10 Mai 2009

In den Bergen


Naja, oder waren es eher Hügel? Hügelchen? Der typische deutsche Mittelgebirgler wäre wohl von den Bergen im Herzen Floridas eher amüsiert bzw. würde sie vielleicht gar nicht wahrnehmen. Und zugegeben, so schwierig war es auch nicht, sie hochzulaufen.
Aber trotzdem. Einfach mal wieder ein Tapetenwechsel, Laufen in der Natur, ohne Palmen, Wald und Wiesen, trockenes Wetter.
Schön war unser Camping-Wochenende auf jeden Fall. Und auch meine beiden Läufe, eine Stunde am Samstag und etwas über zwei Stunden am Sonntag Morgen.
Da musste ich früh aufstehen, um noch bei einigermaßen erträglichen Temperaturen laufen zu können. An beiden Tag war ich schon kurz nach acht wieder fertig mit dem Laufen.



Samstag haben Jon und ich ein Kanu gemietet und sind eine Stunde lang auf einem der sechs Seen des Parks rumgepaddelt. Danach wurde es ernsthaft zu heiß und wir sind nach Orlando gefahren um uns endlich mal ein paar Touristenattraktionen anzuschauen.
Abends haben wir auf dem Campingplatz gegrillt.
Am Sonntag Morgen ist Jon, der immer noch verletzt ist, nur kurz aufgestanden und hat eine Flasche Gatorade zum Ende der Straße am See gebracht.

Hier kann man sehen, wo ich her gelaufen bin:
KLICK! Garmin Connect

Also Start "unten rechts" auf der Karte, an der Abzweigung links abgebogen, runter zum Lake Louisa, wo mich nach 5 km meine erste Erfrischung erwartete. Schnell ein paar Schlucke getrunken und die Flasche zurück gestellt, weil ich ja wieder kommen wollte. Die nächsten 5 km ging es mehr oder weniger bergauf zum Eingang des Parks, wo es einen Trinkbrunnen gibt. Sehr praktisch und von mir mit einkalkuliert. Auf dem Weg dorthin schöne Aussicht über Seen und Wälder. Ich war langsamer unterwegs als sonst bei meinen langen Läufen, weil meine beiden Antreiberinnen nicht dabei waren. Da meine rechte Wadenmuskulatur aber ziemlich verhärtet ist und weh tut, genoss ich das relaxtere Tempo. Wie gesagt, die Berge waren nicht wirklich schlimm oder steil, sondern eine willkommene Abwechslung.

Wieder kurz getrunken, umgedreht und zurück zum See. Ich freute mich schon auf mein Gatorade. Doch schon als ich den Pick-Up Truck des Park Rangers sah, ahnte ich nichts Gutes, und siehe da: Meine Flasche war weg.
"Excuse me, sir..."
Na toll, little Mister Clean auf seiner Mission "Unser Park soll schöner werden" und "Warum heute nicht mal einen Läufer verdursten lassen?" hatte die Flasche im Mülleimer entsorgt. Ich bedankte mich entsprechend und machte mich auf den Weg zurück zum Parkeingang. Jetzt musste ich wieder erst 5 km laufen, bevor ich was zu Trinken bekam. Wäre ich schneller unterwegs gewesen, hätte ich hier ein Problem gehabt, aber obwohl ich natürlich mittlerweile klatschnass war und bestimmt schon mehrere Liter ausgeschwitzt hatte, lief es immer noch erstaunlich gut. Ab und zu kühlte mich auch ein leichter Wind.
Oben angekommen war ich dann aber doch froh über den Trinkbrunnen! Da trank ich gleich so viel von dem eiskalten Wasser, dass es mir doch leicht auf den Magen (zum Glück mal nicht auf den Darm) schlug und die restlichen 5 km doch trotz größtenteils bergab etwas beschwerlich wurden.

24,19 km waren es am Ende in 2:06:39. Ein insgesamt sehr schöner Lauf, vor allem wegen der abwechslungsreicheren Strecke. Mal was anderes als jeden Sonntag am Indian River entlang.

6 Kommentare:

Hase hat gesagt…

Das klingt nach einem total schönen Wochenende!

"Ich bedankte mich entsprechend" - verrätst du mir den Wortlaut, der würde mich doch jetzt sehr interessieren - ? ;-))

Gerd hat gesagt…

In den Bergen find ich gut. ;-)
Aber dein Lauf sieht nach einer tollen landschaft aus. Mal unabhängig von den Temperaturen ist es bestimmt traumhaft schön gewesen. Das einzige was mir feheln würde ist unser schöner Wald!

ultraistgut hat gesagt…

Schööööööööööön, Kerstin, du hast uns so viele Varianten gezeigt, wo man überall laufen kann, es gibt so viele schöne Stellen auf der Welt, und es wäre jammerschade, wenn man dort nicht liefe, gell ?

Pienznaeschen hat gesagt…

Ihr macht das richtig einfach mal ein Woend raus und andere "Tapeten"“ sehen. Klingt toll und schaut auch so aus. Hoffentlich könnt Ihr demnächst wieder zusammen laufen und es genießen.

Berge sind Definitionssache und meine Definition ist immer Berg ;)

Kerstin hat gesagt…

Hase, ganz harmlos. Nur der "etwas" sarkastische Tonfall hat mich verraten. "Vielen Dank. Jetzt muss ich noch 3 Meilen laufen bevor ich trinken kann. Gut gemacht!"

Gerd, es war wirklich herrlich. Ich bin ja extra frueh gelaufen, da war es noch nicht so extrem heiss.

Margitta, das denke ich mir auch immer. Ich moechte so viel wie moeglich von der Welt sehen und da dann natuerlich auch laufen. Die Welt ist zu gross und schoen, um an einem Fleck stecken zu bleiben.

Julia, danke fuer deine Definition ;-) Jon geht es schon besser und morgen erfaehrt er hoffentlich, was er eigentlich hat.

Simone hat gesagt…

Wieder mal ein toller Bericht und ich bekomme mal wieder leichtes Fernweh ;) Vor einigen Jahren war ich in Orlando und beim Gedanken daran kamen mir gleich einige Wortfetzen in den Kopf: Orlando - Disney - Menschenschlangen - Sauberkeit - Sonne - schööööön

Ich drücke euch die Daumen, dass Jon schnell wieder fit wird und ihr dann wieder gemeinsam laufen könnt.