Gartenarbeit und Prairie Rose
25.6.2006
Jon mäht den Rasen im Vorgarten. Steve hat hinten im Garten gemäht.
Danach fahren wir zum Prairie Rose See, machen einen Spaziergang und Steve angelt ohne Erfolg.
Waubonsie State Park
26.6.2006
Zum diesem Park fahren wir eine Stunde lang Richtung Missouri. Die Hügel und Klippen sind durch angewehten Staub entstanden und beeindruckten schon die Entdecker Lewis und Clark. Hier findet zwischen all den Mais- und Sojabohnenfeldern ein Stück relativ unberührter Prärie und schöne Wanderwege.
Auf dem Rückweg fahren wir noch ein bisschen weiter, an Hamburg vorbei nach Missouri, um dort Feuerwerk zu kaufen.
Abends werden wir dann noch von Jons Großeltern zum Essen in ein Restaurant eingeladen. Unterwegs dorthin begegnen uns ein Käfer auf Spinnenbeinen.
We stood in the windy city...
27./28.6.2006
... the gipsy boy (naja, es war wohl doch eher Jon) and I.
Chicago liegt an einem der grossen See, dem Lake Michigan und hat viel zu bieten: Hochhaeuser mit Aussichtplattform im 94. Stock, viele Mussen, Bootsfahrten auf dem See, deren anderes Ende man vom Ufer aus nicht mal erahnen kann, Einkaufsmeilen, unzaehlige hervorragende Restaurants und dazu eine Jugendherberge mitten im Stadtzentrum. Alles gut und schoen. Nur leider laesst die medizinische Versorgung zu wuenschen uebrig...
Dabei hatte alles so gut angefangen. Am Dienstag Mittag waren wir aus Jons Heimatdorf aufgebrochen in die grosse weite Welt - seine Tante hat uns freundlicherweise ihr Auto zur Verfuegung gestellt - und sind erstmal in Ames gelandet.
Dort hat Jon studiert und natuerlich musste er mir stolz seine Uni zeigen. Da sieht man mal, dass sich Studiengebuehren DOCH zum Wohl der Studenten auszahlen. Alle Gebaeude sind makellos in Schuss, der Campus gepflegt und gruen, in der riesigen Bibliothek stehen den Studenten alle Buecher zur Verfuegung, die sie sich nur wuenschen koennten (bei uns war immer mindestens die Haelfte ueberhaupt nicht vorhanden), die Cafeteria ist sauber, es gibt Computer ohne Ende, die die Studenten benutzen duerfen und niemand muss bei Vorlesungen stehen. Im Gegenteil, die Professoren kennen ihre Studenten mit Namen. Alles sehr ungewohnt fuer mich, so war das in meiner Uni nicht.
Jons Cousine Stacy und ihr Mann Shane, die wir schon in San Francisco getroffen hatten, wohnen in Ames und so verbrachten wir den Abend und die Nacht in ihrem Garten und Haus, tranken amerikanisches, mexikanisches und irisches Bier und unterhielten uns gut.
Am naechsten Morgen dann weiter nach Osten.
Die Perros Brüder braten die berühmten und bei Jon äußerst beliebten Hamburger "Big Baby", die vor Fett nur so triefen. Perros Bros. denkt man sich eigentlich als griechischen Schnellimbiss, aber soweit ich das mitbekommen habe, wird hauptsächlich amerikanisches Fast Food verkauft.
Schon kurz vor Chicago fing mein Ruecken an wehzutun, doch mit Waermepflastern und Ibuprofen aus der naechsten Drogerie konnte ich mich wenigstens an diesem Tag noch gut halten.
Nach dem Einchecken in der Jugendherberge - wir sind jetzt auch endlich wieder Mitglieder - wollten wir erstmal die Stadt unsicher machen und gingen ueber den "Loop" und die "Magnicifent Mile", die Michigan Avenue mit einem kurzen Abstecher zum See zum John Hancock Center, dem zweitgroessten Hochhaus von Chicago. Das Groesste hatten wir uns eigentlich fuer den naechsten Tag vorgenommen...
Ein neues Polizeipferd soll hier scheinbar an das Schrecknis von Eisenbahnzügen über seinem Kopf gewöhnt werden. So ganz geheuer ist es ihm allerdings noch nicht.
Wir schauten uns die Stadt von oben an und fanden dann per Zufall ein schoenes kleines spanisches Restaurant, eine perfekte Abwechslung zum staendigen Ami-Essen.
Auf dem Rueckweg wurden wir fast Opfer eines furchtbaren Gewitters, wenn wir nicht geistesgegenwaertig ins naechste Taxi gesprungen waeren, das uns zur Herberge zurueck brachte.
Am naechsten Morgen wollte ich aufstehen. Mit Betonung auf dem Wort "wollte". Denn es ging nicht. Mein Ruecken protestierte. Als ich mich endlich aus dem Bett gequaelt hatte, konnte ich kaum gehen. Chicago Sightseeing ade!
Ich hatte sowas schon mal und sah gleich, dass es sinnlos war, irgendwie selber an meinem Ruecken rumdoktorn zu wollen. Ich brauchte jemanden, der ihn schnell wieder einrenkt. Im Krankenhaus verschrieb man mir Hammer-Schmerzmittel und schickte mich weg. "Wenn es in drei Wochen nicht besser wird, gehen Sie wieder zum Arzt", riet man mir. Es mag ja ein Vorurteil sein, aber Aerzten, die juenger sind als ich, bringe ich sowieso schon mal ein gewisses Misstrauen entgegen. Wenn diese mich aber noch nicht mal richtig untersuchen und meinen, ich braeuchte nicht geroengt werden, weil ich ja nicht gefallen sei, schrumpft der Halbgott in Weiss doch erst recht zu einem kleinen Jungen zusammen, der ein bisschen Doktor spielen will.
Wir setzten uns ins Auto und fuhren so schnell wie moeglich zu Jons Eltern zurueck, denn der Dorfarzt ist zufaelligerweise auch noch Orthopaede und konnte meinen Ruecken am naechsten Morgen wieder einrenken.
1.7.2006
Jon und sein Vater gehen ohne mich angeln.
2.7.2006
Richtig reiten kann ich mit meinem Rücken zwar noch nicht wieder, aber wir schauen uns Brownie trotzdem noch mal genau an, bevor wir ihn kaufen. Die endgültige Entscheidung kann aber erst in Kalifornien fallen, wenn wir einen Pensionsstall mit Anschluss an Reitwege gefunden haben.
Brownie kann sich auf Kommado drehen und weicht auch zur Seite, wenn ich das will.
Brownie lässt sich auch ohne Sattel und Trense von mir reiten.
So einen Pferdeanhänger braucht man in Amiland, wenn man ständig auf Rodeos unterwegs ist. Sprit ist billig und das entsprechende Zugfahrzeug ist bei diesen Leuten vorhanden.
Trotzdem habe ich immer noch Schmerzen und so mussten wir saemtliche weiteren Plaene fuer diesen Urlaub aufgeben. Es ist sowieso viel zu heiss und schwuel und so sitze und liege ich im Haus rum und warte darauf, dass es meinem Ruecken wieder besser geht.
Morgen, am 3. Juli, fliegen wir wieder nach Hause und ich bin mal gespannt, was mein Ruecken zu dem langen Flug in dem Sadinenbuechsen-Flugzeug zu sagen hat.
02 Juli 2006
Sommerurlaub im Mittleren Westen
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