Laufen im Winter

Mein Güte, ist das kalt in New Orleans!
Fast den ganzen Morgen Regen, und selbst als der nachgelassen hat, waren es nur 7 Grad und eisiger Wind. Sowas bin ich ja gar nicht mehr gewöhnt.
So haben wir also den Morgen im Hotel verbracht, war auch mal ganz nett, so gar nichts zu tun, bis ich mir dann um halb zwölf doch noch die Laufschuhe geschnürt habe. Ich hätte ja mit wärmeren Wetter gerechnet und jede Menge Shorts eingepackt. Die lange Laufhose wollte ich also lieber noch für den 30 km Lauf morgen schonen und so ging es eben in kurzer Hose raus. Langärmelige Laufshirts und zwei dünne Laufjacken habe ich zum Glück dabei, ebenso Handschuhe und eine Mütze.
Mir war auch eigentlich gar nicht zu kalt, nachdem ich erstmal die ersten fünf Minuten oder so hinter mir hatte. Außerdem war es besonders nett, so in Shorts an den dick eingepackten frierenden Leuten vorbei zu rennen und deren Fragen, ob mir denn gar nicht kalt wäre, verneinen zu können.
In einer anderen Stadt zu laufen ist auch immer schön, daran hat auch der kalte Wind und der bewölkte Himmel nichts geändert. Durch das French Quarter, am Mississippi entlang zum Messezentrum, dann durch die Canal Street wieder zurück zum Hotel, das hatte schon was und war ganz klasse.

Ich war auch froh, schon wenigstens einen Lauf hier gemacht zu haben, bevor es morgen auf die 30 km Strecke geht. Jetzt weiß ich ziemlich genau, dass ich die lange Hose anziehen werde, denn was für 9 km noch ganz gut geht, könnte auf 30 km schnell zum Problem werden.
Was nachher am allerseltsamsten war, weil ich das schon ewig nicht mehr hatte: Ich konnte die Dusche nicht auf heiß stellen, weil das auf meiner kalten Haut weh tat.
Da weiß man Florida doch wieder ganz anders zu schätzen und die Entscheidung, Weihnachten NICHT nach Deutschland zu kommen...