Vielleicht das letzte schöne Wochenende des Jahres, das muss man ausnutzen! Ende August hatte ich auf einem Dorffest Andrea kennen gelernt und wir hatten uns verabredet, mal zusammen zu reiten. Jetzt war es soweit.
Am Samstag Mittag sattelte ich also Poldi und machte mich auf den Weg nach Dackscheid, ein ca. 10 km entferntes Dorf, indem Andrea und ihre Schwester Silke mit Männern, Kindern und Pferden leben.
Zunächst ging es im Schritt durch den Wald.
Doch schon bald trabte Poldi los und wir kamen durch die Felder gut voran.
Leider verscheuchte Poldi dabei eine Kuh von der Weide, die von ihrer im Garten arbeitenden Besitzern schimpfend wieder eingefangen werden musste, was sich ziemlich lustig anhörte. Die Kuh ging nicht auf ihre Weide zurück, Zäune interessierten sie so ungefähr überhaupt nicht, sondern brach durch den Zaun in die (leere) Nachbarweide. Wie die Geschichte weiterging, konnte ich leider nicht mitverfolgen, wir waren schon außer Sichtweite.
Nach einer Stunde über Felder mit grandioser Aussicht über die karge Eifel kamen wir nach Lambertsberg, wo wir früher schon während eines Wanderrittes übernachtet hatten. Diesmal durchquerten Poldi und ich den Ort nur, um in unverminderter Geschwindigkeit durch ein Bachtal (auf dem ganzen Ritt mussten wir jede Menge Bachtäler überwinden) und schon bald darauf nach Dackscheid.
Andrea erwartete mich schon, wir stellten Poldi zunächst auf die Weide, damit er sich ein bisschen erholen konnte und bekamen etwas zu trinken. Andreas und Silkes Pferde stehen auf einer Weide etwas außerhalb, also gingen wir zuerst los, um sie zu holen. Auf Silkes Weide tummeln sich insgesamt sechs Pferde, davon zwei Einsteller. Ihrem Araber gefiel es dort so gut, dass er absolut keine Lust hatte, mit uns zu gehen und so dauerte es eine Weile, bis er eingefangen war.
Schließlich waren aber alle drei Pferde am Stall, geputzt und gesattelt (Poldi hatte sich natürlich während der Pause als erstes gewälzt) und wir konnten losreiten. Poldi war hocherfreut, dass er endlich mal wieder mit anderen Pferden laufen konnte und rannte - wie auf dem Distanzritt letztes Wochenende - im schnellsten Tempo. Wir ritten viel Schritt und mein kleiner Hafi war so schnell wie sonst nie zu Hause, fast hätte er die beiden "Großen" abgehängt. Für das Foto musste ich sie kurzfristig überholen lassen, was Poldi gar nicht gut gefiel...
Das Wetter war herrlich, die Galoppstrecke auf der zweiten Hälfte der Strecke endlos lang und alles hätte so schön sein können, wenn Poldi sich nicht immer weiter aufgeheizt hätte. Nach dem Galopp ließ er sich kaum noch beruhigen und vernünftiger Schritt wurde zu einer harten Aufgabe. So war ich doch froh, an dem Tag nicht mehr zurückreiten zu müssen, denn Silke hatte mir über Nacht eine Weide für Poldi angeboten. Diese teilten wir nun in der Mitte ab, auf einer Seite standen Silkes und Andreas Pferde, auf der anderen meins. Als Mark kam, brachte er noch Hafer für Poldi mit und wir fuhren alle zusammen nach Waxweiler in den Irish Pub.
Am nächsten Mittag brachte mich Mark wieder nach Dackscheid. Andrea und Silke wollten mich ein Stück nach Hause begleiten, sie hatte Poldis Rumgezappel am Vortag zum Glück nicht gestört.
Silkes Araber ließ sich nur mit viel Geduld an der Hand satteln, auch er war nicht ganz so einfach, aber bildschön.
Die beiden kannten einen anderen Weg als den, den ich am Vortag gekommen war. So ritten wir durch Wald und ein Bachtal entlang nach Nimsreuland, dort war ich wieder auf bekanntem Gebiet und konnte den beiden anderen den wunderschönen Weg entlang der Nims nach Lasel zeigen, den wir für ausgiebige Galoppaden nutzten. Poldi war heute zwar immer noch mörderschnell, aber nicht mehr ganz so aufgeregt, sodass der Ritt für mich viel entspannter verlief.
Die beiden hatten mich eigentlich bis Lasel begleiten wollen, aber von dort aus waren es nur noch zwei Kilometer bis zu mir nach Hause, so kamen sie den Rest des Weges auch noch mit. Obwohl wir fast nur Schritt geritten waren, hatten wir für den Weg keine zwei Stunden gebraucht, ich hatte also am Vortag wohl einen ziemlichen Umweg gemacht. Sie blieben noch eine halbe Stunde um sich ein bisschen auszuruhen und zogen schließlich wieder ihres Wegs. Unterwegs haben wir beschlossen, von nun an öfter zusammen zu reiten. Nächstes Jahr wollen wir vielleicht einen Zweitagesritt nach Luxemburg machen.
19 September 2004
Wochenendritt nach Dackscheid
Eingestellt von
Kerstin
um
18:27
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