12 März 2007

Sommerzeit im Toro Park

Ich wollte nicht auch noch am Sonntag in aller Herrgottsfrühe aufstehen und auf dem Golfplatz laufen - später am Tag ist da zu viel los - aber trotzdem wegen meiner Füße doch lieber noch mal auf weicherem Boden laufen.
Aber wir haben ja hier an Naturparks eine gute Auswahl und im Toro Park war ich sowieso schon länger nicht mehr, also bin ich am Nachmittag mal dahin gefahren.
Es war ein seltsamer Tag, denn wir haben schon in der Nacht eine Stunde verloren: Die Umstellung auf die Sommerzeit haben wir diesmal drei Wochen früher erlebt als in Deutschland.
Vor dem Laufen war ich noch einkaufen und hatte wegen des für Zentral Kalifornien eigentlich untypisch warmen, herrlichen Wetters nur Sandalen an. Die Laufsachen waren im Kofferraum. Zumindest sollten sie da sein, denn ich hatte ja alles eingepackt. Dachte ich zumindest.
Im Toro Park angekommen konnte ich mich dann auch gleich umziehen. Shorts, den Sport-BH hatte ich eh schon an, Laufsocken... Halt! Laufsocken? So ein Mist, die hatte ich zwar rausgelegt, aber jetzt konnte ich sie nicht finden in meiner Tasche. Der Park und das Laufen und der herrliche Sonnenschein lockten. Endlich wieder ein bisschen länger laufen!
Mit der Vernunft habe ich es ja nicht so, also fiel mir nur eine Lösung ein: Laufe ich halt mal ohne Socken. Haha! Schlechte Idee!
Zuerst ging es ja noch ganz gut. Meine Fußaußenkanten taten zwar noch ein bisschen weh, aber es war gut auszuhalten. Meine Beine waren von der Radtour noch ein bisschen schwer und die Wärme (27 Grad im Schatten) war ich auch nicht wirklich gewöhnt, aber ich muss mich da sowieso bald dran gewöhnen, wenn wir in Florida sind. Außerdem hatte ich mein Camelbak mit Wasser dabei, von dem ich reichlich Gebrauch machte.
Tausende von Mexikanern bevölkerten die Picknickwiesen, also schwenkte ich gleich nach links ab in die Berge. Ich war zwar recht langsam unterwegs, genoss aber die schöne Natur und bald auch sehr nette Ausblicke auf die mittlerweile doch etwas grüneren Berge um mich herum.
Winzige Sandkörner fielen in meine Schuhe und rieben an meinen Füßen.
Nach drei Meilen hatte ich die ersten Scheuerstellen. Ich zog die Schuhe aus und versuchte, den Sand zu entfornen, aber es war zu spät.
Nach vier Meilen versuchte ich, die Stellen mit Klopapier, das ich vorsichtshalber eingesteckt hatte, abzupolstern. Das ging ungefähr 5 Minuten lang gut, bis ich wieder anfing zu schwitzen und das Klopapier durchgescheuert war.
Nach 5 1/2 Meilen kam ich zu den Picknickwiesen zurück, zog die Schuhe aus und lief barfuß weiter über den Rasen. Das hielt ich bis Meile 6.7 durch, danach war Schluss.
Ich fuhr zur nächsten Tankstelle, kaufte Pflaster und ein Stück Schokoladenkuchen, verpflasterte meine Füße, zog die Schuhe wieder an und lief wieder los.
Das mit den Pflastern ging etwa eine halbe Meile lang gut, dann schwitzte ich wieder und die Pflaster lösten sich ab. Trotzdem schaffte ich es irgendwie noch, auf 8 Meilen zu kommen.
Die ganze Aktion war natürlich total überflüssig und hirnlos.
Ich hätte von Anfang an einfach nach Hause fahren und Socken anziehen sollen.
Die Scheuerstellen bluten und schmerzen und für morgen, wenn der nächste (zum Glück nur kurze) Lauf ansteht, muss ich mir ernsthaft was einfallen lassen, denn ich glaube nicht, dass bis dahin alles verheilt ist.
Trotzdem war es ein schöner Lauf und ein wunderbarer Tag, den ich mit einem Spaziergang - in Flip Flops! - im Garland Park abschloss. Geritten bin ich dann doch nicht mehr ohne Socken...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Kerstin,

gibt es in Kalifornien vielleicht auch Compeed Blasenpflaster? Ich finde das hält ganz gut und polstert auch ausreichend und damit sollte Deinem morgigen Lauf nichts im Wege stehen.
Ansonsten, ja wirklich, ziemlich hirnlos *lach* die Aktion. Aber lange durchgehalten ;-) Von Anfang an slalomlaufend barfuß um die picknickenden Mexikaner wäre wahrscheinlich blasenfrei ausgegangen. Aber hinterher ist man immer schlauer.

Gute Besserung an die Füße!
Michi