26 März 2009

Legales Doping

Dem Vorhaben einiger Blogger, bis Ostern auf Zucker zu verzichten, kann ich mich leider nicht anschliessen. Das ist naemlich der Treibstoff, der direkt ins Blut geht und mir - zack - innerhalb von Minuten neue Energie bereit stellt.

So auch heute waehrend meines 11,46 km und genau 51 Minuten langen Tempolaufs.
Ich glaube nicht, dass ich schon mal so einen langen Tempolauf gemacht habe, also hatte ich doch ganz schoen Respekt vor dem Vorhaben und beschloss, das Laufband zur Hilfe zu nehmen. Nicht nur ist es heute naemlich ganz schoen windig, auf dem Band kann ich auch viel praeziser das zu laufende Tempo einstellen und muss dann "nur noch" Schritt halten.
Ein Eintrag und Kommentare in Margittas Blog haben mir zu denken gegeben. Da ist davon die Rede, dass jemand es nicht verstehen kann, wie man mit dem Auto zu einem Lauf faehrt. Upps, das mache ich ja im Prinzip staendig. Aber nicht heute!
Ich packte alles moegliche Zeug - viel zu viel, wie sich nachher heraus stellte - inklusive meiner Laufschuhe aufs Fahrrad und fuhr bewusst gemuetlich und gemaechlich zum Fitness Center. Das habe ich aber auch nur gemacht, weil der Suedost-Wind mich sowieso in die Richtung trieb. Bei Gegenwind auf der Hinfahrt haette ich wohl doch mehr Bedenken gehabt, wie die Fahrt meinen Lauf beeintraechtigen koennte.
Sehr praktisch fand ich dann aber doch, dass ich am YMCA angekommen schon schoen aufgewaermt war und direkt mit meinem Tempolauf loslegen konnte. Die langweilige Joggerei auf dem Band konnte ich mir schon mal sparen.

Ich stellte das Tempo gleich auf 8.3 Meilen pro Stunde ein, was einem 4:29er Schnitt entspricht. Da ich aber einen 4:27er Schnitt laufen sollte, behalf ich mir damit, alle 5 Minuten zwischen 8.3 und 8.4 (also 4:26/km) Meilen pro Stunde zu wechseln. Damit hatte ich auch fuer meinen armen Verstand Eckpfeiler, an denen ich mich aufhaengen konnte: Jetzt noch 4 Minuten, noch 3 Minuten, usw. bis zum Umstellen. Die ganze Strecke auf einmal wollte ich lieber nicht vor mir sehen.
Nach 20 Minuten musste ich leider eine kleine Toilettenpause einlegen und als ich danach weiter laufen wollte, fuehlte ich mich doch etwas schwaechlich. Kein Problem, ich hatte ja fuer diesen Fall meine Jelly Belly Sport Beans dabei. Die lassen aehnlich wie ein Gel naemlich direkt den Blutzuckerspiegel nach oben schnellen, machen dabei aber keine Sauerei. Einzig die Dinger bei dem Tempo zu kauen stellte sich doch als extrem schwierig heraus. Wenn ich das gewusst haette, haette ich sie gleich in der Pause futtern koennen.

Egal, mir ging es tatsaechlich ganz schnell wieder besser und ich wechselte wie gehabt alle 5 Minuten minimal die Geschwindigkeit, bis ich ziemlich erstaunt feststellte, dass der Lauf ja gar nicht so schlimm gewesen war wie ich gedacht hatte. Sieht so aus, als wuerde mein 10-km-Plan langsam doch anfangen Fruechte zu tragen.

Fuer die anschliessenden 10x100m Steigerungslaeufe hatte ich mir etwas Besonderes ausgedacht. Ich stellte das Band so schnell ein wie moeglich - 12,5 mph, also 2:58/km - und versuchte einfach nur, dieses Tempo fuer ein paar Sekunden zu halten. Es ging ja immer langsam los und dauerte ueber eine halbe Minute, bis ich die Endgeschwindigkeit erreicht hatte. Zuerst schaffte ich nur insgesamt 39 Sekunden bevor ich das Band stoppte, aber nach und nach steigerte ich mich auf 59 Sekunden. Das war aber dann auch das Ende.

