24 Oktober 2007

Unterwegs

"Es ist sicher für die Menschen richtig, als Nomaden zu leben und unnatürlich, sein Heim immer an der selben Stelle zu haben; man fühlt sich erst richtig frei, wenn man die Ebenen in jeder Richtung, die einem gefällt, durchqueren, bei Sonnenuntergang an den Fluss kommen, sein Lager aufschlagen und wissen kann, dass man am nächsten Abend unter anderen Bäumen, mit einer anderen Aussicht vor Augen einschlafen wird."

Karen Blixen, Briefe aus Afrika, Feb 1918

Am nächsten Abend oder im nächsten Jahr, das ist doch das selbe Prinzip.
Wir wandern weiter, kreuz und quer durch die Welt. Bleiben eine Zeit lang an einem Ort, lernen ihn kennen, fühlen uns wohl, wollen weiter. Vermissen alte Orte, suchen neue, vergleichen, sind eine Zeit lang zufrieden mit dem Ort, an dem wir sind, werden wieder rast- und ruhelos, entdecken neue Horizonte, erweitern Grenzen, lassen uns ein. Leben intensiv, weil wir wissen, dass es nicht für immer ist. Sehen, hören, fühlen um uns herum. Wandern durch die Welt, jedes erdenkliche Fortbewegungsmittel nutzend, im Großen wie im Kleinen.
Die Welt steht uns offen. Sie ist groß und schön und das Leben ist lang und wertvoll. Wir müssen es nutzen, das ist unsere Pflicht als Menschen. Das ist der Sinn unseres Lebens, soviel zu erfahren, erleben, erlaufen, so wahrhaftig und intensiv zu leben wir möglich mit aller Kraft, aller Leidenschaft und allem Mut, den wir aufbringen können.
Darum leben wir.

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