumtrage. Es gibt so viele verschiedene Sendungen verschiedener Länge, dass ich immer etwas finde, was mir gefällt. Sowas ist ja schon sehr praktisch!

Gelaufen bin ich diese Woche natürlich auch, und zwar wieder sehr abwechslungsreich. Am Montag Morgen bin ich nach Port St John etwa 20 km nördlich von uns gefahren, um den dortigen Fay Lake Wilderness Park zu erkunden und einen kurzen Lauf auf Naturwegen um einen kleinen See zu machen. Auf dem Rückweg kam ich sowieso am Fitness Center vorbei, da konnte ich auch gleich noch eine Runde im Pool schwimmen gehen, da das in dem See wegen der Alligatoren ja nicht besonders schlau gewesen wäre.

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Dienstag war Up&Running Tag, also Intervalltraining mit der Gruppe. Da waren Jon und ich zusammen. Drei mal eine Meile (1600m) standen an, aber ich habe gemogelt und habe aus der ersten und dritten Meile einfach mal 1200m gemacht. Ich bin schwanger, da darf man das! Ausserdem bin ich zwar ein bisschen flotter als sonst, aber weit entfernt vom Maximaltempo gelaufen. Jon war mit den Schnelleren unterwegs und hat trotz Hitze 6:30, 6:15 und 6:12 gebraucht. Das ist so ein Trick von ihm, das erste Intervall langsamer zu laufen bis sich alle in Sicherheit wiegen und dann am Ende die anderen abzuhängen. Hab ich schon oft erlebt bei ihm!

Da wir das Auto am Dienstag auf der Air Force Base stehen gelassen haben und zusammen im Pick-Up Truck nach Hause gefahren sind, musste ich Mittwoch Morgen wieder früh raus und mit Jon zur Arbeit. Das ist so ein Trick von mir, wenn ich früh laufen will. Dann muss ich nämlich, weil das Auto ja nicht noch länger da rumstehen kann. Die 10 km waren schon etwas mühsam, weil ein starker Ostwind feuchtwarme Meeresluft vom keinen Kilometer entfernten Atlantik heranblies, mir teilweise ganz gemein entgegen wehte und mich noch mehr verlangsamte. Da war ich froh als ich es geschafft hatte. Danach noch schnell ins Fitness Studio auf der Base und 10 Minuten zum Abkühlen auf den Crosstrainer bevor es zum Frühstück nach Dunkin Donuts ging.

Heute sind wir noch nicht gelaufen und da ich keine Email für einen Gruppenlauf bekommen habe, werden wir am Abend wenn Jon nach Hause kommt zusammen in die Siedlung unsicher machen. Erstmal zwei Meilen zusammen, dann habe ich ihm einen 30-Minuten-Tempolauf im Halbmarathontempo (4:15/km) verordnet, während ich einfach nur so weiter vor mich hin trotte und meine sieben Meilen (11,26km) vollmache.

Am Samstag geht es dann nach Norden, nach Jacksonville, wo am Abend ein 5-Meilen (8 km) Strandlauf stattfindet, der von einer italienischen Restaurantkette gesponsort wird. Das heißt also, umsonst gutes Essen und Freibier (für Jon) nach dem Lauf und dann Camping in einem Naturpark, den wir noch nicht kennen. Ich freu mich schon!

3 Kommentare:

Gerd hat gesagt…

Schwimmen mit Alligatoren stell ich mir als gute Motivation für´s schnelle Schwimmen vor. ;-)
Ich bewundere ja deine Disziplin, was das Fitness- und Krafttraining betrifft. Da habe ich selbst bei Animation am Fernseher meine Probleme. Ich schaue mir eher beim Ergometertraining Kochsendungen mit lecker Essen an!

Pienznaeschen hat gesagt…

Kerstin, du bist klasse! Gerade so allein vor dem TV, da bin ich sehr sehr nachlässig bis nicht motivierbar und Du freust dich weg ;)

Euch ein super schönes Woend und ich bin gespannt auf den Bericht :)

Kerstin hat gesagt…

Gerd, das Problem ist ja dass diese gemeinen Viecher schon angreifen, wenn man gerade ins Wasser geht!
Wenn man immer mit superschlanken Laeufern trainiert, ist die Motivation irgendwie hoeher, wenigstens was fuer Beine und Arme zu tun wenn Bauch schon nicht wirklich geht...

Julia, das ist wohl der Glanz des Neuen. Hab ich ja gerade erst entdeckt, dass es das ueberhaupt gibt.