Mit dem Rad nach Hause waehlte ich den etwas laengeren, dafuer aber auch etwas verkehrsfreieren Weg und fuhr so gemaechlich, dass der Gegenwind dann auch nichts mehr ausmachte.
Zu Hause noch schnell was fuer Bauch und Ruecken getan, gedehnt und mich gefreut, dass es doch noch so gut gelaufen ist.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gute Taktik für den armen Verstand *lach* Man ist abgelenkt, weil man schaut, wann ist Wechsel, gut ausgedacht, muss ich schon sagen. Draußen ist es ja doch etwas abwechslungsreicher als auf so einem öden Band, auch wenn man bei Tempotraining mitunter nicht so viel wahrnimmt, wie bei einem lockeren Lauf. Bald wird sich rausstellen, wie der Plan wirkt, ich bin wirklich schon sehr gespannt. Wird bestimmt ein guter Lauf der 10er.

Meine Laufgegend ist ja auch so, dass ich kein Auto brauche, Haustür auf und los, aber ich gestehe, manchmal würde ich mir eines wünschen und gerne mal in einen Wald fahren oder so. Da könnte man wenigstens Sachen zum Umziehen deponieren. Ginge zwar auch auf dem Rad, aber da wäre es wohl eher fraglich, ob die Sachen noch vorhanden wären, mal ganz abgesehen vom Rad.

Nach was schmecken die grünen Zauberbonbons? Die Farbe ist der Knaller.

ultraistgut hat gesagt…

Da kann man nur sagen: Volles Programm, und ohne Nahrungszufuhr zwischendurch wird das Programm wohl gar nicht zu bewältigen sein, ohne dass man am Boden liegt und nicht mehr kann.

Zu Hause noch Übungen für Bauch und Rücken, emsig, emsig.

Meine Übungen mache ich erst abends in aller Ruhe, was sein muss,muss sein !

Mit dem Auto zum Lauftreff fahren, das habe ich nur in den ersten Stunden meiner Lauf-Karriere gemacht, weil es relativ weit war und ich froh darüber war, überhaupt 4 km laufen zu können, um dann fix und alle ins Auto zu fallen.

Aber das änderte sich sehr schnell und seitdem immer zu Fuß zum Treffpunkt, wo immer er im selben Ort war.

jo hat gesagt…

ich brauch auch zucker - dann läufts wie geschmiert! bist ja super gelaufen. jelly beans sind superlecker. aber bei uns hab ich immer nur die normalen gesehen, die sportvariante noch nie.

keep on running:-) und schönes wochenende

Pienznaeschen hat gesagt…

Guter Trick um die Laufbandzeit etwas abwechselnder zu gestalten ... wobei bei dem Tempo dann auch eine Portion Konzentration dazu gehört um sich dem anderen Tempo anzupassen und nicht zu stürzen, oder? (ich und Laufbänder sind eh sehr gefährlich;))
Wow, das band so schnell wie möglich und dann ... toll!

@Jo, bei Bikemaxx gibt es die in grün und orange - habe ich dort zumindest bei uns gesehen.

Kerstin hat gesagt…

Michi, um Abwechslung und landschaftliche Schoenheit ging es ja diesmal nicht.
Mir wurde schon mal das Fahrrad vor der Haustuer geklaut. Es ist nirgends sicher, also kann ich es auch ueberall abstellen. Das ist zumindest meine Logik ;-)

Margitta, Nahrungszufuhr wuerde ich das jetzt nicht direkt nennen, das war wohl eher fuer den Kopf *gg* Am Boden liege ich nicht so schnell. Bzw. das schon, aber dann gewollt fuer meine Rueckenuebungen... Ich mach das lieber gleich nach dem Laufen, wenn ich sowieso schon mal da bin. Am spaeten Nachmittag gehe ich meist Reiten und nach dem Essen kann ich mich auch nicht mehr aufraffen.

Jo, suess ist gut!

Pienznaeschen, im Prinzip merkt man die Tempoveraenderung gar nicht, so geringfuegig ist sie. Und selbst wenn man das Tempo stark veraendert, stellt sich das Band nur ganz langsam darauf ein. Konzentrieren muss man sich bei einem Tempolauf aber so oder so, ob drinnen oder draussen.

michi hat gesagt…

"Michi, um Abwechslung und landschaftliche Schoenheit ging es ja diesmal nicht."

Ja, war klar, deshalb fand ich die "Eckpfeilertaktik" ja auch so gut.